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0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

Titel: 0579 - Die Sturmrösser von Khe-She Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bezeichnete. Hier hielt er gern Hof, es kam seinem Machtrausch entgegen. Damit überdeckte er, daß er eigentlich nur ein Befehlsempfänger war.
    Jetzt streckte er herrisch die Hand aus. »Wohin ritt sie mit den Schwertern?«
    »Sie verließ Paro, doch niemand weiß, wohin. Sie nahm das Wooyst- Tor, doch dort verliert sich ihre Spur. Es mag sein, daß sie dorthin zurückritt, wo Damon entführt wurde, aber ebenso mag es sein, daß sie jede andere Richtung einschlug. Vielleicht eilt sie zur Grenze, um Hilfe zu holen. Oder sie ist längst wieder in der Stadt und erbittet die Unterstützung des OLYMPOS-Tempels.«
    Der Zauberer ballte die Fäuste.
    Der OLYMPOS-Tempel!
    Es wurde Zeit, daß er niedergebrannt wurde. Warum duldete der Großkönig die OLYMPOS-Priester überhaupt noch in Grex? Warum ließ er sie nicht töten, daß sie nicht länger wider den ORTHOS predigen und arbeiten konnten?
    Daß ebenso ORTHOS-Tempel im Lande Rhonacon standen, war natürlich eine ganz andere Sache!
    »Mit einem Wort«, bellte der Zauberer, »ihr wißt nichts! Ihr habt keine Ahnung, ihr habt nichts erreicht, die Schwerter gar verloren, ihr seid Versager!«
    Mit zwei Fingern zeigte er auf die beiden Drachensklaven, und aus diesen zuckte je ein düsterer Blitz.
    Dann polterten zwei leere schwarze Rüstungen zu Boden.
    Eine dampfende, grünliche und stinkende Flüssigkeit versickerte zwischen den Fugen der Bodensteine.
    In der anderen Hand des Zauberers funkelte ein Dhyarra-Kristall dritter Ordnung. Er hatte ihm die magische Kraft zu dieser Strafaktion gegeben.
    Der Zauberer ließ den Kristall in einer Taschenfalte seiner Kutte verschwinden und klatschte dann in die Hände. Sklaven erschienen.
    Der Zauberer trat gegen die leeren Rüstungen. »Schafft das da fort! Und versprüht Duftwasser. Ich mag diesen erbärmlichem Gestank nicht.«
    Er sank wieder auf seinen Thron zurück. Was sollte er seinem Auftraggeber nun mitteilen? Damons Schwert war zunächst unerreichbar.
    Es mußte sich doch aufspüren lassen!
    Aber wie?
    Er dachte angestrengt nach.
    Nun, in den Schwertgriff eingelassen war ein großer Dhyarra-Kristall. Vielleicht ließ sich dieser mit Hilfe eines anderen Kristalls aufspüren.
    Aber Dhyarra-Kristalle ließen sich nur anpeilen, wenn sie aktiv waren und ihre Kraft entfalteten. Im Ruhezustand war das unmöglich. Es war wenig wahrscheinlich, daß Damons Schwert so bald benutzt wurde, denn es befand sich bei Byanca. Doch wenn diese ihre eigene Schwertmagie einsetzte, ließ sich ihr Aufenthaltsort lokalisieren. Wo sie war, war dann auch Damons Klinge zu finden!
    Der Zauberer, zufrieden mit sich selbst, kicherte meckernd. Er brauchte nur den Überwachungsschirm so einzurichten, daß er auf einen arbeitenden großen Kristall ansprach, dann fand er die Schwerter.
    Der Zauberer erhob sich und eilte in den Nebenraum. Hier pflegte er seinen Bildzauber durchzuführen. Er setzte den Dhyarra-Kristall ein, der hier aufbewahrt wurde. Er weckte ihn und befahl mit der Kraft seiner Gedanken und Worte, worauf die Überwachung zu achten hatte.
    So würde er irgendwann doch an das Schwert gelangen und mußte nicht den Zorn des Gottes fürchten.
    Es war jetzt alles nur eine Frage der Zeit.
    Irgendwann mußte Byanca einen der beiden großen Kristalle einsetzen…
    ***
    Fooly war Raffael in den Keller gefolgt.
    Wie Zamorra befürchtete auch der Drache, daß der alte Diener sich überanstrengte. Das Bein war zwar geheilt, aber wie bei einem ganz normalen Heilungsprozeß sollte man es nicht übertreiben und den frisch zusammengewachsenen Knochen nicht gleich zu stark belasten.
    Fooly bewegte sich völlig lautlos.
    Das konnte er durchaus, wenn er wollte.
    Und jetzt wollte er nicht bemerkt werden. Raffael würde nur ein gewaltiges Donnerwetter über ihn herablassen und ihm vorwerfen, er wolle ihn überflüssigerweise bemuttern - oder den alten Diener in erneutes Unheil stürzen.
    Die Flügel eng zusammengefaltet, tappte Fooly in einigem Abstand hinter Raffael her. Wenn dessen Bein nun doch noch Schwierigkeiten machen würde, war Fooly immerhin in der Nähe und konnte seine heilende Magie noch einmal einsetzen.
    Aber das war nicht erforderlich…
    Als Raffael den Kuppelraum mit den Regenbogenblumen erreichte, verdrückte sich Fooly in einer der vielen Kavernen. Er lauschte von weitem. In den unterirdischen Gewölben wurde der Schall mehrfach gebrochen, während sich Raffael und Zamorra miteinander unterhielten, trotzdem konnte der kleine Drache die Worte

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