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0572 - Terror der Vogelmenschen

0572 - Terror der Vogelmenschen

Titel: 0572 - Terror der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stimme hörte ich, daß sie zu Suko Vertrauen gefunden hatte. Sie ließ es auch zu, daß wir sie in die Mitte nahmen und einen schützenden Wall bildeten.
    So näherten wir uns dem kleinen Ort, in dem so außergewöhnliche Menschen lebten. Was sie eigentlich hier genau wollten, hatte ich noch immer nicht herausgefunden. Sie waren im weitesten Sinne Aussteiger, hatten eine Gemeinschaft der Naturfreunde gebildet, aber ich konnte mir vorstellen, daß jemand über sie mit harter Hand regierte und den Jüngeren nur das Wissen beibrachte, was gerade nötig war.
    Wer zuviel wußte, dachte nach. So etwas paßte manchen Systemen nicht. Das gab es auch noch in der heutigen Zeit.
    Suko blieb etwas zurück, als wir an der Mauer entlangschritten.
    Im Gesicht des Mädchens rührte sich nichts. Kein Lächeln, auch keine Spannung lag auf den Zügen, es blieb blaß und starr.
    War es nur die Angst vor den Vögeln, die sie so reagieren ließ?
    Oder steckte mehr dahinter?
    Ich glaubte es fast. Es konnte durchaus sein, daß auf diesem kleinen Eiland die falsche Religion gelehrt wurde. Eine Lehre, die mit der Angst der Menschen spekulierte, mit Strafen drohte, anstatt die Nächstenliebe zu verfolgen.
    Erst als wir die Dorfstraße erreicht hatten, atmete Iris auf. »Sie sind nicht gekommen«, sagte sie.
    »Wie ich es schon vorausgesehen habe, Iris.«
    »Aber sie werden kommen. Irgendwann.« Das Mädchen sprach seine Leere der Straße entgegen. – Straße war stark übertrieben, denn die festgestampfte Erde verwandelte sich bei jedem stärkeren Regen in eine Matschlandschaft.
    Die einstöckigen Steinhäuser säumten die Straße. Dabei standen sie nicht in einer Reihe. Mal ragte ein Haus weiter vor, mal stand eines zurück. Die Bauweise jedoch war gleich. Die Mauern bestanden aus Natursteinen. Dicke Brocken waren übereinandergelegt worden und mit Moos verfugt worden. Auf den Dächern sah das Gras aus wie angepappt. Schindeln oder Pfannen entdeckte ich nicht.
    »Wo wohnst du?« fragte ich Iris.
    Sie deutete die Straße hinab. »Am Ende, nahe des Hafens, aber etwas weg davon.«
    »Ah so.«
    Keine Menschenseele zeigte sich. Wo ich auch hinschaute, hinter den Fenstern tauchte kein Gesicht auf. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Nur der Wind wehte gegen unsere Gesichter. Er brachte den frischen Geruch des Meeres mit. Eine Mischung aus Salz und Wasser.
    »Wo sind die Bewohner?« fragte ich Iris.
    »In den Häusern. Auch die Fischer sind wieder heimgekehrt, falls sie überhaupt hinausgefahren sind. Sie alle spüren, daß etwas in der Luft liegt. Sie alle haben Angst.«
    »Vor den Vögeln?« fragte Suko.
    »Nicht nur vor ihnen. Auch vor der Pyramide und den Monstren, die wir gesehen haben.«
    »Bist auch du ihnen schon begegnet?« wollte Suko wissen.
    »Ja. Schrecklich sahen sie aus. Köpfe von Menschen, aber Körper von Vögeln. Könnt ihr das verstehen?«
    »Nein, aber wir sind gekommen, um sie zu suchen, und wir haben sie gefunden.«
    Iris blieb so hastig stehen, daß sie uns damit überraschte. »Was hast du da gesagt?«
    »Ja, wir wollen sie sehen, und wir wollen auch gegen sie kämpfen. Das ist der Grund.«
    »Niemand kann sie besiegen.«
    »Wer behauptet das?«
    »Unser Ältester. Sie sind wie ein Fluch über uns gekommen, eine Strafe des Himmels. Wir müssen es hinnehmen. Die Menschen haben sich den Tieren gegenüber versündigt. Jetzt bezahlen wir dafür.«
    Wenn Iris es so sehen wollte oder so sah, war mir das egal. Es hatte keinen Sinn, sie über die tatsächlichen Absichten dieser Wesen aufzuklären. Sie hätte es wahrscheinlich gar nicht begriffen. Es war auch zu schwer.
    Wir gingen weiter.
    Suko hatte sich gelöst, während ich Iris’ Arm hielt und ihr so etwas wie Unterstützung gab.
    Mein Freund schaute sich die Umgebung genau an. Der Vogelschwarm kreiste auch jetzt über dem Ort. Von den anderen Tieren, die am Brunnen gesessen hätten, sahen wir nichts mehr. Sie hatten auch nicht die Verfolgung aufgenommen.
    Ich irrte mich.
    Suko brauchte mich nicht zu warnen, denn ich hörte es selbst. Hinter uns erklang ein sehr lautes Schwirren und Flattern, das die Ruhe auf der Straße zerstörte.
    »Schau dich um, John!«
    Ich ließ Iris los und drehte mich. Was ich sah, schlug selbst mir auf den Magen.
    Wahrscheinlich waren es die Vögel vom Brunnen, die sich zu einer keilartigen Formation zusammengeschlossen hatten und in Kopfhöhe über die gesamte Breite der Straße auf uns zuflogen…
    ***
    Wir waren in diesem Fall unwichtig. Zunächst

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