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0576 - Ein Mutant verschwindet

Titel: 0576 - Ein Mutant verschwindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verbindungen gab es zwischen ihnen und den Cynos?
    All diese Fragen waren unbeantwortet geblieben. Sollte er, Alaska Saedelaere, eines der vielen Geheimnisse durchleuchten?
    Über all den überraschenden Ereignissen hatte Alaska fast vergessen, was sich an Bord der TIMOR ereignet hatte. Erst jetzt fiel ihm der Selbstmordversuch Ribald Corellos ein.
    Auf der Erde waren seltsame Dinge geschehen. Sie standen in keinem Zusammenhang mit dem, was Alaska und Rakkells auf dieser Welt erlebten. Doch weder Rakkells noch Alaska konnten in die Geschehnisse auf der Erde im Augenblick eingreifen. Sie mußten mit ihren eigenen Schwierigkeiten fertig werden.
    „Die Sache gefällt mir nicht", sagte Rakkells mit dumpfer Stimme. „Wir sollten ihr nicht blindlings folgen."
    „Es gibt jetzt keine andere Alternative!"
    „Wir könnten sie fesseln und uns dann allein umsehen", schlug Rakkells vor. „Sie ist schließlich nur ein Mädchen,"
    „Sie sieht wie ein Mädchen aus", verbesserte der Maskenträger. „Ich bezweifle außerdem, daß sie sich von uns fesseln lassen würde."
    Sie gingen weiter. Der Regen wurde noch stärker. Heftiger Wind kam auf. Es kühlte ab. Das Land wurde allmählich flacher; moosbewachsene Felsbrocken lagen überall im Gras. Diese Felsen sahen so regelmäßig aus, daß Alaska sich fragte, ob sie natürlichen Ursprungs waren. Er zögerte jedoch, Kytoma eine entsprechende Frage zu stellen, denn er bezweifelte, daß sie ihm die Wahrheit sagen würde.
    Am Horizont wurde ein dunkler Schatten sichtbar. Alaska glaubte, daß es ein Wald war. Seine Vermutung wurde bald darauf bestätigt.
    Kytoma blieb stehen.
    „Dort liegt der See Talsamon", erklärte sie. „Die sprechenden Wasser gehören zu den vielen Wundern dieser Welt."
    Der Wald - das sah Alaska beim Näherkommen - bestand aus merkwürdigen Bäumen. Der Stamm eines jeden Baumes ragte nicht höher als einen Meter aus dem Boden, dann teilte er sich in sieben dünnere Stämme, die sich unmittelbar vor dem Astansatz wieder zu einem kurzen Stammstück vereinigten. Die Äste und ihre Seitentriebe waren korkenzieherförmig. Blätter gab es nicht, dafür aber knollenförmige Auswüchse, die wie Pilze aussahen.
    Das Erstaunlichste jedoch waren weißhäutige Tiere, die im Innern der siebenteiligen Stämme wie in einem Käfig festsaßen.
    Es war nicht zu erkennen, wovon sie sich ernährten.
    „Das ist ja unheimlich", flüsterte Rakkells. „Ein Wald voll natürlicher Gefängnisse."
    „Die Tiere scheinen sich nicht gerade wie Gefangene zu fühlen", erkannte Alaska, als er sah, daß einige der rätselhaften Wesen sich wohlig an den Stämmen rieben. „Vielleicht handelt es sich um eine perfekte Symbiose."
    Kytoma, die sicher für alles eine Erklärung hatte, schwieg.
    Das Mädchen und ihre beiden terranischen Begleiter drangen in den Wald ein. Die Tiere preßten sich gegen die Stämme und begannen langgezogene Schreie auszustoßen. Das Geheul schwoll zu ohrenbetäubendem Lärm an.
    „Die Tiere sind wie verrückt", sagte Alaska. „Ihre Unruhe wird durch unser Erscheinen ausgelöst."
    „Ich bin froh, wenn wir diesen Wald durchquert haben", gestand der Captain.
    Kytoma ließ sich nicht beirren. Ohne sich nach den beiden Männern umzublicken, ging sie weiter.
    Der Boden, über den sie sich bewegten, war mit Moos bedeckt.
    Durch die Wipfel der Bäume schien das Licht der gelben Sonne, die den Zenit längst überschritten hatte. Alaska nahm an, daß sie in weniger als einer Stunde untergehen würde. Er fragte sich, ob sie den See bis dahin erreicht haben würden.
    Der Marsch durch den Wald voller schreiender Tiere hatte etwas Unwirkliches. Alaska wunderte sich, daß sein Cappin-Fragment sich noch immer vollkommen still verhielt. Die Passivität des Organklumpens in seinem Gesicht wirkte schon fast beunruhigend.
    Plötzlich war der Wald zu Ende. Durch die Bäume konnte Alaska den Himmel sehen. Er wunderte sich, daß er keine Landschaft sah. Das konnte nur bedeuten, daß das Land am Waldrand steil abfiel.
    Der Lärm der Tiere verstummte.
    An seine Stelle trat ein Summen, als würden Tausende von Menschen leise zusammen singen.
    Kytoma blieb stehen.
    Sie hielt sich im Schatten eines Baumes. Das Licht brach sich im siebenteiligen Stamm und bildete eine flimmernde Aura um das Mädchen. Ihr Gesicht lag völlig im Schatten, so daß die glänzenden Augen um so eindrucksvoller wirkten.
    „Hört ihr den See?" fragte sie die beiden Männer. „Das ist sein ewiges Lied. Niemand weiß,

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