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058 - Gänsehaut

058 - Gänsehaut

Titel: 058 - Gänsehaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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der Regisseur – hatten es eingekreist und bearbeiteten es mit Knüppeln. Aber das war ein geradezu lächerlicher Versuch, es aufhalten zu wollen. Das Ungeheuer reagierte überhaupt nicht auf die Schläge und Stöße, die seinen Schuppenpanzer trafen.
    Der Tonmeister feuerte mit der Pistole auf den Körper und in das Maul, aber auch das vermochte das Monster nicht abzuschrecken; es wollte Dorian töten. Schon schwebten die krallenbewehrten Tatzen bedrohlich nahe über ihm … der Kamm des Monsters blies sich bis zum Platzen auf und glühte rot.
    Coco kam herbeigeeilt, aber sie konnte auch nichts ausrichten. Diesmal war die Macht des Bösen überlegen. Sie konnte das Gräuelwesen weder hypnotisieren noch die Zeit stillstehen lassen, um Dorian aus der scheußlichen Lage herauszuhelfen.
    Das Monster sperrte das Maul auf. Grässlicher Gestank entströmte dem Schlund. Knurrend beugte es sich über Dorian.
    Da ging mit dem Gesicht des Dämonenkillers eine Verwandlung vor sich. Es wurde zu einer Teufelsfratze. Die Umstehenden stießen schockierte Rufe aus. Und das, was als rotblaues Stigma auf Dorians Haut aufleuchtete, erschreckte auch das Monster.
    Verblüfft grunzend hielt es mitten in der Bewegung inne.
    Das Stigma, das Dorians Gesicht bedeckte und aus ineinander verschlungenen Ornamenten bestand, übte seine magische Wirkung auf das Dämonenwesen aus. Der Dämonenkiller trug die Tätowierung als Andenken an sein Abenteuer in Istanbul, wo sie ihm die Archonten des Dämonen Srasham beigebracht hatten. Durch die Kraft der Demiurgen der Manichäer verschwand sie später wieder, doch in Stresssituationen – namentlich beim Kampf gegen übermächtige Dämonen – wurde sie wieder sichtbar.
    Dorian sprang auf. Das Stigma verschwand. Er hob die gnostische Gemme auf, die er während des Zwischenfalls verloren hatte, und lief zu den anderen hinüber.
    »Es hat keinen Zweck, das Monster zu schlagen oder darauf zu schießen«, erklärte er hastig. »Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.«
    Das Ungeheuer zog sich brüllend in den Sumpftümpel zurück. Von dort aus spuckte es gelben und grünen Schleim herüber und bereitete sich auf eine neue Attacke vor. Lazzerini wurde von einem Schleimstrahl getroffen. Fluchend schlug er mit den Händen auf seine zerknitterte Jacke ein und zog sie schließlich aus.
    »Ich hab's!«, rief Parker. »Wir müssen es mit Strom versuchen. Los! Man soll Verbindungskabel legen, die bis in den Teich reichen.«
    Machiavelli und einige andere Männer, darunter die drei Komparsen, rannten fort.
    »Ich halte Feuer für wirksamer«, wandte Dorian ein.
    Niemand schien es recht vernommen zu haben. Nur Coco begriff sofort. Sie verließ die Kulissen, schaute sich um und entdeckte, was sie benötigte: eine längere Holzplatte und mehrere Drehbuch-Kopien, die Bice Valori achtlos zu Boden geworfen hatte. Coco holte ihre Handtasche, in der sie ihr Feuerzeug wusste, dann machte sie sich eilends an der Latte zu schaffen.
    Die Japaner hockten immer noch starr auf ihren Klappstühlen. Hajime Tanaka gab leise, monotone Laute von sich. Die anderen stimmten bald in den Singsang mit ein.
    Giulio Machiavelli und seine Helfer hatten ein mehrere Meter langes Kabel an die nächste Stromquelle angeschlossen – an eine 380-Volt-Steckdose, aus der normalerweise die Kameras und die Scheinwerfer im Studio gespeist wurden.
    »Zur Seite!«, rief Machiavelli. »Wir heizen dem Biest jetzt ein!«
    Schleunigst rückten die Teammitglieder von dem Teich ab und zogen sich ganz aus dem Dschungel zurück. Wer auch nur auf feuchtem Untergrund stand, riskierte, von den Stromstößen getroffen zu werden.
    Der muskelbepackte Regieassistent warf das Kabelende eigenhändig ins Wasser, dann sprangen er, die Komparsen und die übrigen Helfer auf die Seite.
    Es gab ein paar eigentümliche Geräusche, als die 380-Volt-Ladung den Leib des Monsters erreichte. Es knisterte und knackte, das Monster riss das Maul weit auf, brüllte, richtete sich auf, streckte die Vorderpranken von sich und zitterte.
    »Das steht die Bestie nicht durch.« Giampaolo Lazzerini freute sich bereits. Im nächsten Moment musste er sein vorschnelles Urteil jedoch revidieren, denn die Riesenechse kroch unverletzt aus dem Sumpftümpel, grunzte und stürzte auf sie zu.
    »So was gibt es doch nicht!«, rief Lazzerini bestürzt, dann lief er davon.
    Der Tonmeister gab einen neuerlichen Schuss auf das Plastikmonster ab, das zu leben begonnen hatte, dann ergriff auch er die

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