Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
058 - Gänsehaut

058 - Gänsehaut

Titel: 058 - Gänsehaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
eine neue Krise gehabt? Ist denn niemand bei Ihnen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Kommen Sie und schauen Sie es sich selbst an! Ich dachte, ich hätte den Verstand verloren, als es passierte.«
    Sie ging voraus.
    Dorian fand, dass sie wirklich hinreißend aussah in ihrem bodenlangen, hellen Morgenrock, unter dem sich die Konturen ihres Körpers abzeichneten.
    Sie traten ins Schlafzimmer; und da sahen sie die Bescherung. Walnussgroße, weiße Körner bedeckten den Fußboden, den Toilettentisch, das Nachtschränkchen, ja, sogar auf dem Bett lagen welche. Eine kleine Lampe, die man vom Bett aus bedienen konnte, war zerschlagen worden.
    »Hagel«, sagte Coco.
    »Ja. Ich lag friedlich ausgestreckt auf dem Bett, als es losging. Plötzlich prasselte das Zeug auf mich nieder. Sie können sich vorstellen, wie ich hochgesprungen und hinausgerannt bin. Ich habe mich abgetrocknet, wieder etwas übergezogen und dann in Dinos Cafeteria angerufen, weil ich fürchterliche Angst hatte.«
    »Sie haben doch bestimmt geschrien«, mutmaßte Jeff. »Kam denn daraufhin keiner der Nachbarn zu Hilfe?«
    »Keiner. Es kommt mir fast so vor, als stünde das Haus verlassen da.«
    Dorian blickte zur Zimmerdecke empor. Sie war trocken. »Über diesem Apartment befinden sich zwei weitere Etagen. Ich glaube nicht, dass wir dort oben eine Erklärung für den Vorfall finden, aber wir sollten trotzdem nachsehen.«
    Coco blieb mit Laura Piccioni im Wohnzimmer zurück, während Dorian und Jeff das über ihnen liegende Stockwerk aufsuchten. Diesmal benutzten sie nicht den Aufzug, sondern die Treppe.
    Sie brauchten nicht an der Tür des Apartments zu schellen. Sie stand offen. In den Räumen, die genau über denen der Schauspielerin lagen, wohnte niemand; undichte Stellen im Fußboden oder Hagelkörner waren nicht zu entdecken.
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte Dorian. »Es handelt sich um ein weiteres Abschreckungsmanöver.«
    Sie guckten sich auch das Apartment in der obersten Etage an. Dort bot sich das gleiche Bild; es war gähnend leer.
    »Komisch!« Jeff Parker runzelte die Stirn. »Ich könnte schwören, dass alle Wohnungen in Cinecitta möbliert sind. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Laura in einem leer stehenden Haus wohnt. Aber hier scheint ja wirklich keiner außer ihr untergebracht zu sein.«
    Sie kontrollierten ein paar andere Apartments; nirgends zeigte sich auch nur ein Mensch.
    »Verflixt und zugenäht!«, schimpfte Parker. »Das geht nicht mit rechten Dingen zu. Morgen früh werde ich das noch genauer untersuchen. So was gibt's doch nicht!«
    Sie kehrten zu den Frauen zurück.
    Dorian sagte zu Laura Piccioni: »Ich möchte Sie nicht beunruhigen, aber es wäre besser, wenn Coco bei Ihnen bliebe. Sie sollten nicht allein sein.«
    »Ganz meine Meinung«, erwiderte die Piccioni. »Und darum mache ich Ihnen jetzt einen Gegenvorschlag: Sie nehmen mich mit in die Cafeteria. Ich fühle mich durchaus fit, an der Party teilzunehmen. Und damit ich endlich wieder etwas Vernünftiges zu tun habe, erscheine ich morgen früh auch bei den Dreharbeiten.«
    »Hätten Sie's nicht von sich aus gesagt, hätte ich Sie darauf angesprochen«, entgegnete Jeff Parker und grinste.
    Unter dem Vorwand, er hätte etwas in seinem Zimmer vergessen, sonderte sich Dorian von den anderen ab. Er tat so, als steuerte er auf das Apartment zu, das Jeff ihm und Coco beschafft hatte. Als er sich von Laura, Coco und Jeff ein Stück entfernt hatte, schlug er jedoch einen anderen Weg ein und näherte sich dem Gebäude, in dem sich die Unterkunft der japanischen Trickspezialisten befand.
    Der Abendhimmel über der Filmstadt war mit glitzernden Sternen übersät. Die Luft hatte etwas Aufmunterndes, Erquickendes. In Italien kündigte sich bereits jetzt – im Februar – das Frühjahr an. In London oder Frankfurt, woher sie gerade gekommen waren, wartete man unterdessen noch auf die spätwinterliche Frost- und Schneeperiode.
    Die Straßen zwischen den Studios und Wohngebäuden waren kaum belebt. In ganz wenigen Apartments brannte Licht; die meisten Leute befanden sich in den vielen Kantinen oder waren nach Rom gefahren, um im Restaurant zu speisen und anschließend über die Via Veneto zu bummeln.
    Natürlich war die Tür des Quartiers der Japaner, das im Erdgeschoss eines dreigeschossigen Hauses lag, sorgsam verriegelt worden. Dorian holte einen Dietrich hervor und ließ mit einem entschlossenen Ruck die Sperre zurückschnappen. Bei einem Sicherheitsschloss hätte es

Weitere Kostenlose Bücher