Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0572 - Terror der Vogelmenschen

0572 - Terror der Vogelmenschen

Titel: 0572 - Terror der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ungewöhnlicher Weise zurück. Ab und zu hörten wir ihr Jaulen, das überging in ein schmerzvolles, ängstliches Heulen, und sie suchten dabei den Schutz der Herde.
    Auch sie spürten die Veränderung, nur wir wußten noch nicht Bescheid. Kurz vor der Hütte hätte ich noch einmal einen unfreiwilligen Spagat produziert, doch ein außen in die Höhe ragender Pfahl, der eine Holtränke markierte, bremste mich.
    Ich umschlang ihn, schleuderte meinen Körper herum und kam doch hinter Suko an.
    Der Inspektor stand bereits in der Hütte. Dabei schien er zu einem Standbild geworden zu sein, denn er rührte sich nicht vom Fleck.
    Der linke Zeigefinger war nach vorn gestreckt und deutete auf eine Szene, die sich in der Hüttenmitte abspielte.
    Monty Heller lag am Boden. Nicht einfach so, nein, er quälte sich und drehte sich dabei mehrmals um die eigene Achse.
    Immer wieder schlug er mit den Handflächen auf. Schnell und hektisch, als wollte er einen besonders starken Trommelwirbel inszenieren. Das heftige Schreien war verstummt. Statt dessen drangen ungewöhnliche Laute aus seinem Mund.
    Eine Mischung aus Krächzen und Pfeifen. Ich dachte nicht gerade an Vogellaute, aber sie kamen mir dabei zwangsläufig in den Sinn.
    »Los, hin!« sagte Suko.
    Es war schwer, den Mann zu bändigen. Schließlich gelang es Suko, ihn in eine regelrechte Schere zu nehmen, hob ihn sogar noch an und schleuderte ihn auf das Bett, wo wir den Mann gemeinsam festhielten.
    Ich hielt die Arme, Suko preßte ihm die Beine gegen die Unterlage, damit er nicht treten konnte.
    Der Mann bewegte den Kopf. Auf und nieder stieß er ihn in unsere Richtung, als wollte er Schnabelhiebe verteilen. Dabei drangen wieder diese unartikulierten Laute aus seinem Mund. Speichel sprühte er auch.
    »John!« Suko zischte meinen Namen. »Schau dir mal die Hände an. Los, mach es!«
    Ich hielt seine Arme fest und mußte den Kopf schon drehen, um die Hände erkennen zu können. Die Handrücken zeigten dabei nach außen, und dort sah ich auch die Haare wachsen, die ziemlich dicht zusammenlagen und mich schon an einen Pelz erinnerten.
    Haare?
    Nein, zum Teufel, das waren keine Haare. Was da aus der Haut wuchs, sah hauchdünn aus, als würde es sich jeden Augenblick von seinem Untergrund lösen.
    So etwas kannte ich von Vögeln her…
    Ja, es waren Federn!
    Hauchdünn zwar, immerhin als solche zu erkennen. Weiß von der Grundfarbe her, aber dem Ende entgegen dunkler abgesetzt. Dieser Schäfer bekam tatsächlich Gefieder.
    Es quälte ihn, er quälte sich. Seine Angst mußte grauenhaft sein. Er wollte sich aus unserem Griff befreien, doch wir waren eisern und sahen nur, wie er die Augen verdrehte und einen starren Blick bekam.
    »Meine Güte, was machen wir mit ihm?«
    Sukos Frage war berechtigt. Auch ich dachte darüber nach, ob ich es mit dem Kreuz versuchen sollte. Der Gedanke daran war zwar nicht schlecht, nur wußte ich nicht, ob ich das Verkehrte machte, vielleicht trug die Weiße Magie des Kreuzes auch dazu bei, den Mann zu zerstören.
    Das Gefieder wuchs weiter.
    Wir konnten es sprießen sehen. Aus jeder Hautfalte oder Hautpore lugte es hervor, und die winzigen, dünnen Kiele steckten noch in der Haut. Am Kinn, an den Wangen, auf der Stirn, selbst aus den Haaren drangen die Federn hervor, als wollten sie auf seinem Kopf eine buschige Haube bilden.
    Plötzlich lag er still.
    Ohne Übergang war dies geschehen. Er blieb auf dem Rücken liegen und rührte sich nicht mehr.
    Sekundenlang taten wir nichts. Ich drehte meinen Kopf und sah, daß Suko nickte.
    Zugleich ließen wir ihn los, jedoch darauf bedacht, sofort wieder zupacken zu können.
    Das war nicht mehr nötig. Der Schäfer, der sich auf so grauenvolle Art und Weise verwandelt hatte, war zu einem mit Federn bewachsenen Menschen oder Mensch-Monstrum geworden, über das wir nur den Kopf schütteln konnten.
    Wir traten zurück und schauten auf den bewegungslos liegenden Mann. Die Federn bedeckten seinen gesamten Körper als grauer Flaum. Sie quollen sogar durch die Lücken seiner Kleidung und machten denen eines normalen Vogels alle Ehre.
    »Was jetzt?« fragte Suko.
    »Ich habe keine Ahnung. Aber du kannst mich steinigen. Irgendwie kann ich seine Reaktion verstehen, besonders das Mißtrauen gegen uns Fremde. Er muß gespürt haben, daß seine Verwandlung dicht bevorstand.«
    Es war noch immer für uns unfaßbar, daß auf einer kleinen Insel wie dieser so etwas geschehen konnte.
    Er stand auf. Ruckartige Bewegungen gaben ihm

Weitere Kostenlose Bücher