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0584 - Vampir-Katzen

0584 - Vampir-Katzen

Titel: 0584 - Vampir-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zwei davon. Die beiden wohnten auch im Erdgeschoß.
    Der Mann stand auf einer Leiter und wischte eine lange Leuchtstoffröhre ab, die er ausgewechselt hatte. Er wurde aufmerksam, als ich mich räusperte.
    »Ach, Sie sind es, Mr. Sinclair. Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    »Können Sie Ihre Arbeit für einen Moment unterbrechen?«
    »Ich muß eben die Verkleidung anbringen.«
    »Gut, ich warte.«
    An der Loge blieb ich stehen. Um diese Zeit herrschte in der Halle nicht viel Betrieb. Die berufstätigen Bewohner befanden sich längst auf ihren Arbeitsstellen, und auch die Hausfrauen hatten das Gebäude verlassen, um ihre Einkäufe zu erledigen.
    Der Hausmeister hatte gute Laune. Er pfiff vergnügt vor sich hin, stieg von der Leiter und klappte sie zusammen. In seiner Loge lehnte er sie gegen die Wand.
    »So, Mr. Sinclair. Wo drückt der Schuh?«
    Ich schaute in sein rundes Gesicht, dessen Stirn die Fortsetzung in einer Halbglatze fand. »Wenn ich ehrlich sein soll, dann weiß ich es nicht genau.«
    »Komisch.«
    »Na ja, schauen Sie mal.« Ich öffnete die Plastiktüte, damit er einen Blick hineinwerfen konnte.
    Vielleicht hätte ich ihn vorher warnen sollen, jetzt war es zu spät.
    Er stieß einen Fluch aus, erbleichte und machte hastig einen Schritt zurück.
    »Das… das kann doch nicht wahr sein.«
    »Sorry, aber…«
    Er schüttelte den Kopf. »Wie kommen Sie an die Katze, Sir?«
    »Ich habe sie getötet.«
    »Hier im Haus?«
    »Sicher.«
    Er schluckte. »Verdammt, verdammt, das begreife ich nicht. Wirklich nicht, Sir.«
    »Was bringt Sie durcheinander?«
    »Die Katze. Ich kenne Katzen, ich mag sie auch, aber seit heute morgen irgendwie nicht mehr.«
    »Was ist der Grund?«
    »Ich habe zu viele gesehen. Sie schlichen um das Haus. Sie sahen aus, als wollten sie hinein.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Nun ja, das merkt man doch, Sir. Die Katzen kratzten an den Mauern, sprangen hoch auf die niedrig gelegenen Fensterbänke, und wenn ich sie vertreiben wollte, nahmen sie Reißaus. Die haben sich sehr ungewöhnlich verhalten.«
    »Sind welche im Haus?«
    »Ja, ich habe es nicht geschafft.« Er beugte sich vor. »Bitte, es bleibt unter uns, sonst bekomme ich ein schlechtes Image. Ich konnte nicht verhindern, daß einige Katzen durch die Tür schlüpften, als sie offenstand. Sie wissen ja selbst, daß hier des Morgens ein ständiges Kommen und Gehen herrscht.«
    »Da sagen Sie mir nichts Neues. Aber etwas anderes. Ist Ihnen an den Tieren etwas aufgefallen?«
    »Ja, sie waren scheu und gleichzeitig auch aggressiv.« Er ballte die Rechte zur Faust und hielt sie unter die Nase. »Wissen Sie, die standen unter Strom.«
    »Fiel Ihnen nichts an ihrem Aussehen auf?«
    »Nein, Sir. Wie meinen Sie das?«
    »Ich dachte an das Gesicht, an die kleinen Mäuler.«
    »Die hatten sie nie offen. Wieso? Hätte mir denn etwas auffallen sollen?«
    »Möglich«, erwiderte ich ausweichend.
    Er deutete auf die Tür. »Sie, Sir, haben eine Katze getötet. Weshalb taten Sie das?«
    »Ich mußte es.«
    »Wurden Sie angegriffen?«
    »Auch. Sie war wild, sie…«
    »Hören Sie auf, Sir, hören Sie auf. Kann es sein, daß dieses Tier die Tollwut hatte?«
    Da brachte er mich auf eine gute Idee, denn ich wollte ihm nicht unbedingt die Wahrheit sagen. »Ja, das ist durchaus möglich gewesen.« Ich nickte heftig. »Jetzt, wo Sie es ausgesprochen haben, glaube ich sogar daran. Die Katze hat bestimmt die Tollwut gehabt.«
    Auf dem Gesicht des Hausmeisters erschien eine Gänsehaut, als er weiterdachte. »Dann müssen wir damit rechnen, daß nicht nur dieses eine Tier von der Krankheit befallen worden ist?«
    »Davon könnte man ausgehen.«
    Er schluckte und schaute sich um. Niemand hatte uns beobachtet, deshalb hörte auch keiner zu. Die Putzfrauen arbeiteten weiter hinten im Flur.
    »Was können wir denn tun?«
    Ich hob die Schultern. »Zunächst einmal müßte ich wissen, wie groß die Anzahl der Katzen im Haus ist. Dann würde mich interessieren, woher sie gekommen sind.«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    Ich nickte. »Sie bleiben ja hier, nicht?«
    »Klar.«
    »Ich muß die tote Katze loswerden und denke mir, daß ich sie in einen Container lege.«
    »Draußen, meinen Sie?«
    »Ja.«
    Er bewegte die Lippen, ohne zu sprechen. Auf seiner Halbglatze schimmerten kleine Schweißperlen, die er mit der Handfläche verrieb. »So einfach ist das nicht. Tote Katzen gehören eigentlich…«
    »Ich weiß, daß sie nicht in einen Container gehören. Ich verspreche

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