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058 - Gänsehaut

058 - Gänsehaut

Titel: 058 - Gänsehaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gewordenen Gegenständen, schlugen sich mit beißenden Köpfen und Skeletten herum, wehrten sich gegen Kabel, Lianen und Schmarotzerpflanzen, die sich wie Schlangen um ihre Körper gewunden hatten.
    Dorian Hunter hatte einen Teil des wimmelnden Dschungels in Brand stecken können, indem er den restlichen Spiritus über Zweige und Blattwerk ausgegossen und dann seine Fackel daran gehalten hatte. Das Feuer breitete sich mit geradezu beängstigender Geschwindigkeit aus und bedrohte nicht nur die Geistererscheinungen, sondern auch die Menschen. Soeben hatten die Flammen den Wipfel des riesigen Eukalyptusbaumes erreicht. Er krachte zu Boden. Menschen liefen ziellos im Studio hin und her, unter ihnen Piero Petrucci, der die Nerven verloren hatte. Er rannte gegen eine Wand, rutschte daran herunter und drehte sich um. Sein Blick war wild. Schreiend nahm er vor einem fliegenden Dämonenkopf Reißaus, wurde aber nach wenigen Metern von einem schwebenden Stuhl und einer Kamera getroffen. Er strauchelte und stürzte zu Boden. Der Schädel schnappte zu und riss ein Stück aus seiner Schulter: Blut quoll hervor. Piero starrte ungläubig an sich herunter, öffnete den Mund zu einem lautlosen Schrei und brach in Tränen aus.
    Nur Dorian konnte den widerwärtigen Dämonenkopf mit seiner Fackel zurücktreiben. Feuer und Schwerthiebe waren äußerst wirksame Mittel gegen nahezu alle Ausgeburten der Finsternis.
    Jeff Parker stieß die Ferrera beiseite, packte Tanaka an den Schultern und schüttelte ihn.
    »Besinne dich, Mensch! Komm zu dir und brich den verflixten Spuk ab!«
    Hajime Tanaka lächelte abwesend. »Sinnlos. Zu spät. Zu spät.«
    Marina Ferrera kreischte, als Jeff zuschlug. Der Schlag hatte jedoch keinerlei Wirkung. Der Japaner lächelte immer noch, was Dorians Freund nur zorniger und hasserfüllter stimmte. Er schlug von neuem zu … mit dem gleichen Ergebnis.
    Giampaolo Lazzerini und der Tonmeister waren heran. Sie hatten einiges mitgehört, waren nur nicht restlos sicher, wie die Dinge standen.
    »Was ist hier los?«, rief Lazzerini. »Sind die fünf Kerle an dem Unglück schuld?«
    Parker antwortete nicht, aber die Ferrera rief schrill: »Ja, ja, ja! Sie werden euch alle fertig machen. Das geschieht euch ganz recht, besonders dir, du miese Type!«
    Sie wollte sich auf den Regisseur stürzen, aber der hielt sie mit einem Arm auf. Sie spuckte und kratzte. Da versetzte er ihr einen Stoß, der sie bis an die Tür des Schneideraumes beförderte.
    Der Tonmeister trat neben Parker und den stumpfsinnig dreinschauenden Hajime Tanaka. »Will der Kerl den Spuk nicht beenden?«
    »Nein. Er ist total berauscht, von einer Substanz namens Theriak.«
    »Können wir ihn nicht irgendwie stoppen?«
    »Ich glaube nicht.«
    Der Tonmeister hielt seine kleine Beretta-Pistole in der Hand. Die Patronen – drei davon befanden sich noch im Magazin – hatten das Kaliber 6.35, und jede davon war durchaus in der Lage, einen Menschen ins Jenseits zu schicken.
    Der Tonmeister drehte sich abrupt um, zerrte einen anderen Japaner aus dem Stuhl hoch und stieß ihn zu Lazzerini hinüber. Der fing den Mann auf. Er war federleicht und leistete keinerlei Widerstand. Der Tonmeister setzte seine Waffe an die Schläfe des Japaners.
    »Ich erschieße dich auf der Stelle, mein Bester, wenn du nicht das Zeichen gibst, mit dem alles aufhört. Ich scherze nicht.«
    Die Entwicklung der Ereignisse trieb ihrem Höhepunkt zu. Mehrere Männer lagen teils bewusstlos, teils auf das Ärgste bedroht auf dem Studioboden. Die Frauen hatten sich nahe der Haupttür zusammengeschart. Eine triumphierend brüllende Gruppe von Köpfen und Totenschädeln näherte sich ihnen. Dorian Hunter und Coco Zamis fochten auf aussichtslosem Posten.
    Die Hitze nahm weiterhin zu. Die Luft wurde stickig und unerträglich.
    »Sprich!«, forderte der Tonmeister den Japaner auf.
    Der schwieg. Auch Tanaka und die anderen dachten nicht daran, eine Antwort zu geben. Im Hintergrund löste sich Marina Ferrera von der Tür, gegen die sie geprallt war, und schlich wie eine boshafte verschlagene Katze heran.
    »Gib wenigstens preis, wie wir dem Grauen Herr werden können!«, drängte Lazzerini den Trickspezialisten, der plötzlich die Brauen etwas hochzog und dann wieder seinen monotonen Singsang anstimmte. Hajime Tanaka und die anderen fielen mit hohen Stimmen ein.
    Dem Tonmeister riss der Geduldsfaden. Er drückte ab. Das Projektil raste mit lautem Knall aus dem Lauf der Beretta. Es drang in den Kopf des

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