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058 - Gänsehaut

058 - Gänsehaut

Titel: 058 - Gänsehaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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paar unscheinbare Häufchen Asche auf dem Tümpelgrund.
    Dorian wollte schon aufatmen, aber dazu blieb ihm keine Zeit. Urplötzlich war Donnergrollen zu hören, und dann sah er zu seinem Entsetzen, dass der gesamte Dschungel sich zu regen begann.
    Der mächtige Eukalyptusbaum, an dem Laura Piccioni festgekettet gewesen war, neigte sich knarrend nach vorn, und die Äste und Zweige peitschten auf die aufschreienden Menschen ein. Lianen und farbenprächtige Schmarotzerpflanzen tanzten mit grotesken Bewegungen auf die Fassungslosen zu. Die Totenschädel schwangen in die Luft hoch, klapperten mit den Kiefern und näherten sich.
    An der rückwärtigen Seite des Studios krachte etwas. Es klang so, als wäre eine Tür oder etwas Ähnliches in die Brüche gegangen. Sekunden darauf flatterten die Kostüme aus der Kleiderkammer heran, und die scheußlichen Dämonen- und Teufelsköpfe befanden sich in ihrer Begleitung.
    »Das ist das Ende!« Laura Piccioni schlug die Hände vor das Gesicht, schrie hysterisch und kippte vornüber.
    Coco war so geistesgegenwärtig, ihr unter die Achseln zu fassen und sie mit sich fortzuziehen. Caterina Schifano kam zu Hilfe. Mit vereinten Kräften waren sie bestrebt, die Hauptdarstellerin wegzuschleppen. Andere Schauspielerinnen gesellten sich zu ihnen. Nur Marina Ferrera kauerte vor der fünfköpfigen Gruppe Japaner auf dem Boden, lachte und machte höhnische Bemerkungen.
    Giampaolo Lazzerini kam gemeinsam mit dem Tonmeister aus dessen Kabuff hervorgestürmt.
    »Das Telefon funktioniert nicht!« Der Regisseur fuchtelte erregt mit den Händen herum. »Die Wechselsprechanlage ist auch kaputt! Wir haben keine Verbindung zur Außenwelt. Wir müssen raus hier! So schnell wie möglich!«
    Piero Petrucci hatte beherzt eine lebende Liane gepackt und rang nun auf Leben und Tod mit ihr. Dorian konnte mit seiner Fackel nichts ausrichten; er hätte den Mann lebensgefährlich verletzt. Da war jedoch Machiavelli heran, der eine Reihe wüster Flüche ausstieß und mit seinen groben Fäusten zupackte. Tatsächlich gelang es ihm, die Liane in Stücke zu rupfen. Petrucci kroch keuchend aus der würgenden Umklammerung.
    Zwei Tropenanzüge flatterten auf Coco Zamis herab. Sie drehten Coco die Luft ab. Dann schwebte auch noch ein mit Aussatz bedeckter Dämonenschädel heran und schnappte nach ihrer Gurgel.
    Der Dämonenkiller hielt die Fackel an die Tropenanzüge. In Sekundenschnelle verwandelten sie sich in brennende Bündel und ließen von Coco ab. Auch der Dämonenkopf hatte sich irritiert zurückgezogen. Dorian hieb noch mit der Fackel nach ihm. Er schwirrte heulend davon und zerplatzte an der Wand.
    Aber auf die Dauer konnte sich auch Dorian nicht gegen die Gräuelgestalten und lebenden Gegenstände behaupten. Sie waren in der Übermacht. Schon wurden auch Stühle, Kameras, Scheinwerfer und Aufbauten zu höllischen Geschossen. Eine Lampe kippte von oben auf Jeff Parker herab.
    »Jeff!«, warnte Dorian.
    Parker sprang rasch zur Seite, und der Scheinwerfer zerschellte dicht neben ihm. Er bekam ein paar Glassplitter ab, doch die schienen ihm nichts weiter auszumachen.
    »Tanaka!«, rief er mit wutverzerrtem Gesicht. »Tanaka!«
    Er warf sich herum und lief zu den immer noch wie in Trance dahockenden Japanern hinüber.

    Giampaolo Lazzerini und der Tonmeister drehten sich an der Studiotür um. Ihre Mienen waren enttäuscht.
    »Zu!«, rief Lazzerini. »Abgeschlossen! Der Schlüssel dreht sich nicht. Wir sind eingesperrt.«
    »Man muss die Tür aufbrechen!«, rief jemand.
    »Mit mehreren Männern dagegenrennen!«, meinte ein anderer.
    Luigi Guerazzi, der sich gerade mit Mühe und Not dem Zugriff eines fliegenden Kostüms entzogen hatte, eilte zum hinteren Ausgang und rüttelte an der Klinke. Auch diese Tür ließ sich nicht öffnen. Ein paar Männer leisteten ihm Beistand und warfen sich dagegen, dass es nur so krachte, aber die Tür hielt dem Ansturm stand.
    »Das haben wir euch zu verdanken!«, rief Parker, der die Japaner inzwischen erreicht hatte. Seine Stimme klang brüchig, gehetzt.
    »Tanaka, gib das Teufelsspiel auf, oder ich drehe dir eigenhändig den Hals um!«
    Marina Ferrera sprang auf. »Hüte dich, Parker!«
    »Was hast du damit zu schaffen?«
    »Du wirst ihn nicht anfassen.«
    Die Situation spitzte sich zu. Hajime Tanaka und seine Männer zeigten keinerlei Reaktion, blickten auf Jeffs Worte hin nicht einmal auf. Und im Studio herrschte das perfekte Chaos. Männer und Frauen kämpften mit den lebendig

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