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0583 - Drachen-Jäger

0583 - Drachen-Jäger

Titel: 0583 - Drachen-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem Korridor gewesen, und als er Sparks sah, hatte er blitzschnell etwas in einer der vielen Mauernischen verschwinden lassen.
    Etwas, das Sparks nicht hatte sehen sollen?
    Scheinbar hatte der alte Mann geglaubt, der Colonel habe es nicht bemerkt, und Sparks hatte ihn in diesem Glauben gelassen.
    Aber jetzt wollte er nachschauen, was der Diener dort versteckt hatte!
    Er hatte sich die Stelle gemerkt. Und er fand sie auch wieder.
    Die ganze Zeit über hatte er befürchtet, der Diener habe das, was er dort auch immer versteckt haben mochte, wieder an sich genommen.
    Aber es war noch an Ort und Stelle, wie Sparks sowohl erleichtert als auch überrascht feststellte.
    Erleichtert, weil der alte Mann wohl nicht mehr an das hier gedacht hatte, nachdem Zamorra ihm ein paar kleine Obliegenheiten aufgetragen hatte. Er hatte es wohl einfach vergessen.
    Nun ja, nicht nur im Alter läßt das Gedächtnis manchmal nach. Aus den Augen, aus dem Sinn.
    Überrascht war Sparks, weil es sich um ein Schwert handelte!
    Ein Schwert mit breiter Klinge und verziertem Griff.
    »Ich möchte nur zu gern wissen, ob dieses Schwert auch durch Drachenhaut schneidet«, murmelte Sparks. »Mein lieber Freund Zamorra, hoffentlich weiß du, was du da tust, indem du diese Dinge vor mir verbergen willst. Hier das Schwert, und da vielleicht den Drachen… Aber - warum?«
    Er nahm die Waffe an sich und trollte sich zu seinem Zimmer…
    ***
    Fooly war stehengeblieben, aber Nicole ging langsam auf die Mitte des riesigen Gewölbes zu. Das Dhyarra-Licht reichte nicht aus, alles zu erhellen, schon nach einem Dutzend Metern begann ringsum die Dunkelheit.
    Dennoch war es hell genug, um die Gänge, die in andere Höhlen führten, entdecken zu können.
    Aber die interessierten Nicole in diesem Augenblick nicht.
    Sie blieb vor den Pflanzen stehen.
    Sie mußten sehr groß gewesen sein - ehe sie verdorrt waren und verwelkten.
    Als Nicole jetzt nieder kniete und die Reste eines großen Blattes berührte, zerfiel es raschelnd unter ihren Fingern zu Staub.
    »Was ist das?« Fooly fragte leise aus dem Hintergrund.
    Nicole betrachtete die anderen verwelkten Blätter. Stiele und Blütenkelche waren mal sehr enorm gewesen. Groß genug und auch zahlreich genug, daß selbst ein ausgewachsener Drache wie jener, der jetzt tot in der ersten Höhle lag, zwischen ihnen hindurchgepaßt hätte.
    Oder Foolys Elter…
    »Was ist das?« fragte Fooly wieder.
    »Regenbogenblumen… aber Blumen, wie ich sie in dieser Größe noch nirgendwo gesehen habe. Außerdem haben die Pflanzen weit genug auseinandergestanden, daß ein großer… daß ein großer Drache sich hindurchbewegen konnte!«
    Die Regenbogenblumen - das waren jene magischen Gewächse, die Menschen mittels Gedankenkraft an andere Orte transportieren konnten. Und offensichtlich auch Drachen. Pflanzen, wie sie auch im Kellergewölbe des Châteaus standen.
    »Regenbogenblumen?« Fooly war nicht weniger entgeistert als Nicole. »Aber… aber wieso?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Ich bin absolut sicher. Aber es ist so dunkel hier… in Finsternis wachsen sie nicht! Sie brauchen Licht zum Blühen…«
    Sie sah empor zur Decke, einem Instinkt oder Gedanken folgend.
    Dort oben in dem Dämmerlicht des Dhyarra-Kristalls, sah sie etwas, das unter dem Gewölbedach schwebte.
    »Fooly… kannst du mal ein wenig Feuer machen? Wir brauchen mehr Licht!«
    Der Drache schnob einmal, aber nur ein paar lausige Funken kamen aus seinen Nüstern und seinem Rachen. »Verflixt, es will nicht so richtig - haaatschiehl« stieß er hervor.
    Zwei, drei weitere Nieser folgten, und dann nur noch ein heiseres Röcheln.
    »Es klappt gerade nicht«, gestand Fooly zerknirscht.
    »Versuch's einfach nochmal. Stell dir vor, du wolltest es nicht tun, dann klappt es bestimmt.«
    Aber nur ein mattes Husten folgte, dann wieder ein kräftiges Niesen, aber das Feuer wollte einfach nicht entflammen.
    »Tut mir leid, Mademoiselle Nicole.«
    Nicole nahm wieder den Blaster zur Hand, und sie schoß auf die Reste der Regenbogenblumen, die sofort in Flammen aufgingen.
    Das Feuer brannte nur kurz, war nur ein paar Sekunden lang hell genug, aber diese Sekunden reichten Nicole.
    Ein annähernd kugelförmiges Gebilde schwebte oben unter dem Felsendach - tiefschwarz und verbrannt wie Lava - oder Koks-Schlacke. Der Durchmesser betrug kaum mehr als anderthalb Meter, so schätzte Nicole.
    Eine künstliche, schwebende Sonne unter Château Montagne… Eine künstliche, schwebende

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