0581 - Wo Dämonen sterben ...
dadurch entschieden länger. Der Kristall glühte dabei auch heller als zuvor. Er zog mehr Energie aus Weltraumtiefen, um sie zu verwerten.
Dabei wurde er nur zu einem kaum meßbaren Bruchteil seiner wirklichen Leistungsfähigkeit beansprucht, doch das spielte keine Rolle. Ein Machtkristall, ein Dhyarra 13. Ordnung, war in der Lage, einen ganzen Planeten auseinanderzusprengen. Es war nur dabei wichtig, daß der Benutzer die Energien in die richtigen und gewünschten Bahnen lenken konnte.
Ted überlegte sorgfältig. Er durfte nichts falsch machen.
Schließlich leitete er den Vorgang ein.
Wieder sah er die Dämonengestalt, die sich am Boden wand, aber sie war nicht mehr allein!
Es gab mehrere von ihnen, drei, vier - nein, gleich fünf!
Und alle zeigten sich als bizarre Schemen, die teilweise ineinander flossen und es nicht schafften, auch nur für Sekunden wirklich materiell stabil zu werden.
Hinter ihnen erhob sich, auch nur schemenhaft erkennbar, die Frau mit dem Schwert.
Ted rechnete jeden Moment mit einem erneuten Angriff, aber der blieb aus. Statt dessen wandte sich die Frau den Dämonen zu. Ein gespenstischer Kampf fand statt.
Die wirbelnde Schwertklinge durchtrennte die bizarren Raubtierwesen, doch für jedes, das niedergestreckt wurde, tauchten mehrere neue von der Sorte aus dem Nichts auf.
Und sie drangen ungeachtet des mörderisch kreisenden Schwertes zu der Lichtgestalt vor, griffen sie an. Schwarzes und rotes Blut mischte sich. Die Frau ging zu Boden, und sie starb unter den Krallen und Zähnen der Dämonen…
Und entstand an anderer Stelle wieder neu aus dem Nichts!
Ted sah, wie Tendyke an ihm vorbei ging, auf die Kontrahenten zu, die sich in unheimlicher Lautlosigkeit gegenseitig niedermetzelten, um anschließend sofort wieder aufzutauchen und erneut aufeinander loszugehen. Dabei vergrößerte sich die Anzahl der dämonischen Bestien von Mal zu Mal.
Es war - Wahnsinn!
Und mehr und mehr spürte Ted das Bedürfnis, den Dämonen zu helfen und mit ihnen zusammen die Frau zu bekämpfen!
Absurd!
Welchen Grund sollte er dafür haben? Entstand dieser Wunsch, weil die Frau ihn vorhin mit ihrem Schwert durchbohrt hatte?
Aber er war ein Feind der Dämonen, so wie sie!
Und doch fühlte er sich von diesen Schattenkreaturen angezogen.
Und Tendyke auch…
Und ebenfalls Joel Wisslaire, der jetzt auch auf die Kampf Szenerie zu ging!
Halt! durchfuhr es den Reporter. Ich muß es stoppen! Ich muß aufhören. Muß den Dhyarra außer Funktion setzen…
Aber er schaffte es nicht.
Er konnte die Geister, die er gerufen hatte, nicht mehr bändigen.
Das Geschehen hatte sich längst verselbständigt, und der mörderische Wahn griff jetzt mit aller Macht nach Ted Ewigk.
Die schützende Magie hinderte den fremden Einfluß nicht daran. Denn sie war nur gegen die Schwertheldin ausgerichtet, nicht aber gegen die Dämonenbestien.
Die griffen ihn ja auch nicht an.
Ganz im Gegenteil.
Sie schienen die Macht seines Sternensteins zu erahnen und wollten seine Hilfe…
***
Zamorra atmete tief durch. Er versuchte zu verarbeiten, was er gesehen hatte. Ein Dämon kommt durch die Wand, schlüpft in den Leichnam, belebt ihn und läßt die Wunden einfach verschwinden… und dann faucht ihn dieses Doppelwesen an und sagt: »Du bist der Richtige!«
Was bedeutete das?
Und die Wand, durch die der Ex-Leichnam verschwunden war… Der Leichnam, der der Lichtgestalt von gestern so verblüffend ähnlich sah…
»Was befindet sich hinter dieser Wand?« fragte Zamorra.
»Die Außenwelt«, erklärte Charbon. »Warum?«
»Es ist also eine der Außenwände des Gebäudes?« Da es keine Korridorfenster gab, hatte Zamorra angenommen, dahinter befänden sich weitere Räume. Allerdings gab es auch keine Türen auf dieser Seite.
»Sagte ich doch«, brummte der Kommissar. »Was ist mit dieser Wand? Und was ist das für eine Silberscheibe? So etwas habe ich noch nie gesehen. Eine technische Neuentwicklung?«
Zamorra lächelte.
»Fast ein Jahrtausend alt.« Er wollte sich von der Wand abstoßen, doch er fühlte im gleichen Moment, wieviel Kraft ihn die Zeitschau gekostet hatte.
Für einen kurzen Moment zitterten ihm die Knie.
Aber dann hatte er sich wieder gefangen, er stützte sich trotzdem vorsichtshalber mit der Hand, die das Amulett hielt, gegen das Wandstück, in dem Silvie Grek eingetaucht war -und glitt hindurch.
Mit einem Aufschrei stürzte er in die Tiefe…
***
»Eine Falle«, murmelte Tendyke. »Es ist… eine verdammte,
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