Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wesentlich weniger drohend als das Unheil, das Perry Rhodan anzurichten vermochte, falls es ihm wider Erwarten noch einmal gelänge, den Autopiloten in die Irre zu führen.
    Im Kommandostand zog unmittelbar nach der Landung eine achtköpfige Wache auf. Ihre Aufgabe war, die Bildschirme, die die Umgebung des Schiffes zeigten, ununterbrochen im Auge zu behalten. Falls Rhodan sich noch an Bord befand, dann war es möglich, daß er nun entkommen wollte.
    Der Rest der Mannschaft unterzog das riesige Fahrzeug einer eingehenden Suche. Jeder Raum, jeder Gang, jeder Belüftungsschacht wurde gründlich durchforscht. Aufgrund der vorangegangenen Ereignisse hatten die Männer und Frauen der TIMOR darüber informiert werden müssen, daß der Großadministrator wahrscheinlich einen Anfall geistiger Umnachtung erlitten hatte.
    Mentro Kosum nahm in Begleitung Atlans und einiger Mutanten an der Durchsuchung des sogenannten Chefsektors teil. Ras Tschubai und der Mausbiber Gucky waren damit beschäftigt, von einem Raum zum andern zu teleportieren und Perry Rhodans Privaträume einer vorläufigen Inspektion zu unterziehen, bevor die eigentliche Suchmannschaft sich darüber hermachte. Es war nicht anzunehmen, daß Rhodan ausgerechnet in seiner eigenen Unterkunft Zuflucht gesucht habe, aber Atlan war darüber hinaus an jeder Spur interessiert, die auf eine Erklärung für die seltsame Verhaltensweise seines Freundes wies.
    Er nahm ein dünnes Buch zur Hand, das auf einem Cocktailtisch lag, und schlug es auf. Es war ein Studientext über die Struktur des menschlichen Gehirns, von elektronischen Rechnern zusammengestellt und nach bewährten psychologischen Prinzipien auf höchste Lehrwirksamkeit abgestimmt. Atlan blätterte durch den kurzgefaßten Text und schüttelte den Kopf.
    „Sieht so aus, als hätte er sich damit vor kurzem beschäftigt", murmelte er. „Ich frage mich warum."
    Mentro hatte eine Idee. Er überlegte, wie er sie am besten formulieren sollte, als der Interkom plötzlich ansprach. Eine aufgeregte Stimme meldete: „Hier Kommandostand! Da draußen geht etwas Ungewöhnliches vor! Eine Explosion! Auf den Bildschirmen im Nordsektor ist nur noch Qualm zu sehen. Er ist so dicht, daß selbst die Infrarotsucher nicht durchdringen."
    Atlan und Mentro eilten zum Kommandostand. Der Effekt war immer noch deutlich sichtbar. Die Bildschirme, die die nördliche Umgebung des Raumschiffs zeigten, waren von dichtem, schwarzem Qualm erfüllt. Mentro kannte diese Art Qualm. Sie wurde von kleinen Rauchbomben erzeugt, die zur Standardausrüstung von Kriegsschiffen gehörten.
    Atlan fluchte grimmig. „Er ist uns durch die Lappen gegangen!" sagte er.
    Er wandte sich an die Wachen. „Gab es eine Schleusenanzeige?"
    „Nein, Sir. Alle Schleusen waren rot."
    „Gut. Sie werden hier nicht mehr gebraucht. Der Mann ist uns entwischt. Halt...!" unterbrach er sich, als die Männer sich entfernen wollten: „Ich habe eine andere Aufgabe für Sie.
    Untersuchen Sie alle Schleusenmechanismen. Fangen Sie mit den Mannschleusen in der unteren Bordhalbkugel an. Einer der Mechanismen ist so geschaltet worden, daß er selbst beim Öffnen des äußeren Schotts nicht Grün zeigt. Ich will wissen, welche Schleuse das ist."
    Die Männer zogen ab. Mentro hatte sich inzwischen überlegt, daß es nicht zu schwer sein könne, den Flüchtigen mit einem Bordfahrzeug zu verfolgen. Daß er von Bord entkommen war, hieß keineswegs, daß er nicht mehr eingefangen werden konnte.
    Er trug seine Idee dem Arkoniden vor, aber Atlan schüttelte entschlossen den Kopf.
    „Vorläufig bin ich froh, daß Perry von Bord gegangen ist. Ich möchte ihn beobachten lassen, ja, aber nicht verfolgen oder gar einfangen. Vielleicht verrät uns sein Fluchtweg etwas über seine Motive."
    Er ging zum Interkom, offenbar in der Absicht, einige Anweisungen zu erteilen. Er kam jedoch nicht dazu. Unmittelbar neben ihm begann die Luft zu flimmern, und im Bruchteil einer Sekunde materialisierte Ras Tschubai, der Teleporter. Er hielt ein Stück Schreibfolie in der Hand.
    „Ich fand das in Rhodans Bad", sagte er fast flüsternd, als fürchte er sich, laut zu sprechen. „Ich glaube, es ist von Wichtigkeit."
    Atlan nahm die Folie zur Hand. Mehr als eine Minute lang betrachtete er sie wortlos, dann las er vor: „Ich schreibe dies in einem meiner wenigen wachen Augenblicke. Mein Bewußtsein gehört nur noch selten mir. Eine fremde Macht übernimmt es nach Belieben. Ich weiß, daß ich zu einer drohenden

Weitere Kostenlose Bücher