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058 - Todesschwadron des Geister

058 - Todesschwadron des Geister

Titel: 058 - Todesschwadron des Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich nicht.
    »Der
Friedhof«, sagte Susann. »Sieh ihn dir genau an .«
    Larry tat es,
konnte aber nichts Außergewöhnliches feststellen.
    Susann
zeichnete mit den Fingern eine Figur in die nachtschwarze Luft. Die eines
Raben.
    Und nun
begriff Larry. Der Friedhof war so angelegt, daß er die Körperumrisse eines
großen Raben bildete - den gleichen Umriß, wie ihn auch die einzige Sternkonstellation
besaß, deren Licht durch die Wolkendecke fiel.
    Die
Sternkonstellation und der Friedhof waren symmetrisch! Und das Licht der
Sternkonstellation ruckte unmerklich langsam, aber stetig vor. Bald würde es
sich genau mit der Form des Friedhofs decken.
    »Der Friedhof
hat natürlich nicht bestanden«, sagte Susann. Ihre Stimme klang heiser. »Wir
mußten ihn extra anlegen. Und dazu brauchten wir Hilfe. Magische Hilfe. Denn
der Friedhof besitzt eine magische Funktion .«
    »Dann sind
die verschwundenen Menschen...«
    »Zu
wandelnden Skeletten geworden !« schrie Susann
triumphierend. »Sie haben bei ihrer Umwandlung den Preis bezahlt, den unsere
Magie fordert. Und nur wenn dieser Preis gezahlt ist, kann unsere Magie
funktionieren !«
    »Nein«,
flüsterte Larry. »Nein!« Das war alles viel zu phantastisch, um wahr zu sein.
    Aber - es war
wahr. Er konnte es mit eigenen Augen sehen.
    »Du erzählst
mir das alles«, keuchte er, »um mich zu quälen. Aus keinem anderen Grund . ..«
    »Dich zu
quälen ?« Susann blickte ihn voller Verachtung an.
»Nein, nicht um dich zu quälen, um deine brennende Neugier zu stillen. Die
Neugier ist eine der stärksten Kräfte in dir. Sie treibt dich unablässig voran.
Und du sollst alles wissen - sollst erkennen, wie sehr du mich unterschätzt
hast, bevor du stirbst. ..«
    Sie machte
eine Handbewegung, und zwei der Skelette kamen langsam herbei, packten Larry
und schleiften ihn auf das freie Kreuz neben Saluta Molunde zu.
     
    ●
     
    »Schau«,
sagte der kleine Junge und wies auf Iwan Kunaritschew und die beiden anderen -
er wollte sie also kaufen.
    Die laute
Karussellmusik von nebenan übertönte fast seinen Wunsch.
    »Wieviel
willst du denn ?« fragte der schmierige Verkäufer.
    »Eins, zwei, drei«,
zählte der Junge.
    »Drei?«
    Der Junge mit
den roten Karottenhaaren nickte.
    Der Verkäufer
nahm das Geld in Empfang und machte die drei von den anderen los.
    Der Junge
faßte sie an den Bändern und zog sie fort.
    DU TEUFEL,
hörte Iwan plötzlich Dr. Ravens Gedanken aufschreien. DAS KANNST DU DOCH NICHT
TUN!
    Hätte Iwan
Kunaritschew noch lächeln können, so hätte er unweigerlich gegrinst.
    Ich kann noch
viel mehr, dachte er. Darauf habt ihr nicht geachtet. Das war euer Fehler .. .
    TU ES NICHT,
bat Susann klagend. BITTE NICHT!
    Die
Sehnsucht, die Gier nach ihr, packte ihn unvermittelt. Einen Augenblick lang
schwebte X-RAY-7 in der Versuchung, aufzuhören und den Traum zu beenden oder
wenigstens Susann hinauszulassen.
    Doch er hatte
sich von Anfang an auf diesen Moment vorbereitet. Er hatte all seine Kräfte
darauf konzentriert, dieser Versuchung widerstehen zu können.
    Und er
widerstand!
    Der Junge
hielt an. Er stand vor dem Spiegelkabinett und betrachtete sich in dem großen,
werbewirksamen Spiegel vor dem Eingang. Er grinste.
    »Alles
kaputtmachen«, sagte er zu sich selbst. Er holte eine Nadel hervor und
beobachtete im Spiegel, wie er sie alle drei zerstach.
    Zuerst
platzte Dr. Raven.
    Dann Susann.
    Zuletzt Iwan
Kunaritschew selbst.
    Der Junge
grinste besonders satanisch, als er die drei zerplatzten Luftballons achtlos zu
Boden fallen ließ und dann das Spiegelkabinett
betrat.
    Er bekam
nicht mehr mit, wie es um die Fetzen der Ballons herum rötlich aufleuchtete.
Auch der Gestank nach Ozon, Schwefel und Chlor entging ihm.
    Woher sollte
er auch wissen, daß er soeben - einen Traum beendet hatte?
    Iwan
Kunaritschews Traum.
    Und daß die
drei Luftballons, die er soeben zerstochen hatte, nichts anderes waren als
Inkarnationen von Dr. Raven, Susann und Iwan Kunaritschew selbst, die Iwan erträumt
hatte.
    Und daß er
damit Iwan Kunaritschew die Freiheit wiedergegeben hatte.
    Woher sollte
er dies alles wissen?
    Er war nur
ein kleiner Junge, der aus reiner Zerstörungswut drei leuchtende, aber
unbedeutende Ballons zerstochen hatte . ..
     
    ●
     
    Larry Brent
bäumte sich gegen die stählernen Ketten auf, riß und zerrte daran, bis die Haut
seiner Handgelenke blutig aufgescheuert war. Befreien konnte er sich nicht.
    Kaum hatte
man ihn an das Kreuz gehangen, war er wieder er selbst

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