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0579 - Die Psycho-Vampire

Titel: 0579 - Die Psycho-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stunden eine steigende Erschöpfung bemerkbar. Er wehrt sich immer heftiger gegen die Macht, die ihn beherrscht, und das kostet ihn Substanz. Es fiel mir nicht schwer, mich aus der Hauptschaltzentrale zu schleichen."
    Gorlan nickte.
    „Ich weiß über Ihr Einei-Sechs-Experiment Bescheid", sagte er.
    „Mir ist nur noch nicht klar, was Sie mit den fünf überzähligen Normalsynthos vorhaben. Was versprechen Sie sich von ihnen?"
    „Wenn ihre Entwicklung abgeschlossen ist, müssen wir sie erst einmal vor Corello in Sicherheit bringen", erklärte Onacro. „Wie sie uns nützlich sein können, weiß ich selbst noch nicht, denn ich habe keine Ahnung, wie das Experiment ausgehen wird.
    Allerdings besitzen sie einen recht vielversprechenden Gen-Kode."
    „Der wird ihnen nichts nützen, wenn sie geistig nicht geschult werden", erwiderte Gorlan. „Sie brauchen Wissen, um sich entfalten zu können. Wie wollen Sie ihnen das vermitteln, ohne daß Corello etwas davon merkt?"
    „Ich habe bereits einen Plan, der sich mit Ihrer Hilfe verwirklichen ließe", antwortete Onacro. Er blickte Gorlan prüfend an. „Er kann aber nur gelingen, wenn Sie völlig unbeeinflußt sind."
    „Corello kann mir nichts anhaben", versicherte Gorlan. „Ich vernehme seine hypnosuggestiven Befehle und gehe auch zum Schein darauf ein, aber ich muß mich ihnen nicht beugen."
    „Das ist gut." Onacro nickte zufrieden. „Dann hören Sie. Die Normalsynthos sind in drei Stunden voll entwickelt. Corello weiß das und wird zur fraglichen Zeit zur Stelle sein. Er weiß aber nicht, daß die Ato-Mol-Beschleuniger nicht mit voller Kapazität laufen. Es ist möglich, den Wachstumsprozeß um zehn Minuten zu beschleunigen."
    „Wollen Sie das wirklich riskieren?" sagte Gorlan eindringlich.
    „Dadurch würde sich das Risiko vervielfachen."
    „Dieses Risiko müssen wir eingehen. Es ist unbedingt notwendig, den Ato-Mol-Beschleuniger mit den Sechslingen auf Hochtouren laufen zu lassen. Die zehn Minuten, die wir dadurch gewinnen, können Sie dazu benützen, fünf von ihnen in Sicherheit zu bringen, bevor sie von Corello entdeckt werden."
    „Und wohin soll ich sie schaffen?" erkundigte sich Gorlan.
    Onacro deutete in den Korridor.
    „Hinter der dritten Tür links befindet sich der Schulungsraum, wo die Normalsynthos ihr Wissen erhalten werden. Dorthin bringen Sie auch fünf der Sechslinge. Alles weitere überlassen Sie mir."
    Gorlan blickte dem Biogenetiker nicht nach, als dieser sich in den Korridor zurückzog. Er wandte sich wieder seinen Instrumenten zu. Betont kraftlos führte er einige Bewegungen aus. Es schien, als überprüfe er nur die Automatik, während er jedoch in Wirklichkeit jene Schaltung vornahm, die bei einem der Ato-Mol-Beschleuniger eine Kapazitätssteigerung bis an die Leistungsgrenze bewirkte.
    Hoffentlich geht das nicht schief, dachte Gorlan.
    Er mußte von nun an dem Ato-Mol-Beschleuniger mit den Sechslingen besondere Aufmerksamkeit schenken. Der geringste Fehler in der Strahlungsdosierung konnte sich bereits fatal auswirken. Bei diesem vielfach beschleunigten Wachstumsprozeß konnte schon eine einzige mißgebildete Zelle, die nicht sofort abgeschieden und vernichtet wurde, zu verheerenden Mutationen führen.
    Selbst in diesem Stadium, in dem die Entwicklung der Normalsynthos schon fast abgeschlossen war, konnten immer noch Krisen eintreten.
    Man mußte sich vor Augen halten, daß in jeder Sekunde Millionen Zellen geteilt wurden, abstarben oder erhalten blieben und sich blitzartig wiederum teilten. Wenn auch nur eine kranke Zelle am Leben blieb und sich durch Teilung vermehren konnte, dann war innerhalb einer Minute eine Wucherung entstanden, die innerhalb des gesunden Gewebes immer weiter um sich griff und einen Gefahrenherd darstellte.
    In der Regel wurden solche Tumore zumeist von der Automatik rechtzeitig entdeckt, lokalisiert und abgebaut. Aber abgesehen von den Mißbildungen, konnten durch Mutationen der Gene andere Schäden entstehen, die nicht sofort offenbar wurden. Und das war die weit größere Gefahr.
    Gorlan war klar, daß er den Wachstumsprozeß von Hand aus nicht regulieren konnte. Dennoch verschaffte es ihm eine gewisse Beruhigung, den Vorgang in dem Ato-Mol-Beschleuniger mit den Sechslingen auf seinem Bildschirm zu beobachten.
    Als er die sechs voll ausgewachsenen Männer erblickte, hielt er unwillkürlich den Atem an. Es war nicht das erste Mal, daß er die Geburt von Normalsynthos beobachtete, und der beschleunigte

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