Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0585 - Der Mann, der eine Echse war

0585 - Der Mann, der eine Echse war

Titel: 0585 - Der Mann, der eine Echse war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
zwischen allen Menschen! - leben und Rache an den Verantwortlichen für die Zerstörung der Echsenwelt nehmen zu können. Und zum anderen der Fortpflanzung und Erhaltung ihrer Art wegen.
    Allerdings war Charr Takkar nicht sicher, ob die Verwandlung diesbezüglich weit genug gehen würde.
    Das Thema wurde immer häufiger diskutiert - nicht bei den Menschen, die von den magischen Möglichkeiten ihrer Besucher nicht viel ahnten, aber die Sauroiden dachten angestrengt darüber nach.
    Jedem von ihnen wurde mit der Zeit klar, daß eine gewaltige Menge an magischer Energie für eine Verwandlung benötigt wurde. Viel mehr, als die Sauroiden selbst aufbringen konnten.
    Orrac Gatnor hatte seinerzeit keine Skrupel gekannt, sich entsprechende Mengen an magischer Energie für seine Experimente im Tempel der Kälte zu beschaffen. Damals allerdings war es um das hehre Ziel gegangen, die Echsenwelt zu retten, und es hatte unter den Anhängern der Priesterschaft der Kälte viele Freiwillige gegeben, die sich opferten. Wer sich dem Kult der Kälte anschloß, wußte von vornherein, daß es ihn notfalls auch per Los oder per Priesterbeschluß treffen konnte, wenn es mal nicht genügend Freiwillige gab.
    Hier sah es anders aus.
    Hier ging es um ein eher individuelles, weniger weltbedeutsames Ziel. Man konnte ja davon ausgehen, daß das Volk an sich auf dem Silbermond überlebte - allerdings unter der ständigen Bedrohung durch die Säuger, deren Wohlwollen die Sauroiden dort faktisch ausgeliefert waren.
    Nur einer machte den Vorschlag, ein paar Säuger zu opfern, um sich ihrer Lebensenergie zu bedienen.
    Charr Takkar widersprach. »Wir sind nicht hier, um zu Mördern zu werden«, wies er den Adepten zurecht.
    »Aber wir wollen Menschen bestrafen für das, was sie unserer Heimatwelt angetan haben!«
    »Nur die Schuldigen, aber wir wären Bestien, würden wir uns an Unschuldigen vergreifen«, stellte Charr Takkar klar. »Deshalb werden wir keines Säugers Lebensenergie benutzen, um uns zu verwandeln.«
    »Ja, und wie sollen wir sonst die enorme Energie aufbringen, die für eine Verwandlung erforderlich ist?«
    »Denkt darüber nach«, forderte Takkar. »Mir ist es bewußt. Aber es muß auch euch bewußt werden.«
    Und sie dachten darüber nach.
    Einige Tage später stellte der Adept, der anfangs vorgeschlagen hatte, einige Säuger zu opfern, sich selbst zur Verfügung.
    Und am gleichen Tag tötete ein Tiger den Priester Shek-Tats…
    ***
    Spätsommer in Frankreich:
    Nicole Duval widerstand der Versuchung, das Schloß der Zimmertür mit dem Blaster zu zerstören, um der geflüchteten Jeanette Brancard sofort nachzusetzen. Sie wartete darauf, daß Zamorra die Studentin abfing und anschließend die Tür wieder aufsperrte.
    In der Zwischenzeit kümmerte sie sich vorsichtig um die Messingschlange, immer bereit, sie mit einem Laserstrahl zu zerstören, falls sie doch überraschend zum Leben erwachte und zubeißen wollte.
    Sicher wäre es besser gewesen, wenn Zamorra diese Arbeit übernommen hätte. Er war bereits zweimal von Messing-Kobras gebissen und mit dem Ssacah-Keim infiziert worden und hatte wohl eine Art Immunität dagegen erworben.
    Aber erstens war Nicole vorsichtig, und zweitens reagierte die Messing-Kobra immer noch nicht.
    Nicole verstaute sie in der Ledermappe.
    Nach einer Weile wurde die Tür tatsächlich von außen aufgeschlossen.
    »Wo, zum Teufel, steckt sie?« fragte Zamorra.
    »Sie ist dir entwischt?«
    »Sieht so aus«, stellte er fest. »Hat das Haus noch eine Hintertür?«
    Jetzt mußten sie den alten Mann doch aus dem Schlaf holen. Weder Zamorra noch Nicole wollten im Alleingang in seinem Haus herumspuken, das überschritt nun doch die Grenzen des Verständnisses von dörflicher Gemeinschaft.
    »Zwei Hintertüren, aber eine habe ich schon vor zehn Jahren zugemauert. Warum mein Vater die damals eingerichtet hat, weiß ich heute nicht mehr.«
    Die noch benutzbare Hintertür war abgeschlossen - von innen. Also konnte Jeanette sie nicht benutzt haben, um das Weite zu suchen.
    Wie aber war sie dann aus dem Haus gekommen?
    Ihren Vermieter interessierte das alles herzlich wenig. Er war müde und wollte wieder ins Bett. »Sagt mir Bescheid, wenn ihr's herausgefunden habt«, brummte er. »Aber nicht vor morgen mittag, ja?«
    Sprach's und schlurfte müde wieder davon.
    Da nahm Zamorra das Amulett zu Hilfe.
    Er probierte es mit der Zeitschau. Die sollte ihm verraten, wohin sich die Studentin entfernt hatte.
    Er aktivierte Merlins

Weitere Kostenlose Bücher