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0572 - Terror der Vogelmenschen

0572 - Terror der Vogelmenschen

Titel: 0572 - Terror der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir, auf dem Boden breiteten sich hohe Lehmwürfel aus. In der Ecke stand ein stinkender Ofen, der noch nicht einmal angeheizt worden war. Direkt unter ihm lagen Kohlen und Holz auf einem Rost.
    Die fertigen Waren hatte Iris in einem extra gezimmerten Regal ausgestellt.
    Vasen, Tassen, Schalen, Teller, aber auch kleine Figuren bekamen wir zu sehen und zu bewundern.
    Ich nickte Iris zu. »Deine Arbeiten sind wunderschön. Du bist eine richtige Künstlerin.«
    Das Lob machte sie verlegen. Sie hob die Schultern. »Ja, die Fremden kaufen sie gern.«
    »Was sagen deine Eltern dazu?«
    »Sie leben in einem anderen Haus. Ich habe es gebaut und auch bezahlt.«
    »Alle Achtung.«
    »Nur bei euch. Mich hat man fast verstoßen. Mail hat mich aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, weil ich verdienen will. Es würde sich nicht ziemen, heißt es. Deshalb sind meine Eltern auch ausgezogen, versteht ihr das?«
    Ich nickte. »Es ist uns schon klar. Wenn ich dich allerdings so reden höre, habe ich das Gefühl, daß du einfach nicht auf diese Insel gehörst. Oder täusche ich mich da?«
    »Nein, John, du täuschst dich nicht. Auch ich habe damit angefangen, über mein Leben nachzudenken. Aber was soll es?« Sie hob die Schultern. »Ich bin ja ein Kind dieser Insel und weiß zu wenig, um mich woanders durchschlagen zu können.«
    »Bist du denn die einzige, die so denkt?« fragte Suko.
    »Nein. Monty auch.«
    »Der Schäfer?«
    Sie nickte. In ihre Augen legte sich ein Leuchten. Den jungen Mann mochte sie wohl sehr.
    Suko räusperte sich und schaute zu Boden. Ich wußte, weshalb er das tat. Er wollte das Thema nicht noch weiter ausbauen. Schließlich durfte das Mädchen nicht enttäuscht werden.
    »Setzt euch doch«, sagte Iris. »Ich gebe gern, was ich habe.«
    »Danke.«
    Wir nahmen an einen quadratischen Holztisch Platz, vor dem vier schmale Stühle standen.
    Iris öffnete die Tür eines alten Holzschranks, bei dem ein Fuß fehlte und der deshalb schief stand. »Ich kann euch Met, das ist Honigwein, anbieten. Wollt ihr den probieren?«
    »Hast du ihn selbst hergestellt?«
    Iris nickte.
    »Dann gern«, sagte Suko.
    Sie brachte einen Krug und vier Becher. Dann setzte sie sich zu uns. Wir schenkten ein, und ich verteilte die Becher. Iris starrte ins Leere. »Ich weiß nicht«, sagte sie, »aber ich habe den Eindruck, daß bald alles zerstört ist. Die Vögel haben die Macht übernommen. Seit wir die Pyramide zum erstenmal gesehen haben, ist hier vieles anders geworden. Jeder hat schreckliche Angst davor. Sie leuchtet wie die Sonne, und sie wird von den Vogelmenschen umflogen.«
    Ich trank den Honigwein. Er mochte zwar gut sein, mir jedoch war er etwas zu süß, während Suko anerkennend nickte.
    Darüber freute sich Iris. Uns blieb auch nicht verborgen, wie nervös sie war. Immer wieder knetete sie ihre Finger, drehte mal den Kopf und schaute nach draußen.
    »Suchst du die Vögel?« fragte ich.
    Sie nickte. »Datei will ich gar nicht, daß sie kommen. Aber ich weiß, daß sie nicht verschwunden sind.«
    »Das glaube ich dir gern.«
    Sie faßte nach meiner Hand. »Und was werdet ihr tun, wenn die Vogelmenschen kommen?«
    Ich lächelte schmal. »Wir müssen uns ihnen stellen, Iris. Deshalb sind wir hier.«
    »Wenn das mal so einfach wäre.«
    »Weißt du eigentlich«, sprach Suko sie an. »Weshalb sie ausgerechnet eure Insel gewählt haben?«
    »Nein, das weiß ich nicht. Ich habe überhaupt keine Ahnung, das ist ja so schlimm. Ihr denn?«
    »Wir haben da eine Vermutung«, gab Suko zu.
    »Kannst du darüber sprechen?«
    »Können schon, ich will es nur nicht. Du würdest es kaum begreifen, Mädchen.«
    »Vielleicht schon.«
    »Nein, laß es. Nur soviel: Es hat nichts mit euch zu tun. Diese Vogelmenschen brauchten eine Art Startplatz, von wo sie aus gewisse Aktionen in die Wege leiten konnten.«
    »Schlimme?«
    »Für diejenigen, die es betrifft, bestimmt. Wie gesagt, sie sind nicht hier.«
    Während sich Suko mit Iris unterhielt, schaute ich durch das große Fenster nach draußen.
    Das Land öffnete sich hinter dem Haus und stieg sanft an.
    Mein Blick war eher gelangweilt-interessiert, doch plötzlich saß ich starr.
    Das hatte auch Suko bemerkt. »Was ist denn?«
    »Da geht jemand!« Ich stand auf.
    »Wer, wo?«
    Ich ging auf die Scheibe zu und drückte mich vorbei an den Töpferscheiben.
    Auch Suko und Iris waren nicht sitzengeblieben. Das Mädchen kannte die Person.
    »Das ist Marrol.«
    »Gut. Aber wer ist Marrol?«
    »Einer der

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