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0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

0579 - Die Sturmrösser von Khe-She

Titel: 0579 - Die Sturmrösser von Khe-She Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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von uns diese Burg je sah.«
    Sie sah Byanca an und überlegte.
    »Andererseits«, sprach sie weiter, »mir ist auch nichts davon bekannt, daß einer der Stadtkönige in diesem Teil von Grex Drachensklaven mit schwarzen Rüstungen und Waffen versieht. Demnach bliebe wirklich nur der Herr einer unsichtbaren Burg als der Gegner im Hintergrund.«
    …eine gewaltige, uneinnehmbare Festung, die sich nur dem zeige, der eingeladen sei. Fremde aber sollen ihre Mauern nicht mal erblicken können…
    Das erinnerte Byanca an Caermardhin, die Burg des Zauberers Merlin. Sie befand sich in einer anderen Welt. In jener Welt, aus der Menschen wie Zamorra und Nicole kamen. In einer Welt, in der Dämon und sie einst Zuflucht gefunden hatten, als Merlin ihnen half, sich vor der Macht ihrer Götter und Dämonen aus OLYMPOS und ORTHOS zu verbergen. Sie hatten jahrhundertelang tief schlafend in ihren Schreinen in der kristallenen Mardhin-Grotte gelegen, bis Zamorra sie aufgeweckt hatte. Und Dämon hatte versucht, die Macht über die Menschenwelt an sich zu reißen… [3]
    Sollte es eine Ähnlichkeit geben zwischen beiden Burgen?
    Aber wer war dann der Herr dieser Burg? Jener legendäre Merlin?
    Sicher nicht…
    Oder?
    Byanca fühlte sich ratlos.
    »Der Herr dieser unsichtbaren Burg… vielleicht handelt es sich dabei um einen Zauberer, der mit den Göttern des ORTHOS im Bunde ist?«
    »Ich weiß nicht, Byanca, aber wir werden dir auf jeden Fall helfen, Damon aus dieser unsichtbaren Burg zu befreien. Doch wie wollen wir diese Burg finden? Mit Hilfe deiner Magie?«
    Byanca schüttelte den Kopf. »Die wird uns nichts nutzen. Wer sich unsichtbar machen kann, sorgt auch dafür, daß er von Magie nicht erkannt wird. Gerade hier in Grex. Und da ist noch etwas…« Sie berichtete der Amazonenkönigin, wie sie von einem magischen Schlag zurückgeworfen wurde, als sie am Krokodilfluß versucht hatte, den Ursprung der feindlichen Magie aufzuspüren. »Ich weiß nicht mal die Richtung, aus welcher der Schlag erfolgte. Er kam wie aus dem Nichts. Der Gegner schirmt sich sehr gut ab. Er ist nicht zu treffen, nicht zu finden. Nicht mal für mich.«
    »Du gibst auf?«
    »Ich gebe nie auf«, widersprach Byanca. »Nun, wenn ich ungefähr wüßte, wo sich Damon befindet, könnte ich versuchen, seine Gedanken zu lesen. Aber auch die werden sicherlich abgeschirmt, und ich bin hier auch wahrscheinlich zu weit fort von ihm. Die Burg selbst können wir auch nicht finden, wenn sie magisch getarnt und unsichtbar ist…«
    »Das klingt nicht sehr ermutigend«, gestand Sayana, »Eine unsichtbare Burg, die zudem uneinnehmbar ist… Das erinnert mich an ein Schloß, ein Wolkenschloß, das ich vor einiger Zeit mit meinen Kriegerinnen erobern wollte. Wir wollten es zu unserer Festung machen, doch dieses Schloß erwies sich ebenfalls als uneinnehmbar. Die Götter selbst haben es erbaut, und jene, die darin hausen, vermögen es wirkungsvoll zu verteidigen. So zogen wir uns schließlich zurück und gaben den Plan auf.«
    Byanca preßte die Lippen zusammen. »Von Göttern erbaut… Aber jene, die darin wohnen, sind nicht die Götter selbst?«
    »Du weißt doch wohl am besten, daß die einen Götter im ORTHOS und die anderen im OLYMPOS leben. Was also sollen sie mit einem Schloß?«
    »Und wie heißt dieses Schloß?«
    »Khe-She«, erwiderte Sayana knapp.
    ***
    Byanca wirbelte herum. »Khe-She?« stieß sie hervor. »Das legendäre Khe-She mit dem Pferch der Sturmrösser?« Ihre Augen weiteten sich. »Wirklich Khe-She?«
    Sayana nickte. »Nun weißt du, warum es sich nicht erobern ließ.«
    »Ich hörte von Khe-She. In ihm befinden sich die Sturmrösser, die dort festgehalten werden, auf daß sie kein Unheil über die Welt bringen. Sie vermögen viele Dinge, die den Sterblichen verschlossen sind, sie sehen Verborgenes, sind schnell wie ein Gedanke und…« Sie verstummte für einen Moment, dann keuchte sie: »Sayana…!«
    »Was denkst du? Was hast du vor?«
    In Byancas Augen funkelte es. »Die Sturmrösser! Mit ihnen werden wir die unsichtbare Burg finden und erobern! Mit Hilfe der Sturmrösser werden wir Damon befreien!«
    Sayana wich unwillkürlich ein paar Schritte zurück. »Der Blutverlust und die Schwäche haben dir einen Teil deines Verstandes genommen«, sagte sie kopfschüttelnd.
    Byanca erwiderte nichts. Nur Sayana oder auch Damon durften so mit ihr reden, ohne sich ihren Zorn zuzuziehen. Sie nahm wieder einen Schluck aus dem Weinpokal.
    »Nein, ich bin nicht

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