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0581 - Wo Dämonen sterben ...

0581 - Wo Dämonen sterben ...

Titel: 0581 - Wo Dämonen sterben ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beeilte er sich, zu den Regenbogenblumen zu gelangen.
    Er war schon gespannt darauf, was es mit dieser Asche auf sich hatte…
    ***
    Kaum war Zamorra ins ›Zauberzimmer‹ getreten, da blieb er überrascht stehen.
    Es war bereits jemand hier!
    Ein Wesen, etwa ein Meter zwanzig groß, mit grünlichbraungefleckter Haut. Es hatte einen gewaltigen Leibesumfang, kurze Ärmchen mit vierfingrigen Händen, einen Krokodilschädel sowie einen Rückenkamm aus dreieckigen Hornplatten, der sich bis zur Schwanzspitze verjüngte. Auch Flügel fehlten nicht.
    Kurzum, es war ein Jungdrache, und er hieß…
    »Fooly!« entfuhr es Zamorra. »Was machst du hier?«
    Hoffentlich hatte der Bonsai-Drache nicht wieder irgend etwas angestellt, das sich hinterher nur mit größter Mühe wieder in Ordnung bringen ließ!
    Als Tolpatsch war er unübertroffen in der Qualität und in Umfang anzurichtender Schäden. Ihn hier zu sehen, im Experimentierraum mit all den magischen Substanzen und Hilfsmitteln, flößte dem Parapsychologen gelinden Schrecken ein.
    »Ich habe auf dich gewartet, Chef«, verkündete Fooly.
    Er musterte Zamorra von oben bis unten und dann wieder von unten bis oben. Zamorra hatte das Hemd nicht wieder angezogen, trug nur seine weiße Shorts, denn er hatte sich beeilt, weil er nicht sicher war, wie lange die Aschepartikel am Amulett haftenblieben. Jetzt legte er das Amulett auf eine Folie auf dem großen Tisch. »Faß das hier bloß nicht an.« Er ging zur Sprechanlage. »Raffael?«
    Der alte Diener meldete sich sofort. Gerade so, als habe er auf Zamorras Rückkehr gewartet.
    Zamorra trug ihm auf, sich mit Mostache, dem Wirt des besten und einzigen Lokals unten im Dorf, ins Vernehmen zu setzen bezüglich zusätzlicher Rundumverpflegung der an der Loire Feiernden. Sollten sie da unten wenigstens ihren Spaß haben. Wenngleich Zamorra sich nur schwer vorstellen konnte, daß die fröhliche Stimmung von vorhin wieder aufleben würde.
    Jetzt erst nahm er sich die Zeit, sich im ›Zauberzimmer‹ umzuschauen. Auf dem Boden waren magische Kreise gezeichnet worden, teilweise ineinander verschlungen und umgeben von einer ganzen Reihe Symbole und Schutzzeichen.
    »Hast du das gemalt?« fragte Zamorra erstaunt.
    Fooly nickte.
    »Was soll das?«
    Der Jungdrache schnob eine dünne Rauchwolke aus seinen Nüstern. »Das klingt aber gar nicht dankbar, Chef«, protestierte er. »Dabei wollte ich dir nur ein wenig Arbeit abnehmen.«
    »Moment mal«, sagte Zamorra und stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte. Leicht vorgebeugt, sah er den auf der anderen Seite stehenden Drachen an. »Mir Arbeit abnehmen? Welche Arbeit? Du konntest doch gar nicht wissen, daß ich hierher kommen würde. Schließlich sind wir doch zur Loire gegangen, um zu feiern. Du hast ja gesagt, daß du Wichtigeres zu tun hättest…«
    »Eben.« Der Jungdrache grinste ihn krokodilisch an. »Das hier nämlich, Chef. Die Vorbereitungen.«
    »Aber… wie kommst du darauf?« wollte Zamorra verblüfft wissen.
    »Wenn ihr irgendwelche größeren Feiern plant, passiert doch immer etwas«, stellte Fooly trocken fest. »Also habe ich hier alles vorbereitet, damit du keine Zeit verlierst, wenn du das da untersuchen willst.« Er deutete auf das aschebeflockte Amulett.
    Zamorra starrte ihn an. »Woher willst du wissen, daß…?«
    Fooly streckte einen Arm aus und deutete zum offenstehenden Fenster. »Die Bäume«, verriet er. »Die Bäume haben es mir erzählt. Ein toter Dämon verbrannte im Fluß. Du willst seine Asche untersuchen.«
    Zamorra schluckte.
    Natürlich. Fooly sprach mit den Bäumen.
    Es klang auch für Zamorra immer wieder unglaubwürdig, wenn Fooly Bemerkungen dieser Art machte. Und doch - es mußte etwas dran sein an dieser Kommunikation. Woher sonst sollte Fooly von dem Ereignis an der Loire wissen? Er hatte zwar eine Menge seltsamer Fähigkeiten, aber ein Hellseher war er nicht!
    Glaubte Zamorra.
    Fooly selbst äußerte sich zu diesen Dingen kaum. Wenn man ihn danach fragte, schaffte er es immer wieder, rasch vom Thema abzulenken oder es in eine bühnenreife Komödie ausarten zu lassen.
    »Du kannst sofort anfangen«, schlug der Drache vor. »Es ist alles vorgezeichnet.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er überlegte, wie er vorgehen sollte, welche Spielart der Weißen Magie anzuwenden war, und prüfte die einzelnen Symbole, die Fooly aufgezeichnet hatte. Zwei kannte er nicht.
    »Spar dir die Mühe, Chef«, riet ihm Fooly. »Ich habe bestimmt keinen Fehler

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