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058 - Gänsehaut

058 - Gänsehaut

Titel: 058 - Gänsehaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wandelnden Skelette kehrten auf ihre Plätze zurück.
    Coco richtete sich auf und ging zu Caterina hinüber, um die völlig aufgelöste Frau zu beruhigen und ihr zu helfen.
    »Das war knapp«, sagte Lazzerini. Er hockte schwer atmend auf dem Boden, holte seinen Flachmann hervor und setzte ihn an die Lippen. Gluckernd lief ein ordentlicher Schluck seine Kehle hinab.
    »Es wird immer verrückter. Statt einen anständigen Horror-Streifen zu basteln, muss ich zusehen, wie sich hier langsam alles in ein echtes Gruselkabinett verwandelt.«
    »Ich hatte davor gewarnt, diesen Raum zu betreten«, ertönte eine sanfte Stimme von der Tür her. Es war Hajime Tanaka, der gelassen am Rahmen lehnte. »Es ist untersagt, uns Spezialisten allzu sehr auf die Finger zu schauen.«
    Dorian fiel auf, dass er überhaupt nicht bei der Sache zu sein schien. Die Augen des Japaners waren starr auf einen imaginären Punkt irgendwo im Raum gerichtet.
    »Verdammt, Tanaka!« Lazzerini rappelte sich auf und steckte die Flasche in die Innentasche seines zerknitterten Jacketts. »Hier flogen Köpfe, Knochen und anderes Zeug durch die Gegend. Fast wären beide Frauen umgekommen. Was, zur Hölle, geht hier vor?«
    »Es war die Strafe!«, sagte der Japaner teilnahmslos.
    »Sie sind wohl vollkommen übergeschnappt?«, schimpfte Jeff. »Dieses Zimmer wird abgeschlossen und vorerst wird es niemand mehr betreten.«
    »Ja«, erwiderte der Japaner. Seine Worte klangen kalt und stereotyp.
    Dorian gab den anderen ein Handzeichen, dem Japaner nicht weiter zuzusetzen. Es war eindeutig, dass hier dämonische Kräfte am Wirken waren. Er hielt es aber für taktisch klüger, Tanaka nicht direkt damit zu konfrontieren.
    »Ich hätte mir das große Monster gern einmal genauer angesehen«, sagte er jetzt zu ihm.
    Tanaka musterte ihn kritisch. »Wer sind Sie?«
    »Ich heiße Hunter. Ich verstehe vielleicht nicht so viel wie Sie von dem Metier, aber ein Urteil kann ich mir sicherlich erlauben.«
    Tanaka zog die Brauen hoch. Offenbar war sein Interesse an dem Mann mit dem sichelförmig über die Mundwinkel herabhängenden Schnauzbart geweckt. »So? Erwarten Sie aber nicht zu viel von mir und meinen Begleitern.«
    »Vielleicht erläutern Sie einfach nur, wie sich das Monster bewegt.«
    »Gern! Kommen Sie!«
    Coco Zamis wunderte sich über Tanakas Sinneswandel. Sie hielt sich an Dorians Seite. Caterina blieb bei Jeff Parker und dem verdrießlich dreinschauenden Lazzerini zurück. Der Regisseur war entnervt und zornig, das sah man ihm an, aber der Alkohol hatte offenbar genügend dämpfende Wirkung, um einen Temperamentsausbruch zu verhindern.
    Hajime Tanaka lächelte, als er mit Dorian und Coco vor das Echsenmonster trat. Unvermittelt waren auch die anderen vier Japaner da. Sie mussten hinter den Kulissen hervorgekommen sein. Mit verschlossenen Mienen verfolgten sie, wie ihr Chef das Plastik-Ungeheuer erklärte.
    Tanakas Augen hatten einen eigenartigen Glanz.
    »An dieser Schöpfung«, sagte er und strich dem Monster fast liebevoll über den Bauch, »ist alles beweglich, was sich auch an einem echten Lebewesen regen würde. Die Gliedmaßen verfügen über eine erstaunliche Flexibilität. Das Maul vermag richtige Kaubewegungen auszuführen. Sehen Sie die Augen an! Kommt es Ihnen nicht so vor, als würde richtiges Leben darin glimmen?«
    »Tatsächlich«, entgegnete Coco pflichtgemäß. »Wie machen Sie das?«
    »Es ist ein Geheimnis.« Tanaka schien gefesselt zu sein. Er fischte eine Zigarette aus seinem Lederetui hervor, und ohne Dorian und Coco eine anzubieten, steckte er sie sich an. Dann fuhr er fort: »Wollen Sie sehen, wie es dirigiert wird?«
    Die schneckenförmig gedrehte Zigarette verströmte einen seltsamen Geruch.
    »Ich bin gespannt darauf«, sagte Dorian.
    Was dann kam, war eher enttäuschend als spannend. Tanaka ließ drei seiner Männer in den Leib des Monsters kriechen, rief ihnen ein paar Anweisungen zu und beobachtete fasziniert, wie sich das Monster auf den Hinterläufen aufrichtete, schnaubte und fürchterlich mit den Augen rollte. Es sperrte das Maul auf und ließ es wieder zuschnappen.
    »Es gibt vom Computer animierte Monster«, erläuterte Tanaka, »doch wir sind der Auffassung, dass es auf die klassische Art immer noch am echtesten wirkt. Selbstverständlich klettern während der Aufnahmen drei Italiener in die Echse. Wir haben sie mittlerweile angelernt.«
    Dorian bedankte sich.
    Tanaka entschuldigte sich sehr förmlich für die Ereignisse in der

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