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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unbeweglich. Da sie jedoch weit aus den Augenhöhlen hervorragten und nahezu auf der gesamten Oberfläche lichtempfindlich waren, umfaßte der asporcische Gesichtssinn ein nahezu ebenso großes Blickfeld wie der des Terraners. Die Hautfarbe der beiden Wächter war ein helles Grün. Die Kleidung, die sie trugen, war aus rohem Leinen gearbeitet und hatte eine verblichen-gelbliche Farbe.
    „Was willst du in Jawraichor?" lautete die nächste Frage.
    Für Perry Rhodan war sie die Preisfrage schlechthin. Was wollte er irgendwo auf Portzschest? Das Wesen auf seinem Rücken, das das Geheimnis kannte, wollte den Schlüssel dazu nicht hergeben. Aufs Geratewohl antwortete er: „Ich will den Herrscher sehen und mit ihm sprechen."
    Er erinnerte sich an Heydrac Koats Schilderung und hoffte, daß die Regierungsform der Siedler sich inzwischen nicht wesentlich gewandelt hatte. Außerdem hoffte er, daß der Herrscher sich wirklich in Jawraichor befand.
    „Den Herrscher? Du meinst den Morlch?"
    „Ja, den Morlch."
    Das Wort war Rhodan unbekannt. Es schien einen Titel zu bezeichnen.
    „Der Morlch wird mit dir nichts zu tun haben wollen. Du trägst nicht einmal eine Spange."
    Richtig - in den Augen der Siedler mußte die Abwesenheit der Spange wie eine Art Gebrechen erscheinen. Perry Rhodan beeilte sich, den Eindruck, den die beiden Wächter von ihm gewonnen hatten, zu verbessern.
    „Dort, woher ich komme, gibt es keine Spangen", erklärte er.
    „Deswegen sind wir nicht schlechter als ihr."
    Die Wächter ließen sich das durch den Kopf gehen. Rhodan kam zu der Erkenntnis, daß er noch in zwei Tagen hier stehen würde, wenn er nicht umgehend die Initiative ergriff. Er verlangte also: „Bringt mich zu eurem Befehlshaber - oder sagt mir wenigstens, wo er zu finden ist."
    Die beiden starrten ihn an, als hätten sie ihn nicht verstanden.
    Er griff in die Tasche und brachte einen kleinen akustischen Verstärker zum Vorschein, den er ständig bei sich trug. Das Gerät war kastenförmig und so klein, daß es bequem in seine Handfläche paßte. Er hielt den Arm schräg von sich und sagte: „Ich schenke euch dieses Gerät, wenn ihr mich zu eurem Befehlshaber bringt."
    Der kleine Kasten verstärkte seine Stimme derart, daß sie aus einem voll aufgedrehten Lautsprecher zu kommen schien. Die beiden Posten wichen erschrocken einen Schritt zurück.
    „Das willst du uns schenken?" fragten sie ungläubig und erlebten das Wunder, daß auch ihre Stimmen um ein Vielfaches verstärkt wurden.
    „Ja, das will ich euch zum Geschenk machen."
    Die beiden zogen sich hinter das Tor zurück und berieten eine Weile. Schließlich kamen sie wieder zum Vorschein, und der eine erklärte: „Ich begleite dich zum Parlk, und Koipra hier erhält das Geschenk."
    Parlk schien der örtliche Oberbefehlshaber zu sein. Perry Rhodan reichte dem Mann namens Koipra den Verstärker, dann machte er sich mit dem anderen Wächter auf den Weg. Das Dorf lag in der Hauptsache entlang einer Hauptstraße, die nichts weiter als ein breiter Feldweg war. Ab und zu führten rechts und links enge Sackgassen von der Hauptstraße weg. Die Häuser waren, ebenso wie die Mauer, aus Lehm errichtet. Der Kuppelbau war vorherrschend. Größere Gebäude besaßen gewölbte Wände, jedoch ein flaches Dach. Die Fenster waren klein und alles andere als zahlreich. Auf der Hauptstraße bewegte sich ein gemischter Verkehr aus Fußgängern, Haustieren und zweirädrigen, von maultierähnlichen Geschöpfen gezogenen Karren. Wo man des Fremden ansichtig wurde, blieb man stehen und bestaunte die merkwürdige Erscheinung.
    Der Parlk residierte im größten Gebäude am Platz. Der Wächter führte Rhodan durch eine türlose Wandöffnung und hieß ihn in einem Vorraum warten. Dieses Verhalten machte den Terraner mißtrauisch. Warum konnte er den Parlk nicht sofort zu sehen bekommen? Er nahm sich vor, die Augen offenzuhalten.
    Vielleicht war es falsch gewesen, den Wächtern den Verstärker zu schenken. Die Leute hier waren primitiv. Wie leicht konnten sie auf die übrigen Geräte, die er bei sich trug, ungebührlichen Appetit bekommen?
    Der Wächter kam schließlich wieder zum Vorschein. Er führte Rhodan eine ebenso türlose Wandöffnung weiter. Rhodan kam nun in einen hallenähnlichen Raum, der infolge der Sparsamkeit, die die Siedler beim Anbringen von Fenstern zeigten, nur spärlich erleuchtet war. Im Hintergrund der Halle saß auf einem monströsen Holzsessel ein ziemlich alter Asporco. Das Gewand, in das

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