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0576 - Ein Mutant verschwindet

Titel: 0576 - Ein Mutant verschwindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denn er schreckte immer wieder auf und redete im Schlaf.
    Schlimme Träume schienen ihn zu plagen.
    Die Tiere in den Bäumen bewegten sich jetzt nicht mehr. Sie schliefen. Drei Stunden später überholte der zweite Mond den ersten, es war ein interessanter Vorgang, wie ihn Alaska zum erstenmal beobachten konnte.
    Endlich - Rakkells schlief bereits sechs Stunden - begann der Morgen.
    Der Himmel färbte sich schiefergrau, am Horizont bildeten sich dunkle Wolkenberge. Als es noch heller wurde, begann der See wieder zu „sprechen".
    Endlich erwachte Kytoma aus ihrer Starre. Sie kam zu den beiden Männern. Ihr Gesicht war noch dünner geworden, die dunklen Augen brannten wie im Fieber. Sie starrte Alaska und Rakkells an, als würde sie die beiden Begleiter nicht erkennen.
    „Mein Volk ist sehr, sehr weit von mir entfernt", klagte sie. „Ich werde es nicht mehr erreichen können. Die Spuren sprechen kaum noch, aber ich hoffe, daß wir jetzt in die Stadt gelangen können."
    Alaska sah sie abschätzend an.
    „Was ist am Grunde des Sees geschehen?" wollte er wissen.
    „Was befindet sich dort unten?"
    „Früher kamen die Angehörigen meines Volkes hierher, wenn sie sehr müde waren", erklärte Kytoma. „Sie stiegen bis zum Boden des Sees hinab und badeten in den Wassern. Während dieser Zeit entstanden die Ruhe-Nischen. Jede einzelne trägt noch den Persönlichkeitsabdruck ihres Benutzers."
    „Erzähle mir mehr von deinem Volk", bat Alaska.
    Die großen, dunklen Augen sahen ihn jetzt unverwandt an.
    „Ich muß dir von meinen Völkern erzählen", berichtigte Kytoma.
    „Denn die Erbauer des Schwarmes sind aus einer Vereinigung von sechsunddreißig hochentwickelten Völkern hervorgegangen.
    Diese sechsunddreißig Völker hatten sich zur Aufgabe gemacht, Intelligenz in alle Gebiete des Universums zu bringen. Deshalb schufen sie den Schwarm und schickten ihn auf die Reise. Sie hofften, daß auf diese Weise noch andere Völker zu der Vereinigung stoßen würden. Ihr eigentliches Ziel war, das gesamte Leben im Universum zu vereinen."
    „Eine Wahnsinnsidee!" rief Rakkells.
    „Wenn eine echte geistige Verbindung zwischen einzelnen Völkern erst einmal hergestellt ist, wächst der Wunsch, alle anderen ebenfalls in diese Vereinigung einzubeziehen", erklärte das Mädchen. „Doch mein Volk erkannte bald, daß sich sein Ziel nicht verwirklichen lassen würde. Es ließ lediglich mich zurück, damit ich beobachten konnte, ob die von meinem Volk eingesetzten Cynos ihre Aufgabe erfüllen würden."
    Rakkells faßte sich an die Stirn.
    „Ob wir die Beweggründe solcher Intelligenzen jemals verstehen werden?"
    Alaska schüttelte den Kopf.
    Jene, die den Schwarm erbaut hatten, waren den Terranern in der geistigen Entwicklung um Jahrtausende voraus.
    „Mein Volk ist gegangen, um an anderer Stelle seinen Traum zu verwirklichen", fuhr Kytoma fort. „Es hat sich so weit von mir entfernt, daß ich es nicht mehr erreichen kann."
    Alaska beschloß, diesen Augenblick zu nutzen, um Kytoma seine Wünsche zu unterbreiten.
    „Rakkells und ich möchten zurück zur Erde", sagte er. „Wir nehmen an, daß unsere Freunde in Schwierigkeiten sind. Vor allem Ribald Corello."
    „Ihr solltet froh sein, daß ihr nicht mehr auf der Erde seid", gab Kytoma zurück. „Corello ist eine Gefahr für euer Volk, wenn er auch nicht bewußt angreifen wird."
    „Du weißt, was mit ihm geschehen ist?" fragte Alaska gespannt.
    Sie machte eine unbestimmbare Handbewegung.
    „Er wird von einer unerklärlichen Kraft beeinflußt." Dann machten ihre Gedanken einen Sprung, und sie deutete in Richtung der versperrten Stadt.
    „Wir wollen es noch einmal versuchen", schlug sie vor.
    „Halt!" rief Rakkells. „Du hast gehört, was Alaska gesagt hat.
    Wir wollen zurück zur Erde. Du hast nicht das Recht, uns hier festzuhalten."
    „Nun gut", sagte sie. „Geht!"
    Rakkells sah sie unschlüssig an, dann stieß er eine Verwünschung aus.
    „Du kleine Hexe weißt genau, daß wir auf deine Hilfe angewiesen sind. Ohne dich sitzen wir hier fest. Also wirst du uns jetzt helfen." Er ging in drohender Haltung auf sie zu.
    „Chirkio!" rief Saedelaere.
    Doch Rakkells hörte nicht auf ihn. Er packte das Mädchen und riß es hoch. Kytoma wehrte sich nicht. Ihre stumme Ergebenheit brachte Rakkells zur Besinnung. Er stieß sie von sich und wandte sich ab. Sein Gesicht war gerötet.
    „Sie soll endlich irgend etwas tun!" schrie der Captain.
    Kytoma ignorierte ihn und wandte sich an

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