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0581 - Wo Dämonen sterben ...

0581 - Wo Dämonen sterben ...

Titel: 0581 - Wo Dämonen sterben ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dämonische Falle!«
    Er versuchte sich gegen den unheimlichen Zwang zu wehren. Teilweise gelang es ihm, und gleichzeitig spürte er eine Kraft, die er zu kennen glaubte.
    Doch diese Kraft war es nicht, die ihn zwingen wollte, zusammen mit den Dämonen die Schwertkämpferin zu vernichten. Sie kam von anderswo her, aus einer anderen Sphäre, einer anderen Zeit… und sie lag über den gespenstischen Schemen, die unablässig aufeinander einschlugen und sich gegenseitig umbrachten.
    Tendyke nahm das Bild anders wahr als Ted Ewigk und Joel Wisslaire. Er sah nur zwei Gespenster, die Frau und den raubtierköpfigen Dämon.
    Sobald einer den anderen erschlug, stand der Erschlagene wieder auf…
    Und auf ihn, auf Robert Tendyke, wirkten zwei Kräfte ein, zwei unterschiedliche Kräfte, die gegeneinander rangen.
    Der Zwang, dem Dämon zu helfen, und das andere, das aus der Vergangenheit kam!
    Schritt für Schritt näherte sich Tendyke dem Schauplatz der mörderischen Auseinandersetzung. Er wollte etwas tun, um den schrecklichen Kampf zu beenden. Aber nicht im Sinne des geifernden, schnappenden Dämons!
    Auch ihn sah Tendyke als Geist. Auch der Dämon war tot. Nur seine Seele existierte noch.
    Weshalb?
    Warum war sie nicht in die Tiefen des Oronthos geschleudert worden? In die Sphäre der Verdammnis für jene, die versagt hatten? Jene, für die der einstige Fürst der Finsternis, Asmodis, nur abfällige Bemerkungen übrig gehabt hatte? Asmodis, der Vater Robert Tendykes…
    Und plötzlich wußte Rob, welche eigenartige Kraft über den Kämpfenden lag und sie zu ihrem Tun zwang.
    Genauer gesagt, wessen Kraft es war…
    ***
    Es war keine Tiefe. Es war ein anderer Ort, an den Zamorra stürzte.
    »Du bist der Richtige«, hörte er wieder die Stimme. »Aber du hast lange gebraucht, um mich zu finden.«
    Er stand der Frau gegenüber. Er sah sie an.
    Sie wechselte ständig ihr Aussehen. Mal war sie die blonde Schönheit, aber ganz anders gekleidet als in dem Moment, in dem sie von der Rollbahre gestiegen war, sondern in ein weißes Gewand gehüllt und auf das große Schwert gestützt - mal war sie die furchterregende, dämonische Kreatur, die raubtierhaft nach Zamorra schnappte.
    »Was soll das heißen, ich sei der Richtige?« fragte Zamorra.
    »Du bist jener, auf den ich gehofft habe«, fauchte der Dämon. »Warum hast du dir soviel Zeit gelassen? Warum hast du nicht früher auf die Zeichen reagiert?«
    »Welche Zeichen?«
    »Du kannst den Fluch beenden. Du besitzt die Kraft einer entarteten Sonne. Hilf mir«, bat die blonde Schwertkämpferin.
    »Wie kann ich das tun?«
    »Laß mich ein letztes Mal sterben«, verlangte der Dämon. »Ein allerletztes, endgültiges Mal.«
    Zamorra sah Merlins Stern an. Das Amulett reagierte nicht auf den Dämon. Unter normalen Umständen hätte es ihn als Gefahr ansehen und unverzüglich angreifen müssen. Aber nichts dergleichen geschah.
    Natürlich! dachte Zamorra. Der Dämon ist ja schon tot! Und doch lebt er - als Geist…
    »Mach dem langen Kampf ein Ende«, verlangte nun auch die Frau. »Laß mich ein letztes Mal sterben. Ein allerletztes, endgültiges Mal.«
    »Wer seid ihr? Wer bist du?« fragte Zamorra.
    Immer noch wechselte die Gestalt die Erscheinungsform. Einmal standen sich Dämon und Frau auch getrennt voneinander gegenüber, aber nur für einen kurzen Moment, doch in diesen wenigen Sekunden versuchten sie sich zu bekämpfen!
    Im nächsten Augenblick war es vorbei.
    Der Wechsel beider Erscheinungsformen fand jetzt wesentlich schneller statt. Fast schon im Sekunden-Rhythmus. Um so schwerer war zu verstehen, was das eigenartige Geschöpf sagte, denn aus der hellen Frauenstimme wurde jedesmal fauchendes Dämonenkrächzen und umgekehrt, und dieses unheimliche Wechselspiel erfolgte teilweise mitten im Wort.
    »Asmodis hat mich verflucht«, sagte der Dämon, »denn ich erschlug seine Tochter«, beendete die Schwertkämpferin den Satz. »Doch du«, sagte der Dämon, weitergeführt von der Frau, »kannst den Fluch brechen.« Der Dämon sagte: »Du trägst die Schöpfung des Bruders im Licht. Sie hebt den Fluch auf.«
    »Gib uns diese Waffe«, sagte die Frau schließlich nach einer kurzen Pause.
    Zamorra stutzte und war völlig perplex.
    Asmodis' Tochter?
    Das Wesen, das sich als raubtierköpfiger Dämon zeigte, hatte Asmodis' Tochter erschlagen?
    Und diese war das weibliche Gespenst? War - Silvie Grek?
    ***
    Zur gleichen Zeit begriff auch Rob Tendyke, womit er es zu tun hatte. Die Kraft, die er

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