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0583 - Drachen-Jäger

0583 - Drachen-Jäger

Titel: 0583 - Drachen-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wurden, gefielen Nicole nicht. Alles wirkte irgendwie falsch und wie aus Plastik.
    Besonders deutlich wurde das, als Fooly einen Feuerstrahl ausatmete. Für eine oder zwei Sekunden zeigten die Erd- und Steinwände nun ihre normale Färbung.
    »Wo ist denn jetzt der Schatz?« quengelte Fooly.
    Nicole bewegte sich weiter voran. Mit der Kraft ihrer Gedanken versuchte sie dabei, dem Dhyarra-Licht eine andere Färbung aufzuzwingen.
    Nach einer Weile gelang es ihr, dafür wurde es zwar etwas dämmeriger um sie herum, aber die Umgebung wirkte jetzt nicht mehr ganz so abstoßend künstlich.
    Die Höhle erweiterte sich. Sie führte wesentlich tiefer in den Berg hinein, als es zunächst den Anschein gehabt hatte. Hier konnte man sich beinahe schon häuslich einrichten.
    Unwillkürlich mußte Nicole an die Gewölbe unterhalb des Châteaus denken. Die Kellerräume ragten tief in den gewachsenen Fels hinein, bildeten dort ein wahres Labyrinth von Gängen und Kavernen, so groß, daß die Gewölbe trotz der langen Zeit, in der Zamorra das Château nun schon besaß, immer noch nicht vollständig erforscht waren.
    Was alles mochte sich noch in ihnen verbergen?
    Eines der letzten Geheimnisse, das sie preisgegeben hatten, war der domartige Raum mit den Regenbogenblumen. Sie wuchsen unter einer frei in der Luft schwebenden künstlichen Sonne. Wer diese Kunstsonne dort installiert hatte, und wann das geschehen war, ließ sich ebensowenig feststellen wie die Kraft, die diesen Lichtkörper unabänderlich in der Schwebe hielt.
    Die Regenbogenblumen selbst waren geradezu fantastische Gewächse. Permanent blühend mit mannsgroßen Blütenkelchen, die je nach Lichteinfall in allen Farben des Regenbogenspektrums schimmerten.
    Sie besaßen auch eine recht verblüffende Eigenschaft. Man trat zwischen sie, wünschte sich an einen bestimmten Ort oder in die Nähe einer bestimmten Person - und wenn es dort ebenfalls Regenbogenblumen gab, trat man im nächsten Moment zwischen den dortigen Blumen hervor.
    Die Regenbogenblumen konnten auf diese Weise Menschen - und andere intelligente Wesen - von einem Ort zum anderen teleportieren. Sogar in andere Welten oder Dimensionen, wenn es dort ebenfalls Regenbogenblumen gab.
    Es waren phantastische Gewächse…
    Bisher hatten Zamorra und Nicole immer angenommen, die unterirdischen Gewölbe unter dem Château seien einst von den Sklaven des Leonardo deMontagne in härtester Fronarbeit aus dem Fels geschlagen oder durch Leonardos Schwarze Magie geschaffen worden - damals, vor fast einem Jahrtausend, als Zamorras früher Vorfahre das Château am Berghang über der Loire hatte erbauen lassen.
    Aber jetzt, da Nicole diese Höhle sah, kam sie darüber ins Grübeln…
    Vielleicht waren noch ganz andere Kräfte am Werke gewesen, sowohl hüben wie drüben. Vielleicht hatte der Schwarzmagier Leonardo die Höhlen selbst vorgefunden und sie dann ausbauen lassen.
    Welche Gewalten hatten diese Bergzüge aber dann durchlöchert wie einen Schweizer Käse?
    Nicole hörte die leise platschenden Schritte, mit denen Fooly ihr folgte. Der Jungdrache schnupperte zischelnd.
    Nach einer Biegung blieb Nicole überrascht stehen. Fooly stieß gegen sie, so daß sie stolperte. Sie konnte sich gerade noch fangen.
    Doch ihre Hand mit dem Blaster flog hoch, und die Mündung der Waffe richtete sich auf ein bizarres Ungeheuer!
    »Nicht!« schrie Fooly mit sich überschlagender Stimme. »Ni - nicht schi -schi - schießen! Das ist doch ei - ein Drache!«
    ***
    Christopher Sparks besfaunte Zamorras Schachspiel.
    »Wie wäre es, wenn wir… wenn wir um diesen Figurensatz spielen würden?« bot er an.
    Darauf aber wollte sich Zamorra nicht einlassen - aus gutem Grund.
    In drei Partien, von denen zwei ein blitzschnelles Ende fanden, erwies sich Sparks als überlegener Stratege, der den eher intuitiven Zamorra mit geradezu spielerischer Leichtigkeit matt setzte.
    In der dritten Partie machte Zamorra es ihm etwas schwerer. Er hielt immerhin beinahe hundert Züge durch, ehe er schließlich doch kapitulieren mußte.
    Er lehnte sich zurück.
    Sparks streckte die Arme aus, reckte die Finger. »Noch eine Revanche?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. Nach drei verlorenen Spielen hatte er genug.
    »Ist mir auch ganz recht so«, sagte Sparks. »Sei mir nicht böse, aber ich bin ziemlich müde geworden in den letzten zwei, drei Stunden. Ich denke, ich werde mich ein wenig zurückziehen und versuchen zu schlafen. Hast du noch etwas Bettlektüre für

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