058 - Der Kampf um den Ring
Geschäftspartner bereits unruhig und ärgerlich geworden sind. Wenn ich Ginos Boten ausraube, schuldet mein Bruder den Holländern weiterhin das Geld. Es wird ihm unmöglich sein, so viel noch einmal aufzutreiben. Damit ist er erledigt.«
»Was werden die Holländer tun?«
»Sie werden versuchen, Gino zu töten. Er wird für den Rest seines Lebens vor den Killern auf der Flucht sein, und wir werden Ruhe vor ihm haben.«
»Ich habe Angst, Luigi.«
Er küßte sie. »Sei unbesorgt. Ich weiß, daß ich es schaffen werde. Morgen früh überlegen wir uns gemeinsam, in welchem Land wir leben wollen. Wie würde dir Frankreich gefallen? Ein Haus an der Côte d'Azur…« Wanda versuchte alles, um ihn von seinem gefährlichen Vorhaben abzubringen, doch er blieb dabei. Noch in dieser Nacht würde er zum vernichtenden Schlag gegen seinen Bruder ausholen. Gino hatte es nicht anders haben wollen.
***
Frank Esslin, der Söldner der Hölle, in Amsterdam!
Das kam nicht von ungefähr, war kein Zufall. Der Mann, der einst an der Seite Tony Ballards für das Gute gekämpft hatte, stand heute unter dem Schutz Yoras, und er unternahm alle Anstrengungen, mit seinen Taten die Aufmerksamkeit der Führer der schwarzen Macht auf sich zu lenken.
Es gab nichts, was er nicht getan hätte, um sich um die Hölle verdient zu machen, denn er war ehrgeizig und wollte keinesfalls das bleiben, was er heute war - ein Mensch.
Sein Ziel war die Dämonenweihe, darauf arbeitete er hin, denn dann brauchte er Yoras Schutz nicht mehr. War er erst einmal selbst ein Dämon, würde er bald stärker sein als die Totenpriesterin, und er würde nie wieder einen Befehl von ihr entgegennehmen.
Zur Zeit mußte er noch den Mund halten und gehorchen. Es fiel ihm nicht immer leicht, aber er zwang sich zu Disziplin und Gehorsam, um seine Verbündete nicht zu verärgern, denn wer sich mit einem Dämon verfeindet, ist so gut wie tot.
Welchen Befehl ihm Yora auch immer erteilte, er führte ihn aus. Manchmal kam er sich vor wie ein dressierter Hund.
Aber Vorsicht, Yora! Auch dressierte Hunde können beißen!
Die Dämonin lenkte ihn nach ihrem Gutdünken. Sie nahm ihn, den verletzbaren Menschen, mit in andere Welten und hatte ihn oft in unverantwortlicher Weise großen Gefahren ausgesetzt.
Wenn er sich beklagte, sagte sie, es geschehe, um seine Kampfkraft zu stählen, und im übrigen wisse sie, was sie ihm zumuten könne.
»Und was ist, wenn ich einmal Pech habe?« wagte er einmal zu fragen.
Daraufhin sah ihn die Totenpriesterin mit einem Blick an, den er nie vergessen würde, und antwortete: »Dann war jede Minute, die ich dir widmete, verschwendet.«
Auch die Dämonin mit dem Seelendolch hatte in Erfahrung gebracht, welchen Weg Tony Ballards Ring genommen hatte, und da Frank Esslin den magischen Ring besitzen wollte, schickte ihn Yora nach Amsterdam.
Sie sagte, sie würde später zu ihm stoßen. Die Informationen, die er von der schönen Totenpriesterin erhalten hatte, führten ihn bis vor Wim Kabels Haus.
Das Ziel war in greifbare Nähe gerückt. Der einstige WHO-Arzt glaubte, nur noch die Hand ausstrecken zu müssen, und schon gehörte der magische Ring seines früheren Freundes ihm.
Selbstverständlich hatte Frank Esslin nicht die Absicht, Wim Kabel Geld für den wertvollen Ring zu bieten.
Der Mann würde von ihm eine Kugel bekommen, und zwar genau zwischen die Augen.
Da der Holländer nicht allein war, wartete Esslin. Er brauchte kein Publikum, wenn er Kabel tötete.
Der Söldner der Hölle wartete ungeduldig darauf, daß der Mann, der zu Wim Kabel gekommen war, wieder ging, doch bald darauf sah er, daß der Besucher nicht mehr gehen konnte, sondern von Wim Kabel getragen werden mußte.
Frank Esslin wußte nicht, was sich in Kabels Haus ereignet hatte, aber es entlockte ihm ein Grinsen, als er sah, daß Kabel einen Mord begangen hatte.
Nun, der Holländer würde sein Opfer nicht lange überleben.
Als Kabel den Toten in den Kofferraum seines Wagens plumpsen ließ, rutschte Frank Esslin hinter dem Lenkrad tief nach unten, um nicht entdeckt zu werden.
Kabel stieg in sein Fahrzeug und fuhr los. Nun griff Frank Esslin zum Zündschlüssel und startete den Motor.
Es war ihm egal, ob er den Holländer hier oder anderswo tötete. Wichtig war ihm nur eines - daß er Tony Ballards Ring so bald wie möglich an den Finger bekam, denn damit kletterte er auf der höllischen Karriereleiter gleich mehrere Sprossen auf einmal höher.
Kabel fuhr Richtung Nieuwe
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