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0576 - Ein Mutant verschwindet

Titel: 0576 - Ein Mutant verschwindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Cappin-Fragment verhielt sich jetzt vollkommen still, als wäre es abgestorben.
    Der Transmittergeschädigte preßte die Lippen aufeinander.
    Was war überhaupt geschehen?
    Warum befand er sich nicht mehr an Bord der TIMOR? Und wie war er hierher gekommen?
    War sein Traum etwa Wirklichkeit gewesen?
    Trotz des Regens war es warm. Alaska beugte sich zu Rakkells hinüber und schüttelte ihn. Der dicke Captain öffnete ein Auge und blinzelte.
    „Wo sind wir?" erkundigte er sich.
    Alaska deutete zum Hügel hinauf.
    „Das weiß nur Kytoma. Warten Sie hier, ich werde mit ihr sprechen," Als er sich aufrichtete, fühlte er sich unbeschwert. Er konnte freier atmen als jemals zuvor. Er vermutete, daß die Welt, auf der sie unter so mysteriösen Umständen angekommen waren, eine geringere Schwerkraft als die Erde besaß.
    Als Alaska die Anhöhe erreicht hatte, erlebte er einen neuen Schock.
    Er konnte nicht ins Tal blicken. Die Landschaft unterhalb der Anhöhe schien ausgelöscht zu sein, an ihrer Stelle befand sich ein endloser weißer Fleck.
    Es war, als hätte man die Welt an dieser Stelle halbiert.
    Wahrscheinlich, dachte der Maskenträger, war es eine Sinnestäuschung. Im Tal befand sich irgend etwas, das von Uneingeweihten nicht entdeckt werden sollte.
    Saedelaere warf einen scheuen Blick zu dem Mädchen hinüber.
    Sah sie etwas?
    Alaska blickte zurück. Auf der anderen Seite konnte er das Land überblicken. Inmitten der grasbewachsenen Hügellandschaft sah Rakkells einsam und verloren aus. Er blickte zu Alaska auf, als wartete er auf ein Zeichen.
    Saedelaere wandte sich an Kytoma.
    „Wo sind wir?" erkundigte er sich. „Was bedeutet das alles?"
    „Hinter dieser Sperre", erwiderte sie, „liegt eine alte Stadt meines Volkes. Dort will ich leben, falls es uns gelingen sollte, in diese Stadt einzudringen. Ich habe die Spur meines Volkes verloren. Wahrscheinlich hat es sich über die Grenzen des Seins in ein anderes Universum tragen lassen."
    Von der Maske tropfte Regenwasser in Alaskas offenen Kragen und lief über seine Brust. Er nahm es nur unbewußt wahr.
    Tausend Fragen beschäftigten ihn. Er zwang sich zu ruhiger Überlegung. Dieses Mädchen gehörte einem Volk an, das über eine unvorstellbare Macht verfügte. Die Erbauer des Schwarmes konnten mit keinem der Völker verglichen werden, die die Terraner bisher getroffen hatten.
    „Wie kommen wir hierher?"
    Das Mädchen sah ihn an. Ihr nasses Haar schmiegte sich jetzt glatt an den Kopf. Die Linien des mageren Gesichts wirkten wie gemeißelt. Das Gesicht hätte ohne die Augen tot gewirkt. Schon oft hatte Alaska den Eindruck gehabt, daß die Augen das einzig Lebendige an diesem Mädchen waren - diesmal war dieses Gefühl besonders stark.
    „Das Universum ist nicht tot oder leer", sagte sie leise.
    „Zwischen den Galaxien gibt es gewaltige Kräfte. Energetische Linien laufen von Stern zu Stern, von Galaxis zu Galaxis.
    Kosmische Orkane toben zwischen den Galaxien. Es ist ein ständiges Werden und Vergehen. Wer die freiwerdenden Kräfte versteht, kann sich ihrer bedienen. Wir beherrschen das Geheimnis der Absoluten Bewegung. Das bedeutet, daß wir uns jedem energetischen Bewegungsablauf innerhalb des Universums anpassen können. Dabei können wir bis zu einem gewissen Punkt als Träger für Uneingeweihte fungieren."
    Saedelaere dachte an den Cyno Schmitt, der sich manchmal auf geheimnisvolle Weise bewegt und dabei vom Ausnutzen kinetischer Energie gesprochen hatte. Ein paar führende Cynos hatten offenbar bis zu einem gewissen Grad jene Gabe besessen, die die Erbauer des Schwarmes auszeichnete.
    „Ich blieb zurück, um den Schwarm zu beobachten", fuhr Kytoma fort. „Doch durch den Zwischenfall mit den Karduuhls, die den Schwarm übernahmen und zweckentfremdet einsetzten, wartete ich länger, als eigentlich vorgesehen war. Deshalb verlor ich den Anschluß an mein Volk. Ich werde nicht mehr zu ihm zurückfinden. Doch überall im Universum gibt es Stellen, wo mein Volk gelebt hat. Auch auf dieser Welt. Ich will zufrieden sein, wenn wir die Sperre zu dieser Stadt überwinden können."
    „Ich bin nicht freiwillig mit dir gegangen", erinnerte Alaska.
    Er deutete ins Tal hinab. „Auch Rakkells nicht. Du hast ihn gezwungen, uns zu begleiten."
    „Er kam in deine Kabine und sah alles", erklärte Kytoma. „Ich hätte ihn töten müssen, denn sein Gedächtnis läßt sich seltsamerweise nicht beeinflussen, so daß er sich nach unserem Verschwinden an alles erinnert hätte.

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