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0576 - Der ewige Feind

0576 - Der ewige Feind

Titel: 0576 - Der ewige Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu keuchen. »Du bist es also«, stieß er hervor und versuchte, die Klinge aus seiner Brust zu ziehen, aber es gelang ihm diesmal nicht.
    Die beiden Wächter, einer von ihnen von Lank-Kor immerhin schwer verwundet, hielten inne. Der Unverletzte, der dem masai den Kopf hatte abschlagen wollen, verharrte mitten in der Bewegung und sah den Hexenkönig fragend an.
    »So lange habe ich mich gefragt, welcher du bist und wo ich dich finden würde«, ächzte Ala-Bus und spuckte Blut. »Statt dessen hast du mich gefunden… diesmal…«
    Dann stürzte er vornüber.
    Und starb.
    Es war nicht der geworfene Langdolch, der ihn getötet hatte. Es lag an dem frischen Blut, das die Klinge benetzte. Für einen Hexer war das ein Gift, das seine Unverwundbarkeit zunichte machte.
    Doch Lank-Kor konnte sich über seinen Sieg nicht mehr freuen.
    Auch sein Leben endete hier.
    Der Wächter, entsetzt über den Tod des Hexenkönigs, vollendete seinen anfangenen Hieb mit dem Langmesser und durchschnitt damit Lank-Kors ohnehin ersterbenden Lebensfaden…
    ***
    Gegenwart:
    Gryf sprang mit Ted zunächst ins Château und dann, zusammen mit Nicole, nach Cwm Duad, aber nur, um hier das Gepäck loszuwerden und Ted einzuquartieren. Danach brachte er sie beide umgehend zu Zamorra nach Carmarthen.
    Den Parapsychologen zu finden, war nicht schwer, Gryf brauchte nur telepathisch nach seinem Gehirnstrommuster zu suchen. Auch wenn Zamorra seine Gedanken abzuschirmen pflegte, war seine Ausstrahlung dennoch wahrzunehmen, und die Ausstrahlung eines Menschen ist eben noch unverwechselbarer als seine Fingerabdrücke.
    Zamorra befand sich gerade in einem Restaurant und hob nun erstaunt die Brauen, als er Ted mit den Freunden auftauchen sah.
    Ted grinste ihn an. »Du interessierst mich nicht, Professor. Ich will bloß Alan Boddhyr interviewen.«
    »Woher weißt du denn von dem?« Zamorra sah Nicole und Gryf an. »Habt ihr ihm…?«
    »Haben sie nicht«, wehrte Ted ab. »Ich wurde von einer Dame gebeten, mich für diesen Mann zu interessieren.«
    »Was mich daran erinnert, daß ich heute abend noch etwas vorhabe«, sagte Gryf. »Vielleicht solltet ihr euch also um eine andere Möglichkeit bemühen, von hier nach Cwm Duad zurück zu kommen. Ich bin möglicherweise in Kürze schwer beschäftigt.«
    Ted grinste noch breiter, dann zog er ein Notizheft aus der Jackentasche und kritzelte ein paar Wörter darauf, die er Gryf zeigte.
    Sag der Dame, daß ich ihr Ticket nicht in Anspruch nehme, weil ich bereits von mir aus in dieser Sache aktiv bin.
    Gryf nickte nur.
    »Was habt ihr beiden?« wollte Zamorra wissen.
    »Privat«, erwiderte der Silbermond-Druide, und ein paar Minuten später verschwand er auch schon per zeitlosem Sprung.
    Ted war gespannt darauf, was aus dieser Sache wurde…
    »Vielleicht sollte ich einen Mietwagen organisieren«, bot Nicole nach Gryfs Abgang an.
    Ted winkte ab. »Wetten, daß wir keinen brauchen?« Er schmunzelte wissend. »Laßt uns noch eine Weile hierbleiben und plaudern.«
    Er wandte sich an den Parapsychologen.
    »Du hast dich doch nicht umsonst den ganzen Tag hier herumgetrieben, Zamorra. Was hast du über diesen Boddhyr herausgefunden? Könnte mir helfen, wenn ich ihm morgen gegenüberstehe.«
    Zamorra setzte ihn über seine Recherchen in Kenntnis, und Ted Ewigk, der Reporter, schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Das gibt's doch nicht«, seufzte er. »Wenn ein Volk in Aufruhr ist, bekommt man das doch an jeder Straßenecke zu spüren, wenn man nicht gerade wie ein verschlafener Waldschrat durchs Gelände humpelt. Wieso ist das hier nicht der Fall?«
    »Vielleicht, weil Alan Boddhyr, der neue Myrddhin, derlei zu unterbinden weiß! Ted, hat Gryf dir gesagt, daß er Boddhyr für einen Dämon hält?«
    »Hat er nicht. Wofür hältst du ihn?«
    »Ich muß ihn erst selbst mal kennenlernen. Er mag dämonisch sein, aber er ist sicher kein Dämon, denn die Ziele, die er verfolgt, sind sicher nicht die der Hölle. Ich halte ihn für einen Fanatiker mit überragenden Para-Fähigkeiten, vielleicht ist er eine Art Schamane oder ein Zauberer, ein Hexer…«
    »Eben ein Rasputin für Arme. Aber hier stimmt was nicht, Zamorra. Wenn der Mann wirklich ein Aufwiegler ist, warum ist dann der Secret Service noch nicht aktiv geworden?«
    »Vielleicht gerade, weil das Volk nicht lautstark murrt«, warf Nicole ein. »sondern die Messerchen bisher nur im stillen Kämmerlein wetzt. Wo nichts zu sehen ist, gibt’s auch keinen Grund, aktiv zu werden. Die

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