Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0573 - Der uralte Henker

0573 - Der uralte Henker

Titel: 0573 - Der uralte Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
er ist wieder aufgetaucht.«
    »Interessant. Und er mordet weiter!«
    »Ja, Suko, wieder. Ich habe es von einem italienischen Bruder gehört, der sich keinen Rat mehr weiß, denn er hat zusehen müssen, wie sein Lehrmeister umkam.«
    In den folgenden Minuten erfuhren wir eine furchtbar blutige Geschichte, die sich im Mittelalter im oberen Italien zwischen Mailand und dem Lago die Garda, dem Gardasee, zugetragen hatte. Lorenzo, ein Henker im Dienste des Königs, war durch die Provinzen und Städte gereist, um die Exekutionen vorzunehmen. Es war nicht bekannt, wie er ums Leben gekommen war, doch er war plötzlich verschwunden gewesen und jetzt, nach 600 Jahren, tauchte er wieder auf.
    »Woher weiß man denn, daß es dieser Lorenzo war?«
    »Es gibt Aufzeichnungen über ihn in der bischöflichen Bibliothek von Mailand«, sagte Ignatius. »Bruder Bernardo war sich sehr sicher. Es konnte sich bei dem Mörder seines Lehrmeisters eigentlich nur um diesen Henker handeln.«
    »Dann ist er als Zombie zurückgekehrt«, sagte ich.
    »Das weiß man nicht. Jedenfalls hat er sich verändert. Er wurde praktisch nur anhand seines Richtschwerts identifiziert, das damals leider eine blutige und traurige Berühmtheit erlangt hat.«
    »Und du meinst«, sagte ich, »wir sollten uns um diesen Fall einmal näher kümmern.«
    »Ich möchte euch darum bitten, falls es möglich ist und wenn ihr genügend Zeit habt.«
    Ich schaute Suko an. »Was meinst du denn?«
    »Norditalien kenne ich nicht.«
    »Fragt sich nur, wie sich der Alte dazu stellt. Der ist noch immer aufgeregt, wegen dieser Vampirpest. Auch verständlich, davon abgesehen, aber bisher haben wir keine Spur von Mallmann gefunden und sind zwischendurch noch auf einer Atlantik-Insel gelandet, wo wir uns mit den Vogelmenschen aus Atlantis herumschlagen konnten.«
    »Es muß nicht unbedingt sein«, sagte Ignatius. »Ich wollte Bruder Bernardo nur einen Gefallen tun. Ich wäre gern selbst mitgekommen, doch ich werde im Kloster gebraucht.«
    »Meinetwegen können wir fahren«, sagte Suko. »Ich habe nichts gegen eine Reise einzuwenden. Wie ich hörte, soll in Italien die Sonne scheinen, was in diesem Falle schädlich ist.«
    »Gibt es noch irgendwelche Hinweise oder Spuren, nach denen wir uns richten können?«
    Ignatius nickte mir zu. »Da bin ich überfragt. Ihr müßtet euch mit Padre Bernardo in Verbindung setzen.«
    »Lebt er in einem Kloster?«
    »So ist es.«
    »Wie heißt es?«
    »Monte Cabello. Es liegt in den Bergen, nicht mehr so hoch, praktisch am Südende der Dolomiten, östlich von Brescia und nördlich der Autobahn E 13. Man hat mir gesagt, daß es einfach wäre, das Kloster zu finden.«
    »Gut. Wir werden es versuchen. Und Bruder Bernardo weiß Bescheid?«
    »Ja.«
    »Sag mal, hast du ihm schon gesagt, daß wir kommen werden?« fragte Suko.
    Father Ignatius konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Ich… ich war so frei.«
    »Dann hast du damit gerechnet, daß wir unsere Sachen packen.«
    »Genau. Wißt ihr, wir sehen uns nicht oft, aber ich kenne euch gut genug, um gewisse Reaktionen voraussagen zu können.«
    »Wie recht du doch gehabt hast«, sagte Suko…
    ***
    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
    So oder ähnlich lautet ja das berühmte Sprichwort, und das traf in meinem Falle auch zu.
    Zwar hatte Sir James seine Einwilligung gegeben, nur mußte Suko in London zurückbleiben, weil er einen Anruf bekam. Ein Landsmann von ihm hatte große Probleme und sich an seinen »Vetter«
    Suko gewandt. Angeblich sollte es sich um einen Dämon drehen.
    »Tut mir leid John, du mußt die Reise allein machen. Ich bin gezwungen, ein wenig in Familie zu machen. Wer weiß, ob wir einen meiner zahlreichen ›Vettern‹ nicht mal brauchen.«
    »Das geht in Ordnung.«
    »Und gib auf deinen Hals acht. Henker köpfen nun mal gern, auch wenn die über ein halbes Jahrtausend alt sind.«
    »Ich weiß.«
    Also war ich allein losgeflogen und landete relativ pünktlich auf dem Mailänder Airport, wo mich kein Nebel empfing, dafür der oberitalienische Sonnenschein.
    Durchsucht wurde ich nicht, also konnte ich meine Waffen gut durch den Zoll bringen. Zudem besaß ich ein bestimmtes Permit [2] , das mich zu einem VIP machte.
    Der Leihwagen war bestellt, ein flotter Lancia Thema.
    Mit ihm fuhr ich auf die Autostrada, zahlte brav meine Gebühren und war auch weiterhin brav, denn ich hielt mich eisern an das vorgeschriebene Tempolimit.
    Die Reise führte mich vorbei am Nordrand des

Weitere Kostenlose Bücher