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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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ein bewährter Kavallerieoffizier. Er wollte diesem Narren nicht das Pferd stehlen, das ist eine lächerliche Behauptung. Warum sollte jemand dieses armselige Knochengestell stehlen? Der Major hat all das nur getan, um das Tier vor der Grausamkeit dieses Mannes zu schützen."
    „Meine Grausamkeit?", rief der Kutscher. „Er hat versucht, uns alle umzubringen!
    Dieser Mann ist gefährlich. Er sollte eingesperrt werden."
    „Sie Narr, wenn er Sie hätte töten wollen, dann hätte er es getan. Sie sollten dankbar sein, dass er Sie am Leben gelassen hat."
    „Der Bursche, um den es geht, Madam" - der Konstabier wandte sich an Lily „ich nehme an, es handelt sich um Ihren Gemahl?"
    „Nein!" Die Frage traf sie unverhofft. „Er ist - ein Freund."
    Der Kutscher lachte spöttisch. „Ihr Freund, ja? Nun, meine feine Dame, dann suchen Sie sich besser einen neuen Freund, denn dieser wird nach Newgate gehen, wohin er gehört."
    „Ich bitte Sie! Konstabier, ich bin eine anständige Frau. Meine Anstandsdame sitzt dort drüben." Sie deutete auf Mrs. Clear-well und sah dann den Konstabier mit flehenden Blicken an. „Der Major bot an, ihm das Pferd abzukaufen, aber aus reinem Eigensinn hat der Mann es abgelehnt."
    „Ha!", rief der Kutscher triumphierend. „Sie geben also zu, dass der Schuft mit meinem Eigentum davongegangen ist. Diebstahl ist Diebstahl!"
    „Das habe ich nicht gemeint ...", stotterte Lily und fürchtete, genau das Falsche gesagt zu haben.
    Der Konstabier blickte von ihr zu dem Kutscher. „Sie wollen den Mann also anzeigen?"
    „Da haben Sie verdammt recht!"
    Wütend drehte Lily sich zu ihm um. Aber als sie sah, wie die beiden Männer sich aufmachten in Richtung des Gefangenen, brachte sie es irgendwie fertig, ruhig zu bleiben. „Warten Sie."
    Beide sahen sie fragend an.
    Sie würde nicht zulassen, dass das Derek angetan wurde - ihn einsperren und vielleicht sogar aufhängen. Das war Wahnsinn! Es war absolut ungerecht. Er war kein Pferdedieb, aber selbst wenn ein Richter ihn freisprechen würde, dann wäre dieser Arrest ein Fleck auf seinem Lebenslauf, der seiner Karriere dauerhaft schaden könnte.
    Sie wollte nicht, dass Derek zurückging nach Indien, aber sie wollte auch nicht, dass dieser üble Bursche ihm die Möglichkeit dazu nahm.
    „Was wollen Sie?", fragte der Kutscher mürrisch und wartete darauf, dass sie etwas sagte.
    „Ehe Sie noch weitergehen", erwiderte sie, „würde ich gern ein Wort unter vier Augen mit Ihnen sprechen, Mr ...?"
    „Jones", knurrte er. „Schön, aber machen Sie schnell."
    Der Konstabier nickte, als sie beiseitetraten.
    Kutscher Jones war ein unangenehm groß gewachsener Mann, und er roch überdies streng, aber Lily sah ihm direkt in die Augen. „Was ist zu tun, damit Sie diesem Unsinn ein Ende setzen?"
    „Unsinn? Ich bin im Recht. Ein Diebstahl ist ein Diebstahl, wie ich schon sagte."
    „Seien Sie vernünftig. Sie wissen, dass Sie das Pferd falsch behandelt haben. Sie tun das nur, weil er Sie vor all den Leuten geschlagen hat."
    „Ich habe einen Anspruch auf Entschädigung - und Schmerzensgeld! Sonst zeige ich ihn an."
    Der Mann war abscheulich, aber was er sagte, ermutigte sie. „Gut. Dann sollen Sie entschädigt werden. Ich werde Sie jetzt bezahlen, dann können wir diese ganze unangenehme Geschichte hinter uns lassen. Was ist das Pferd wert?", fragte sie.
    „Ich denke, höchstens ein paar Silbermünzen, in Anbetracht der Tatsache, dass es halb tot ist. Hier!" Sie schob eine Hand in ihr Retikül und holte heraus, was sie bei sich hatte.
    Er betrachtete die wenigen Silbermünzen auf ihrer Handfläche und begann zu lachen. „Ist das alles, was Ihnen die Freiheit Ihres feinen Majors wert ist, Püppchen?"
    Lily sah ihn entsetzt an, als er die stämmigen Arme vor der Brust verschränkte.
    Dann sah sie ihr Geld an. „Das ist alles, was ich habe." Er kniff die Augen zusammen.
    „Was ist mit den Ohrringen, die Sie da tragen?"

11. KAPITEL
    Von einer Anzeige war abgesehen worden. Als die Barouche kurz darauf in die Straße einbog, in der Mrs. Clearwell wohnte, war Lily noch immer wie betäubt. Sie konnte nicht glauben, dass sie die Ohrringe ihrer Urgroßmutter weggegeben hatte, um Derek Knight zu retten.
    Aber wenigstens hatte es geklappt.
    Der Kutscher war zufrieden fortgegangen, und Derek war freigelassen worden, ohne zu ahnen, was sie getan hatte. Es war ihr egal, ob er es herausfand. Als sie ihm nachgesehen hatte, wie er mit dem verletzten Pferd davonging, hatte sie

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