058 - Der Kampf um den Ring
Weihwasserpistole, eine magische Streitaxt, diesen magischen Ring!«
Voller Stolz präsentierte er mir meinen Ring.
»Er gehört jetzt mir, Tony«, sagte der Söldner der Hölle. »Und dein Leben nehme ich mir auch!«
Seine Walther PPK krachte. Ich sprang gedankenschnell in den Raum zurück, dessen Tür ich vorhin geöffnet hatte, und die Kugel verfehlte mich. Frank folgte mir und sprang in meinen Schlag, denn ich hatte neben der Tür auf ihn gewartet.
Er war härter geworden, das merkte ich in diesem Moment. Wutschnaubend drehte er sich und schlug mit dem magischen Ring zu.
Obwohl der schwarze Stein mich nur streifte, spürte ich einen bohrenden Schmerz. Während des folgenden Handgemenges verloren wir beide unsere Feuerwaffen.
Frank setzte alles daran, um mich mit meinem magischen Ring fertigzumachen, und ich hatte große Mühe, mich vor dem gefährlichen Kleinod in Sicherheit zu bringen.
Wir schlugen aufeinander ein. Wir rollten engumschlungen über den Boden, und ich spielte alle Trümpfe aus, die mir zur Verfügung standen.
Aber Frank Esslin hatte sich einen Trumpf gesichert, der nicht zu überstechen war!
Und er traf mich in diesem Augenblick unglaublich schmerzhaft. Ich schrie auf, und Frank lachte.
»Ja! Dein Ring! Er wird dir zum Verhängnis werden! Dein eigener Ring, Tony Ballard!«
Ich packte seine Hand und drehte sie ihm auf den Rücken, aber Frank Esslin war kräftig. Das sah man diesem hageren Burschen nicht an.
Es gelang ihm, sich zu befreien, doch ehe er mir noch einmal mit meinem Ring zusetzen konnte, schlug ich zu.
Mein Schlag raubte ihm das Gleichgewicht. Er flog zurück und krachte mit dem Rücken gegen die Wand.
Und etwas Unerwartetes passierte!
Die Holzwand zerriß wie Papier, denn im angrenzenden Raum tobte das Feuer. Es hätte sich wohl in Kürze durch die Wand gefressen.
Frank Esslin fiel mit ausgebreiteten Armen in diese rote, wabernde Hölle. Hitze und Feuer hüllten ihn ein.
Ich holte meinen Colt Diamondback und wartete auf Frank, doch das Feuer gab ihn nicht mehr her. Krachend stürzte ein Teil der Decke ein.
Frank Esslin - tot!
Ich freute mich nicht über diesen Sieg, aber ich konnte auch nicht um den Söldner der Hölle trauern. Ich nahm das Geschehene einfach hin.
Der Kampf um den Ring war ebenfalls entschieden. Diese Waffe konnte ich nun endgültig abschreiben.
Ein Geräusch riß mich herum, und im selben Moment sah ich mich zwei lebenden Leichen gegenüber.
***
Sie griffen sofort an. Ich ließ meinen Colt Diamondback Feuer speien und traf einen der beiden Zombies mit geweihtem Silber tödlich.
Der zweite Untote schlang seine Arme blitzschnell um mich, riß mich hoch und wollte mich in die Flammen werfen, doch plötzlich entrang sich seiner Kehle ein markerschütternder Schrei, und ich spürte, wie seine Arme erschlafften.
Woher kam dieser unerwartete Schwächeanfall?
Ich sprang zurück und richtete den Colt auf ihn, aber dann sah ich, daß ich nicht mehr zu schießen brauchte.
Der Zombie war bereits erledigt. In dieser Sekunde brach er zusammen, und Cruv, der häßliche Gnom, zog seinen Dreizack aus dem Rücken des vernichteten Monsters.
»Wo wart ihr so lange?« fragte ich den Kleinen.
»Wir haben dich gesucht.«
»Ich dachte schon, ihr hättet Reißaus genommen.«
»Hältst du uns für Feiglinge?«
»Wer kennt sich schon mit euch Außerirdischen aus.«
»Wo ist Frank Esslin?« wollte der Gnom von der Prä-Welt Coor wissen.
Ich wies auf das Feuer.
»Dann ist er… tot?« fragte Cruv betroffen.
»Wohl anzunehmen. Schließlich war er nur ein Mensch, kein Dämon«, sagte ich. »Wo ist Silver?«
»Irgendwo auf dem Hausboot.«
»Hoffentlich erwischt er Yora. Das wäre für mich ein Freudenfest.«
Die Hitze griff auf den Raum über, in dem wir uns befanden. Sie trieb uns auf den Flur. Wir stolperten durch den Rauch, vernahmen Kampflärm. Dort mußte sich Mr. Silver befinden!
Ich ging davon aus, daß die Zombieseuche bereits auf das ganze Hausboot übergegriffen hatte, und auf unserem Weg begegneten wir tatsächlich nur lebenden Leichen.
Cruv schlug sich großartig. Die anfänglichen Startschwierigkeiten bei diesem Abenteuer hatte der Kleine voll überwunden.
Cruv und ich wurden in einen großen Raum abgedrängt. Ich sah Blut auf einem Sofa und entdeckte zwei Handgranaten, die vor einem Schreibtisch lagen. Auch mit Handgranaten kann man Zombies vernichten, deshalb holte ich mir die Stahleier. Dann stieß Mr. Silver zu uns vor.
»Bist du okay,
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