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0583 - Drachen-Jäger

0583 - Drachen-Jäger

Titel: 0583 - Drachen-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erste Mal…
    »Immer auf die Kleinen!« ächzte Fooly mißvergnügt und schwang sich mit der Eleganz eines kranken Huhns in die Luft.
    Nicole folgte ihm mit dem 740i.
    ***
    Sparks war Zamorra gefolgt, hatte das Gästezimmer besichtigt und kleidete sich wieder um. In seinen eigenen Sachen fand er es doch bequemer als in Zamorras textilen Leihgaben.
    Als er dann mit Zamorra wieder in Richtung Kaminzimmer unterwegs war, lief ihnen Raffael über den Weg.
    Zamorra winkte den alten Diener heran.
    Raffael verbarg blitzschnell etwas in einer der vielen kleinen Korridornischen, die der Baumeister des Châteaus einst aus heute unerfindlichen Gründen angelegt hatte.
    »Ein wenig Feuer im Kamin, wenn's geht«, raunte Zamorra dem Diener zu, »und - ich weiß beim besten Willen nicht mehr, wo das Schachspiel ist.«
    »Das mit den ganz speziellen Figuren, Herr Professor?«
    Zamorra nickte.
    »Ich werde danach suchen.«
    Raffael eilte davon.
    »Spezielle Figuren?« hakte Sparks nach.
    »Handgeschnitzt. Anstelle von Bauern, Springern und so weiter stehen allerlei Dämonen auf der schwarzen und eine Menge von Kriegern, Zauberern und Amazonen auf der weißen Seite.«
    Sparks schmunzelte. »Und das lenkt dich nicht vom Nachdenken über die Spielzüge ab? Ich meine die Amazonen…«
    »Die sind in hoch verschlossene Rüstungen gehüllt«, erklärte Zamorra. »Laß dich überraschen.«
    »Ich hatte dir eine Wette angeboten«, erinnerte Sparks. »Wie wäre es mit folgendem Einsatz: Wenn ich gewinne, beschaffst du mir einen Sechser-Karton Roullet & Files.«
    »Und wenn ich gewinne?«
    »Dann stelle ich die sechs Flaschen ungetrunken bei mir zu Hause in den Schrank.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Wie wäre es, wenn du dann darauf verzichtest, den Drachen zu jagen und erschlagen zu wollen?«
    Sparks sah ihn aus großen Augen an.
    »Jetzt weiß ich, weshalb ihr Franzosen zuerst euerem König den Kopf abgeschlagen habt, um dann einen Kaiser zu bekommen - ihr seid alle völlig realitätsfremd und verrückt! Den Drachen in Ruhe lassen? Kommt ja gar nicht in die Tüte…«
    ***
    Nicole konnte Fooly nicht ganz bis ans Ziel folgen, den letzten Teil der Strecke hätte nur noch ein Geländewagen oder ein Traktor geschafft. Sie sicherte den BMW und kletterte zu Fuß den rutschigen Hang hinauf.
    Weiter oben erwartete Fooly sie bereits.
    »Wo bleibst du so lange?«
    »Wer fliegen kann, kann leicht spotten…«
    »Dann mußt du es eben lernen«, krähte der Drache. »Willst du dir jetzt ansehen, was ich entdeckt habe, oder nicht?«
    Er kletterte voran. Es waren nur noch ein paar Meter bis zu der Öffnung im Fels.
    Nicole benutzte den Dhyarra-Kristall und gab ihm den Befehl, auf magische Weise im Innern der Höhle Licht zu erzeugen.
    Ein blauer Schimmer glomm drinnen auf, aber viel zu sehen war von außen nicht. Es blieb wohl tatsächlich keine andere Möglichkeit, als die Öffnung zu erweitern, denn auch für Nicole war sie zu klein, als daß sie halbwegs bequem hätte hindurchklettern können.
    »Zurücktreten«, forderte sie den Drachen auf.
    »Nur gut, daß ich keiner eurer Politiker bin«, brabbelte Fooly. »Sonst müßte ich diese Aufforderung entschieden zurückweisen.«
    Nicole nahm den Blaster, vergewisserte sich, daß er auf Laser gestellt war und gab Dauerfeuer.
    Mit schrillem Fauchen raste der nadelfeine Strahl in den Felsen, ließ das Gestein rot aufglühen, weiß werden und dann zerschmelzen.
    Es knackte, laut, Sprünge und Risse zogen sich durch das Gestein, und penetranter Ozongestank breitete sich aus. Abgesprengte, glühende Bröckchen flogen in alle Richtungen davon.
    Es dauerte etwa fünf Minuten, dann war die Öffnung so groß, daß auch der übergewichtige Fooly hindurchpaßte, aber sie mußten noch warten, bis sich das Gestein wieder abgekühlt hatte.
    Nicole sah ins Tal hinunter, doch dort schien niemand etwas von dem Feuerwerk mitbekommen zu haben, und das trotz der allmählich einsetzenden Abenddämmerung.
    Nach einigen Minuten war das Gestein wieder soweit abgekühlt, daß Nicole es berühren konnte. Es war zwar immer noch heiß, doch man verbrannte sich nicht mehr daran.
    Den Dhyarra-Kristall in der einen Hand, den Blaster in der anderen, betrat Nicole die Höhle.
    Der blaue Sternenstein strahlte wieder Licht ab, es füllte das Höhleninnere mit einer eigenartigen Helligkeit aus. Es wirkte künstlich, harmonierte überhaupt nicht mit der Farbe der Höhlenwände. Die Farbveränderungen, die durch dieses Licht hervorgerufen

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