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0583 - Schädeltanz am Hudson

0583 - Schädeltanz am Hudson

Titel: 0583 - Schädeltanz am Hudson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschnittenem Brandy.
    Gurney lag mittlerweile mit nassen Haaren vor dem Waschbecken.
    Die Helfer verzogen sich und schlossen leise die Tür. Sie warteten jetzt auf Jos Reaktion, die bestimmt kommen würde. Bronx würde erscheinen und den Fremden fertigmachen, das stand fest.
    Minutenlang geschah nichts. Bronx stierte dumpf ins Leere. Es war Gurney, der sich rührte und aufstöhnte. Er richtete sich auf, das Gesicht naß, die Haare klebrig. Über seinen Lippen drang ein tiefes Stöhnen. »Oh, verdammt, was ist da los gewesen? Ich habe, wenn ich den erwische…«
    Bronx schaute auf, sagte nichts, erhob sich und ging ebenfalls auf das Waschbecken zu. Er ließ Wasser laufen und hielt seinen Schädel unter den Strahl.
    Das kalte Zeug rann ihm ins Gesicht, den Nacken und auch über die Brust, denn es fand seinen Weg durch den Ausschnitt des dünnen Unterhemds. Er drehte den Kopf, prustete und fluchte zugleich, während er sich hin und her bewegte.
    Gurney war zur Seite gekrochen. Mühsam erkletterte er einen Stuhl. Er stand vor dem Tisch, auf dem sich Gurney mit den Ellenbogen abstützte.
    Bronx drehte das Wasser ab und wandte sich um. Mit einem schmutzigen Handtuch wischte er sein Gesicht trocken und putzte auch die Tropfen aus den Augen. Noch immer zeigten sie sich müde und rotgeädert, aber es funkelte auch Wut in ihnen.
    »Was war los?«
    »Mist, verfluchter!«
    »Los, rede!« Bronx bewegte sich auf den Tisch zu und fiel auf einen zweiten Stuhl.
    Gurney strich über seinen Hals und am Kinn entlang. »Da hat mich der Hund erwischt, mit einer Kanone.«
    Bronx grinste. »Hat er nicht geschossen?«
    »Nein.«
    »Sein Fehler.« Der Zuhälter stand auf. Er war ein kompakt gebauter Mann, der Typ Schläger. Auf seinem Kopf wuchs das schwarze Haar wie eine Matte. Unter dem Kopfkissen holte er eine Kanone hervor, 45er Magnum. »Damit lege ich einen Elefanten um, aber ein Elefant hat dich nicht erwischt – oder?« Bronx steckte die Kanone in den Gürtel.
    »Nein, ein Fremder.«
    »Wohnt er im Block?«
    Gurney schüttelte den Kopf, was ihm allerdings nicht bekam, denn die Stiche zuckten wie kleine Explosionen durch den Schädel.
    »Der hockte unten in seinem Wagen, einem alten Mercury. Ich kam und nahm mir Curry vor. Sie hatte wohl keine rechte Lust und machte den Typ an, dabei sollte sie am Times Square anschaffen.«
    »Weiß ich. Weiter!«
    »Es gefiel ihm nicht.« Gurney grinste. »Er griff ein. Blacky gab mir sein Stilett, aber der Hundesohn hatte eine Kanone. Da konnte ich nichts machen, ist doch klar.«
    »Kann ich mir vorstellen.« Bronx rülpste. »Was hast du gesagt? Der hockte in einem Mercury?«
    »So ist es.«
    »Dann werde ich ihn mir holen.« Bronx drehte sich um. Von einem Haken holte er ein langes Jeanshemd und streifte es über. Der Stoff verdeckte die Kanone im Gürtel.
    »Willst du ihn umlegen?«
    »Nicht hier, glaube ich. Es sei denn?« Jo grinste, »es geschieht aus Notwehr.«
    »Dann nimm zwei Kugeln, eine für mich mit.«
    »Mach ich. Wo ist Curry?«
    »Keine Ahnung, ich trat ja ab.«
    »Die nehme ich mir anschließend vor. Der werde ich zeigen, ungehorsam zu sein.« Bronx lachte dreckig, drehte sich um, wobei sein Blick an der alten Deckenleuchte vorbei auf das offene Fensterviereck glitt und er in die Nacht schauen konnte.
    Die Männer kannten den nächtlichen Himmel über New York. Sie sahen in ihm nichts Besonderes, doch plötzlich stutzte der Schläger.
    Er hatte die Lichter am Himmel gesehen, die sich in einer bestimmten geometrischen Form zeigten, wie es ihm noch nie zuvor aufgefallen war. Zuerst wollte er sich abwenden, dann trat er an das Fenster heran und besah sich die Sache genauer.
    »Was ist denn?« quängelte Gurney vom Tisch her.
    »He!« Bronx lachte. »Wenn es nicht so komisch wäre, würde ich sagen, das sind UFOs.«
    »Über New York?«
    »Genau.«
    »Du bist besoffen, Partner.«
    »Wahrscheinlich, aber die Lichter bleiben. Die kommen sogar auf uns zu und…« Bronx sprach nicht mehr weiter, weil er gesehen hatte, wie sich die Formation auflöste. Und nicht nur das, die Lichter spritzten auseinander und suchten sich ihre Ziele, als wäre zwischen ihnen eine Bombe explodiert. Drei von ihnen pfiffen heulend heran, als sie blitzschnell an Höhe verloren, dabei ihren Flugwinkel veränderten und geradewegs Kurs auf das offene Fenster der Zuhälterwohnung nahmen.
    »Scheiße!« schrie Bronx, sprang zurück und riß seine Waffe hervor, als der erste Schädel in den Raum

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