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0579 - Die Psycho-Vampire

Titel: 0579 - Die Psycho-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinaus.
    Völlig ausgepumpt erreichte er die Tiefschlaf-Halle.
    Die Wissenschaftler schienen vollzählig anwesend zu sein - abgesehen von den vier an den Schnellbrütern. Sie standen oder saßen reglos und schweigend herum. Als einer dann zufällig in seine Richtung blickte und ihn gewahrte, wandten ihm alle wie auf Kommando die Kopfe zu. Ebenfalls wie auf Kommando setzten sie sich in Bewegung und näherten sich ihm.
    Onacro wurde die Situation unheimlich.
    Er holte tief Luft und rief: „Wir müssen zu den Waffen greifen, um uns zu wehren. Corello hat falsches Spiel mit uns getrieben. Er ist kein Botschafter der Exilregierung in Andromeda. Er ist nicht einmal Lemurer!"
    Die Wissenschaftler blieben unbeeindruckt.
    „Habt ihr denn nicht verstanden?" rief Onacro verzweifelt.
    Auf den Gesichtern der Wissenschaftler zeichnete sich kein Verständnis ab, sie blieben ausdruckslos. In der vordersten Reihe der schweigenden Prozession ging Froun Raboura, ein Biogenetiker wie Onacro, der mit ihm schon in vielen Fallen zusammengearbeitet hatte.
    Onacro wandte sich an ihn.
    „Raboura, was ist in euch gefahren? Haben Sie nicht gehört, was ich sagte? Ribald Corello ist ein Verräter. Wir müssen ihn bekämpfen!"
    Onacro sah erleichtert, daß der Biogenetiker ihm direkt in die Augen blickte und dann die Lippen bewegte. Aber als Onacro dann hörte, was er sagte, beschlich ihn unsagbares Entsetzen.
    „Corello ist unser Meister. Wir müssen ihm helfen!"
    Jetzt erst erkannte Onacro die volle Wahrheit.
    Corello hatte alle Wissenschaftler in seiner Gewalt. Er hatte sie geistig versklavt, beherrschte sie wie Marionetten.
    Froun Raboura holte mit der Hand aus und schlug Onacro die Waffe aus der Hand.
    Onacro wich entsetzt zurück.
    Die schweigende Prozession folgte ihm. Er wurde bis zum Antigravlift getrieben und dann in den Schacht gedrängt.
    Während er hinaufschwebte, sah er, daß sich die Wissenschaftler ebenfalls in den Schacht begaben.
    Onacro wollte in der vierten Etage den Lift verlassen. Aber dort stand ein Roboter und versperrte ihm den Weg. In den anderen Geschossen erging es ihm nicht anders. Erst in der achten Etage konnte er den Schacht verlassen.
    Er sah, daß an den Seitengängen und an den Türen überall Roboter postiert waren. Er konnte weder nach links, noch nach rechts ausweichen. Zurück konnte er auch nicht mehr, denn hinter ihm kamen bereits die ersten von Corello beeinflußten Wissenschaftler aus dem Antigravschacht und drängten ihn auf die Hauptschaltzentrale zu, wo ihn bereits Corello auf seinem Tragerobot erwartete.
    Onacro konnte die geistige Bedrohung förmlich spüren, die von dem Mutanten ausging. Nun war es aus mit seiner Freiheit. Er würde nicht mehr tun und denken können, was er wollte, sondern eine geistig versklavte Kreatur wie Alaska Saedelaere und die 592 Wissenschaftler sein.
    Er bereitete sich auf einen vehementen parapsychischen Angriff vor, als er Corello erreichte.
    Doch es kam anders.
    Die beiden Gelenkarme von Corellos Tragerobot schossen vor und umklammerten Onacros Hals mit tödlichem Griff.
    Onacro rang verzweifelt nach Atem. Er bekam keine Luft. Er fühlte seine Kräfte schwinden, und ihm wurde schwarz vor den Augen.
    Während er vergebens versuchte, gegen die Dunkelheit anzukämpfen, hörte er Corello mit schriller Stimme sagen: „Erinnern Sie sich, daß ich Ihnen den Tod angedroht habe, falls Sie mich zu hintergehen versuchen? Jetzt ist es soweit!"
     
    9.
     
    Vauw Onacro glaubte zu fallen.
    War es der endgültige Sturz in den Tod? Hatte man dieses Gefühl, in die Tiefe zu fallen, wenn man vorn menschlichen Dasein in eine andere, körperlose Existenzform überwechselte?
    Seltsamerweise verspürte Onacro einen stechenden Schmerz, als er aufprallte. Er besaß also noch einen Körper. Er lebte.
    Als die Benommenheit etwas von ihm abgefallen war und er klarer denken konnte, öffnete er die Augen.
    Er befand sich immer noch in der Hauptschaltzentrale. Über ihm türmte sich der Trageroboter auf, und hoch oben, wie das lebende Denkmal eines Dämons, saß Ribald Corello.
    „Ich will gnädig sein!" ertönte die schrille Stimme des Mutanten.
    „Sie sollen am Leben bleiben, Onacro."
    Corellos Stimme tat ihm in den Ohren weh.
    Onacro erhob sich mühsam. Seine Augen sahen noch nicht ganz klar, sie vermittelten ihm nur ein verschwommenes Bild des Mutanten.
    „Wieso dieser Gesinnungswandel, Corello?" erkundigte sich der Biogenetiker. Seine eigene Stimme klang ihm fremd in den

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