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058 - Gänsehaut

058 - Gänsehaut

Titel: 058 - Gänsehaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zurück.
    Lazzerinis Entgegnung war hart, aber realistisch. »Wir bedauern seinen Tod genauso wie Sie, junge Frau, aber davon wird er auch nicht wieder lebendig. Je schneller wir alle belastenden Grübeleien über Bord werfen und uns ganz auf die Arbeit konzentrieren, desto besser ist es für uns alle.«
    »Er hat Recht«, meinte Dorian. »Gehen wir!«
    Dinos Cafeteria lag mitten in der Filmstadt Cinecitta, nicht weit vom Studio 224 entfernt. Dino war ein Mann, der jeden Gast zu nehmen und zu erheitern wusste; deswegen hatte er auch regen Zulauf aus allen Schichten: Produzenten und Regisseure verkehrten hier mit ihren Stars ebenso wie Beleuchter und Statisten. Dino galt als sozusagen chronisch gut aufgelegt.
    »Hallo, warum habt ihr euer sympathisches Monster heute Abend nicht mitgebracht?«, rief er zur Begrüßung, ohne weiter auf die schrecklichen Ereignisse einzugehen.
    Natürlich waren die Vorkommnisse Tagesgespräch in Cinecitta, aber Dino wollte sich schließlich die Kundschaft nicht verderben. Er war ein großer, dunkelhäutiger Italiener mit goldenen Eckzähnen, die bei jedem Lachen aufblitzten.
    Auf Parkers Order hin wurde das Lokal für den Rest des Abends geschlossen. Die komplette Mannschaft versammelte sich an den Holztischen. Dino fuhr seine Hausmarke auf – echten alten Orvieto, der berühmt und berüchtigt für seine köpfende Wirkung war.
    Natürlich hatte Jeff dies alles auf Dorians Rat hin inszeniert. Hajime Tanaka und seine Begleiter waren mit von der Partie, wenn sie auch nicht tranken, sondern nur rauchend in einer Ecke hockten. Der Dämonenkiller wollte um jeden Preis versuchen, eine der rätselhaften Zigaretten zu ergattern. Da er sie den Trickspezialisten nicht einfach wegnehmen konnte, hatte er beschlossen, in ihre Unterkunft einzudringen. Er wartete jetzt nur noch auf die passende Gelegenheit, sich unbemerkt absetzen zu können.
    Sie kam, als hinter der Theke das an der Wand befestigte Telefon schrillte und Dino abnahm. Er meldete sich, lauschte und sagte nur zweimal »Si« und einmal »No«. Dann kam er zu dem Tisch herüber, an dem Jeff mit Lazzerini, Petrucci, Guerazzi, Marina Ferrera, Caterina Schifano sowie Coco und Dorian zusammensaß.
    »Laura Piccioni hat angerufen«, sagte Dino.
    »Ach, hat sie sich endlich besonnen?« Jeff sah überrascht auf.
    Der Wirt grinste. »Sie scheint sich nicht wohl zu fühlen. Ihre Stimme klang jedenfalls alles andere als begeistert. Sie möchte Sie sprechen, Jeff.«
    Parker stand schon.
    »Vielleicht wollt ihr mitkommen«, wandte er sich an den Dämonenkiller und dessen Begleiterin. »Ihr kennt Laura noch nicht. Dies wäre eine Gelegenheit, euch unsere Hauptdarstellerin zu präsentieren.«
    »Wahrscheinlich eine sehr unpassende Gelegenheit«, schränkte Coco ein.
    »Ach was!«, meinte Lazzerini. »Das kommt Ihnen bloß so vor. Es empfiehlt sich, die Piccioni nicht weiter mit Samthandschuhen anzufassen, und ich kann Ihnen bloß raten, sie klipp und klar zu fragen, ob morgen früh mit ihrem Erscheinen zu rechnen ist oder nicht, Jeff.«
    Sobald sie sich im Freien befanden, griff Coco die Bemerkung des Regisseurs wieder auf. »Ich dachte, Lazzerini hat engen persönlichen Kontakt zu der Piccioni. Wieso hat er sich denn nicht um sie gekümmert? Und warum spricht er jetzt so abfällig über sie?«
    »Es muss wohl so eine Art Hassliebe sein, die die beiden verbindet«, erwiderte Jeff lächelnd. »Mal necken sie sich, mal zanken sie sich. Giampaolo kann es nicht ausstehen, wenn sie die Dreharbeiten durch ihre Allüren stört. Außerdem dürft ihr nicht vergessen, dass er heute Abend schon ein tüchtiges Quantum intus hat.«
    In der Filmstadt gab es eine Anzahl von Apartmenthäusern, die willkürlich mitten zwischen die Studios gebaut worden waren, damit die Mitglieder der Teams ihre Arbeitsplätze schnell erreichen konnten. Jeff Parker hatte sein Apartment in dem gleichen Block, in dem auch Dorian und Coco ihr Quartier zugewiesen bekommen hatten. Die schicke kleine Eineinhalbzimmerwohnung von Laura Piccioni war allerdings in einem anderen Gebäude untergebracht.
    Sie fuhren mit dem Lift in den zweiten Stock hinauf. Parker führte sie zielstrebig bis an die Tür, dessen Schild den Namen der Schauspielerin trug. Er setzte den Daumen auf den Klingelknopf. Innen ertönte das Geräusch der Türglocke.
    Laura Piccioni öffnete. Sie war blass und verwirrt.
    Parker machte sie mit Dorian und Coco bekannt, dann fragte er: »Himmel, was ist geschehen, Laura? Haben Sie

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