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058 – Das Gift des Rings

058 – Das Gift des Rings

Titel: 058 – Das Gift des Rings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neo
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Arkoniden sind gestorben. Weil er mit dem Funk seines Anzugs niemanden erreicht hat, rechnet er nicht damit, dass außer uns noch jemand überlebt hat. Jetzt schläft, ruht, erholt sich Orcast auf einem der Betten unten in der Medostation. Herak da Masgar schläft auch. Nur ich schlafe nie. Orcast meint, dass ich deswegen so viel essen muss. Und wegen meines Antigravorgans.
    Ich gleite in eine Wohneinheit. Eine Wand ist durchsichtig. Ich sehe die Stadt vor mir, ihre Türme, die in Dreiergruppen zusammenstehen. Dahinter spannt sich der Energieschirm, das Schutzfeld, die leuchtende Glocke. Die Farbe erinnert mich an leckere Creme. Immer noch schlagen Trümmer ein und lassen einen Bereich des Schirms aufblitzen, aber nicht mehr so viele wie am Anfang. Als ich nahe an die transparente Wand schwebe, sehe ich die rote Sonne, die ständig im Zenit steht.
    Die Wohneinheit ist sauber, aufgeräumt, keimfrei. Es gibt keinen Staub. Ich verstehe, woran das liegt, als eine kleine Roboteinheit über den Boden wuselt. Sie hinterlässt eine feuchte Spur.
    Ich schwebe zu ihr und sage ihr, dass ich Hunger habe.
    Die Roboteinheit macht einfach weiter.
    Ich folge ihr in den Nebenraum, in dem ein rundes Bett steht. Ich sage ihr, dass ich wirklich Hunger habe. Und dass ich es schade finde, dass niemand hier ist. Niemand, der lebt, meine ich. Ich hätte so gern jemanden, mit dem ich sprechen und dem ich sagen könnte, was ich brauche.
    Als ich mich umdrehe, steht plötzlich eine Holografie im Raum. Ein durchsichtiger Mann mit weißen Haaren und roten Augen. Sein Anzug ähnelt denen von Orcasts Dienern.
    Die Holografie sagt, sie sei das lernfähige, interaktive Spezifikationsprogramm für Umsorgungseinrichtungen und stehe mir zur Verfügung, weil ich kein Arkonide sei.
    Ich sage, dass sie auch kein Arkonide ist.
    Natürlich nicht. Sie ist ein Spezifikationsprogramm.
    Das meine ich nicht. Sie bewegt sich nicht wie ein Arkonide. Wenn sie die Hand hebt, sieht es so aus, als zuckten ihre Muskeln in einem elektrischen Schlag. Den Kopf wendet sie in genau abgemessenen Winkeln und rastet dann ein.
    Im Moment ist mir wichtiger, dass ich etwas zu essen kriege.
    Das Programm fragt, was ich haben will. Holografien von Speisen erscheinen vor ihm.
    Für mich ist es schwierig, feste Nahrung aufzulösen. Ich hätte am liebsten Milch, etwas Zähflüssiges, Eiweißhaltiges.
    Es führt mich zum Nahrungsspender der Wohneinheit und erklärt mir, welche Sensorflächen ich drücken muss. Nicht lange, dann öffnet sich eine Klappe. Darin steht eine Schüssel mit leckerer Paste.
    Ich lasse sie mir schmecken und sage dem Hologramm, dass ich die Art seltsam finde, in der es sich bewegt. Vielleicht war sein Programmierer krank und hat es nach seinem Vorbild gestaltet.
    Seine Programmierer waren Orgh, sagt es. Ein Bild von einem Insektoiden baut sich vor ihm auf. Der Kopf sieht aus wie ein Tropfen, kurz bevor er sich von einem Zweig löst und zu Boden fällt. Das Hologramm erklärt, dass die Orgh unter den Arkoniden gelitten haben. Hier, auf Kedhassan, mussten sie eine schreckliche Waffe für die Arkoniden bauen. Einen Weltenspalter, der Planeten in zwei Hälften schneiden kann.
    Ich frage, wie der Weltenspalter aussieht.
    Ein weiteres Holobild erscheint. Es gleicht dem Raumschiff, das uns angegriffen hat. Eine silberne Scheibe, eingefasst von einem Goldring. In dem Holo rotiert es langsam, während blauweiße Lichtkugeln um die Außenseite laufen.
    Ich sage, dass wir von diesem Schiff angegriffen worden sind.
    Das Spezifikationsprogramm sagt, dass es den Weltenspalter, den die Orgh für die Arkoniden gebaut haben, nicht mehr gibt.
    Das Schiff, das uns angegriffen hat, sieht aber genauso aus. Ich frage, ob weitere Weltenspalter existieren.
    Die Orgh haben ähnliche Waffen gebaut. Aus Rache. Sie haben sie bei ihrer Abreise in diesem System zurückgelassen. Und sie so programmiert, dass sie alle Arkoniden angreifen. Eine Falle.
    Ich sage, dass ich nicht glaube, dass Orcast den Orgh wehgetan hat. Er war überrascht von dem fremden Schiff. Das wäre er nicht gewesen, wenn er den Weltenspalter gekannt hätte. Er kannte aber noch nicht einmal dieses System, diese Sonne, Kedhassan. Orcast glaubt, es ist die Welt des Ewigen Lebens.
    Davon hat das Spezifikationsprogramm noch nie gehört.
    Ich bin jetzt satt. Ich gleite zurück zur Medostation, um Orcast zu erzählen, was ich herausgefunden habe.
    Er ist wach. Herak da Masgar auch.
    Orcast liegt auf dem Boden vor den drei

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