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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Himmel hinauf, und das Mondlicht betonte den eleganten Schwung seines Halses. „Lily, wenn er dich gezwungen hat, mit ihm das Bett zu teilen, dann muss er sterben."
    „Nein. Das ist nicht geschehen."
    Langsam senkte er den Kopf und sah ihr in die Augen. „Sagst du mir die Wahrheit?"
    „.Ja." Sie sprach mit zitternder Stimme. „Er hat mich herumgestoßen und mir gedroht, aber es war mir möglich zu fliehen, ehe etwas Schlimmeres passieren konnte. Derek, bitte. Du musst mit mir kommen, sonst verliere ich den Verstand.
    Wir müssen diesen Höllenort verlassen - zusammen."
    Er sah sie an. „Wir würden nicht weit gelangen, Lily. Das Pferd ist zu schwach."
    „Dann werden wir so lange reiten, wie die Stute es schafft, und uns dann anschließend verstecken. Gib ihr eine Chance, Derek. Sie ist stärker, als du glaubst.
    Sie könnte dich überraschen. Verflixt, ich habe dir das Leben gerettet - jetzt mach, dass du auf dieses Pferd steigst!"
    Er sah sie an, dann gab er den Protest auf und sprang hinter ihr aufs Pferd. Er griff um Lily herum, packte die Zügel und hielt sie fest. Ohne weitere Zeit zu vergeuden, trieb er die Stute schnell durch den Wald, bis sie die Straße erreichten.
    Das Tier schien ihre Verzweiflung zu spüren, und als wollte es die noch schmerzenden Wunden auf seinem Rücken ignorieren, versuchte es, sein Bestes zu geben. Es ging vom Trab in den Galopp über, während sie von der Dunkelheit umhüllt wurden.

    Lily sorgte sich mehr um Derek als um das Tier. „Wie geht es deinem Kopf? Deinen Augen?"
    „Du wolltest also in Lundys Arbeitszimmer einbrechen", sagte er statt einer Antwort; seine Worte ganz nah an ihrem Ohr hatten einen unüberhörbar missbilligenden Ton.
    „Keine sehr gute Idee, Liebling."
    „Das weiß ich jetzt auch. Aber ehe du mich weiter tadelst: Ich habe einiges erfahren, das dich interessieren könnte."
    „Was zum Beispiel?"
    „Vor allem, dass du recht hattest. Edward befindet sich in großen finanziellen Schwierigkeiten - und ich habe auch den Grund dafür herausgefunden. Er hat dreihunderttausend Pfund Sterling bei einem Kanalbauprojekt verspekuliert."
    „Kanalbau?", wiederholte Derek und dachte darüber nach. „Gut gemacht, Lily."
    „Da ist noch mehr. Mrs. Lundy ist nicht wegen ihrer Gicht nach Jamaika gereist. Ich habe einen rätselhaften Brief von ihr in Edwards Büro gefunden, der auf Probleme mit seinen dortigen Plantagen hindeutete."
    „Die Plantagen. Natürlich." Derek hielt inne. „Lundy muss sie verkaufen. Weißt du, als er dachte, er hätte mich in der Hand, gestand er mir, dass er das Geld genommen hat. Aber er behauptete, er hätte schon Maßnahmen ergriffen, um das zu erstatten, was er, wie er es nannte, sich nur ,geborgt' hätte.
    Seine Mutter loszuschicken, damit sie die Plantagen schnell und unauffällig verkauft, wäre ein guter Anfang, um die Summe zu ersetzen."
    „Sicher würde es weniger Aufmerksamkeit erregen, als wenn er Teile seiner Besitztümer in London veräußern würde. Jeder würde sofort wissen, dass er in Schwierigkeiten steckt, und dann würde alles gesellschaftliche Ansehen, das er gewonnen hat, verloren sein."
    „Vergiss nicht, dass er auch seine Heiratspläne änderte und Bess Kingsley und ihrer Mitgift dir gegenüber den Vorzug gab."
    „Stimmt", erwiderte Lily finster.
    „Er hat auch etwas von seinem Schmuck verkauft", meinte Derek. „Vermutlich in der Hoffnung, flüssig zu bleiben, bis seine Mutter zurückkommt und er verheiratet ist.
    Daher hat er mich auch für nichts und wieder nichts durch London gejagt."
    „Was meinst du damit?"
    „Er hat versucht, mich auf jeden Mann im Ausschuss anzusetzen, außer auf sich selbst."
    „Nun, das Feuer in den Stallungen wird seinen Untergang bedeuten", sagte Lily. „Ich habe ihn dort gesehen. Er hat immerfort gestöhnt, dass er ruiniert ist."
    „Das bedeutet, dass er jetzt gefährlicher ist denn je", murmelte Derek. „Er steht mit dem Rücken zur Wand. Er hat nichts mehr zu verlieren."
    „Du hättest sterben können." Sie lehnte sich ein wenig an ihn, berührte mit ihrer Hand sein Gesicht. „Ich bin so froh, dass es dir gutgeht."
    „Das verdanke ich dir." Er küsste ihre Finger, als sie ihn streichelte. „Ich kann nicht glauben, dass du mir das Leben gerettet hast", flüsterte er.

    „Ich bin nur froh, dass es mir gelang."
    „Du warst heute in dem Stall erstaunlich tapfer, weißt du das?"
    Sie lächelte.
    Beim Weiterreiten küsste er sie auf die Wange. „Ich habe das ernst

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