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0576 - Brennendes Blut

0576 - Brennendes Blut

Titel: 0576 - Brennendes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leichentuch«, sagte Suko leise. »Ich habe es geahnt. Es wird alles zudecken.«
    Mrs. Perrish trat an meine rechte Seite. »Mr. Sinclair, ich… ich … wollte Ihnen noch etwas sagen …« Sie druckste ein wenig herum.
    »Bitte.«
    »Es… es tut mir leid wegen Ihrer Mutter. Ich hoffe, daß Sie sie retten können.«
    Mein Gesicht bekam einen ernsten Ausdruck. Ich schluckte den Kloß vor der Antwort herunter. »Ja, Mrs. Perrish, das hoffe ich auch…«
    ***
    Slim Edwards schaute sich zunächst vorsichtig um. Als er die anderen nicht mehr sah, blieb er stehen.
    »Was hast du?« fragte Perrish.
    Edwards hob die Schultern. »Ich weiß nicht, ob wir richtig gehandelt haben.«
    »Wieso?«
    »Na ja, das alles hier.«
    Perrish kam näher. Seine kleinen Augen funkelten, ein Zeichen, daß ihn das Jagdfieber gepackt hielt. »Jetzt mach nur keinen Mist, Slim! Oder bist du zu feige?«
    »Was hat Vorsicht mit Feigheit zu tun?«
    Perrish ließ sich nicht beirren. »Du hast die Hosen voll, wie?«
    »Bin ich du?« fragte Edwards.
    Der Bäcker verengte die Augen. »Was meinst du damit?«
    »Schon gut.«
    Perrish fühlte sich stark. Er drehte den Pullover dicht unter Edwards Hals zusammen. »Los, raus mit der Sprache! Was hast du mit diesem Gerede gemeint?«
    »Na ja, jeder weiß schließlich, daß du dir in die Hosen machst, wenn du vor deiner Frau stehst.« Nach der Antwort ging Slim sicherheitshalber einen großen Schritt zurück. Er traute dem kleineren Perrish in der heutigen Nacht alles zu.
    »Hau ja ab!« flüsterte dieser, »hau ja ab, sonst mache ich dich fertig!«
    »Willst du allein gehen?«
    »Scheiße, komm weiter!« Nach ein paar zurückgelegten Schritten sagte Perrish: »Über eines mußt du dir im klaren sein. Auf meine Alte komme ich noch mal zurück.«
    »Gern.«
    Sie gingen weiter und redeten nicht mehr. Obwohl sie zu zweit waren, hatten sie Angst. Nur sprachen sie nicht darüber, weil es niemand zugeben wollte, um sich nicht lächerlich zu machen.
    Laut Plan hatten sie die Hauptstraße verlassen müssen und standen vor der Einmündung einer schmalen Straße, die einige Kurven schlug, bevor sie den Hang hochkletterte.
    »In die Richtung ist auch Torry gegangen«, sagte Edwards und strich über seinen Nasenrücken.
    »Na und?«
    »Wollten wir nicht zu ihm?«
    »Wir gehören zu seiner Gruppe.«
    Edwards räusperte sich. »Wenn wir den Weg nehmen, kommen wir auch an dieser Gärtnerei und seinem Haus…«
    Perrish schüttelte unwillig den Kopf. »Was ist denn los, verdammt noch mal?«
    »Ich weiß selbst nicht, Robert, weshalb ich ein so komisches Gefühl habe. Irgendwie geht es mir gegen den Strich, daß wir hier umherlaufen.«
    »Du hast dich als Freiwilliger gemeldet.«
    »Das weiß ich ja.«
    »Dann mach auch weiter!« Perrish schob sich näher. Er hatte sein Gewehr angehoben. Die Mündung wies in die Gasse hinein. Die alte Laterne in ihrer Nähe verteilte ihren blassen Schein über der Kuppel. Den Boden erreichte er kaum, streifte aber die Läufe der Gewehre und ließ sie matt blinken.
    Über ihnen öffnete sich ein Fenster. Das alte Rahmenholz gab ein quietschendes Geräusch ab. »Habt ihr ihn?« fragte eine neugierige und wispernde Stimme.
    »Verschwinde!« zischte Perrish.
    »Reg dich ab, Bäcker. Bei deiner Alten hast keine große Klappe. Aber hier – wie?«
    »Soll ich dir ein Loch in deinen dummen Schädel schießen, Alban?«
    Der Mann kicherte wieder. »Paßt lieber auf, daß euch der Vampir nicht anknabbert.«
    »Und wenn, dann holen wir uns dein Blut als erstes«, sagte Edwards. Er drohte mit dem Gewehr.
    »Ich werde eine Kerze für euch anzünden.« Lachend drückte der Mann das Fenster wieder zu.
    Perrish strich über sein Haar. »Ich glaube, die haben gar nicht begriffen, wie ernst es ist.«
    »Wenigstens nicht alle.« Slim schaute zurück. »Ich kann mir nicht helfen, aber wir haben einen Fehler gemacht, als wir die drei Polizisten einfach einsperrten.«
    »Fängst du damit wieder an?«
    »Ja, verdammt. Es war nicht gut. Das sind bekannte Vampirjäger, oder was weiß ich…«
    »Sinclair hätte die Blutsauger geschont.«
    »Nein!«
    »Willst du wieder zurück und bei ihnen Händchen halten?«
    Edwards schüttelte den Kopf. »Quatsch, nur ist nicht aller Tage Abend, Robert.«
    »Dafür haben wir jetzt Nacht, und da sind alle Katzen grau. Ich hoffe nur, die richtige zu treffen.« Er blickte in das Licht der Lampe.
    Durch den Kuppelschein rieselte etwas Helles. Regen war es nicht.
    Dünne Schneeflocken

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