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0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

Titel: 0579 - Die Sturmrösser von Khe-She Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eine Möglichkeit gefunden, die magischen Energien zu ihrem Ursprung zu verfolgen und anderweitig zu beeinflussen. Aber bei Steinen, Holz und Eisenriegeln war das nicht möglich. Vorläufig saß er erst mal in diesem Verlies fest.
    Es war finster. Er tastete seine Umgebung ab, fand feuchten, kalten Stein und einen Luftschacht, aus dem ein leichter Windhauch kam. Aber der Schacht war zu schmal, als daß Damon sich hätte hindurchzwängen können. Und um die Steine zu lockern, fehlten ihm die Mittel, seine Fingernägel würden dabei abbrechen.
    Auch an der Tür war nichts zu machen. Das Holz war wenigstens mannsdick, die Riegel saßen fest. Damon konnte selbst unter Einsatz all seiner gewaltigen Kräfte die Tür nicht aufsprengen.
    Also ließ er sich auf den harten Boden nieder, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und harrte, an die kalte Wand gelehnt darauf, was kommen mochte.
    Zamorra war nicht mal dazu gekommen, das Permit zu benutzen, da war er schon wieder zurück im Château.
    »Es wirkt nicht?« erkundigte sich Raffael besorgt.
    Zamorra grinste flüchtig. »Ich sagte doch, ich werde Merlin schon noch austricksen. Es gibt noch andere Möglichkeiten, nach Caermardhin zu gelangen.«
    Er verschwand wieder zwischen den Blumen - und diesmal kehrte er nicht zurück!
    Raffael wartete mehrere Minuten. Als Zamorra dann weiterhin fernblieb, wandte er sich schulterzuckend ab und verließ den unterirdischen Dom.
    Er fragte nicht, worum es wirklich ging. Das hatte er nie getan. Wenn es etwas war, das er wissen mußte, würde man es ihm schon rechtzeitig mitteilen. Raffael war noch nie in seinem langen Leben neugierig gewesen. Sein Interesse galt seiner Arbeit, auf diesem Gebiet wußte er über alles Bescheid, was sich im Château abspielte. In die unmittelbaren Aktionen seines Chefs und dessen Sekretärin und Lebensgefährtin wurde er nur sehr selten einbezogen, und er war auch gar nicht unfroh darüber.
    Deshalb entging ihm auch, daß jemand ihn beobachtete…
    ***
    Byanca erwachte von einer Berührung. Mühsam öffnete sie die Augen und versuchte, in die Wirklichkeit zurückzukehren. Sie hörte Stimmen…
    Über ihr funkelten die Sterne der Nacht vom samtschwarzen Himmel.
    Vorsichtig hob Byanca den Kopf und sah neben sich ein Mädchen mit hellem Haar. Es wickelte gerade einen Verband um Byancas Arm. Ein paar Blätterspitzen von Heilkräutern schauten darunter hervor.
    »Nicht bewegen«, warnte das Mädchen leise. »Erst wenn ich fertig bin. Ihr seid sehr geschwächt.«
    Eine Amazone! schoß es Byanca durch den Kopf.
    »Wo bin ich?« fragte sie. »Ich meine, wie nah am Amazonendorf?«
    Das Mädchen lächelte. »Ziemlich nahe. Ihr suchtet uns?«
    »Ja«, preßte Byanca hervor und kämpfte gegen einen neuerlichen Schwächeanfall an. »Ich bin… Byanca.«
    »Oh! Das wird die Herrin freuen. Doch wo und von wem wurdet Ihr verwundet? Ihr habt sehr viel Blut verloren.«
    »Paro - Stadtgarde«, ächzte Byanca und verlor wieder die Besinnung.
    Als sie zum zweiten Mal aufwachte, befand sie sich in einer Trage, die aus Stangen und Lederriemen gefertigt und zwischen ihrem und Damons Pferd an den Sätteln aufgehängt worden war. Die Amazone, die Byancas Wunden versorgt hatte, ritt das Pferd der Halbgöttin, aber Byanca sah auch noch weitere Kriegerinnen, die sie umgaben.
    »Wenn der Morgen graut, erreichen wir das Dorf«, sagte die Amazone unaufgefordert. »Nennt mich Alissa. Wir befanden uns auf einem Erkundungsritt, als wir Euch halbtot fanden. Ich sah Euch vom Pferd stürzen, Byanca. Vielleicht war es Glück, vielleicht die Vorsehung des OLYMPOS, daß wir Euch fanden. Ihr hättet verbluten können. Warum nahmt Ihr Euch nicht die Zeit, die Wunden zu schließen? Mit Eurer Magie wäre es doch leicht gelungen.«
    Byanca schwieg eine Weile, starrte zu den Sternen empor und genoß das leichte Schaukeln der Trage. Es war seltsam angenehm in ihrem geschwächten Zustand.
    Schließlich antwortete sie und berichtete von ihren Befürchtungen, verfolgt zu werden. »Vielleicht hätte ich mir Zeit nehmen sollen, aber ich war zu aufgeregt und wollte den Verfolgern um jeden Preis entrinnen. Dazu die Sorge um Damon…« Und sie ergänzte ihren Bericht um Damons Entführung.
    »Ja, seltsame Dinge geschehen in letzter Zeit«, sagte Alissa. »Zum Teil deswegen waren wir unterwegs. Wir haben den Auftrag, festzustellen, was an ungewöhnlichen Dingen passiert. Langsam entsteht aus vielen einzelnen Steinen ein großes Mosaik. In der Ebene zwischen Paro

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