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0576 - Ein Mutant verschwindet

Titel: 0576 - Ein Mutant verschwindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihre Gefängnisse und kletterten an den Bäumen empor. In den Ästen blieben sie hocken und rissen die knollenförmigen Blätter ab.
    Alaska konnte sehen, wie die Tiere die Knollen eine Zeitlang zwischen den Händen zerrieben und dann in den Mund schoben.
    Ein süßlicher Duft breitete sich aus.
    „Sie kommen heraus, um zu fressen", stellte Rakkells fest. Sein Kichern klang gekünstelt.
    Nach etwa einer Stunde kehrten die Tiere an ihre ursprünglichen Plätze zurück. Die Bäume richteten sich wieder auf, wobei sich die siebenteiligen Stämme wieder zusammenzogen und die Tiere einschlossen.
    „Wunderbar!" entfuhr es Alaska. „Eine solche Form der Symbiose habe ich noch nie gesehen."
    „Wir sollten versuchen, ob wir diese Knollen ebenfalls essen können", schlug Rakkells vor. Er begab sich zu einem naheliegenden Baum und riß ein paar der seltsamen Blätter ab.
    „Warten Sie, was Kytoma dazu sagt!" warnte ihn Saedelaere.
    Doch Rakkells schob einen Knollen in den Mund und begann zu kauen.
    „Schmeckt nicht schlecht!" meinte er. „Auf jeden Fall brauchen wir nicht zu verhungern."
    Wenige Minuten später erschien ein zweiter Mond am Himmel.
    Er beschrieb fast die gleiche Bahn wie der zuerst aufgetauchte Trabant.
    „Wie lange wird die Nacht dauern?" fragte der Captain.
    „Das kann niemand sagen", erwiderte Alaska. „Wir sollten jedoch abwechselnd ein bißchen schlafen.
    „Ich bin viel zu aufgeregt", bekannte Rakkells. „Deshalb würde ich gern die erste Wache übernehmen."
    Alaska war einverstanden. Er warf einen letzten Blick zu der Stelle, wo Kytoma stand. Das geheimnisvolle Mädchen rührte sich noch immer nicht. Vielleicht würde sie bei Tagesanbruch eine Erklärung abgeben.
    Alaska ließ sich neben einem Baum nieder. Er bezweifelte, daß er einschlafen würde. Doch schneller als erwartet gelang es ihm.
    Im Traum erschien ihm Kytoma. Sie trug ein seltsames Gewand, das Alaska entfernt an den Anzug der Vernichtung erinnerte, den er von dem Cyno Schmitt erhalten hatte. Dieser Anzug war von den terranischen Wissenschaftlern noch nicht endgültig untersucht worden. Sobald die Forscher ihre Arbeiten abgeschlossen hatten, sollte Alaska den Anzug zurückerhalten.
    In Alaskas Traum vollführte Kytoma einen seltsamen Tanz.
    Dann kam sie plötzlich auf Alaska zu und packte ihn am Arm.
    Alaska schreckte auf und erwachte.
    Rakkells stand über ihn gebeugt und schüttelte ihn.
    „Wachen Sie auf!" rief der Captain. Seine Stimme klang schrill.
    Es war deutlich zu erkennen, daß er nahe daran war, in Panik zu geraten.
    „Was ist geschehen?" erkundigte sich der Maskenträger.
    Rakkells deutete zum Kessel hinüber.
    Hoch über dem See bewegte sich eine nebelartige Substanz, die im Licht der beiden Monde leuchtete.
    „Aufsteigender Nebel", beruhigte Alaska den Captain. „Er kommt vom See."
    Doch Rakkells' Hände krallten sich fester in Alaskas Arm.
    Dann erblickte der Maskenträger ein paar dunklere Gebilde, die mitten im Nebel schwebten. Sie waren gleichmäßig geformt und zweifellos nicht natürlichen Ursprungs.
    „Was... was ist das?" brachte Rakkells hervor.
    Alaska hob ratlos die Schultern.
    In diesem Augenblick erscholl aus der Tiefe des Kessels ein langgezogener Ruf. Er hörte sich wie das Wehklagen einer Frau an. Alaska spürte, daß sich alles in ihm zusammenzog.
    Trotzdem richtete er sich auf und setzte sich in Richtung des Abgrunds in Bewegung.
    „Bleiben Sie hier!" beschwor ihn Rakkells.
    Der Nebel über dem Kessel ballte sich zusammen und wirbelte durcheinander. Alaska beobachtete die gespenstische Szene und redete sich ein, daß es für alles eine Erklärung gab. Am Grunde des Sees lag eine Station der Schwarmerbauer. Kytoma hatte irgendwelche Kräfte aktiviert, die nun spürbar wurden.
    Der Nebel verflüchtigte sich, die dunklen Gebilde sanken langsam zum See hinab. Als Alaska den Rand des Kessels erreicht hatte und zum See hinabblickte, konnte er nichts sehen.
    Unten war es völlig dunkel. Noch immer drang der wehklagende Ruf an sein Gehör.
    „Können Sie etwas sehen?" rief Rakkells.
    „Nein", sagte Alaska.
    Er kehrte zu seinem Ruheplatz zurück.
    „Wie lange habe ich geschlafen?"
    „Vier Stunden", erwiderte Rakkells nach einem Blick auf seine Uhr.
    „Gut, jetzt sind Sie an der Reihe." Er sah, daß der Raumfahrer zitterte. „Ein bißchen Schlaf wird Ihnen gut tun."
    Rakkells widersprach nicht, aber er wälzte sich eine Stunde hin und her, bis er endlich einschlief. Auch dann fand er keine Ruhe,

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