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0585 - Unterwelt

0585 - Unterwelt

Titel: 0585 - Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überzeugt.«
    »Abwarten.«
    In der Folgezeit kontrollierten wir noch vier andere Gullys, ohne eine Spur zu entdecken.
    Inzwischen war es finster geworden. In der Umgebung leuchtete kein Licht. Wir fuhren wie durch einen nie abreißenden, grauschwarzen Sack, durch den Dunst und Nebel wehten.
    »Wenn wir zurückwollen, müssen Sie an der nächsten kleinen Kreuzung nach links. Wir können einen Bogen fahren und erreichen unser Haus von der Rückseite her.«
    Ich lächelte, denn ich hatte den indirekt ausgesprochenen Hinweis gut verstanden. Er wollte wieder zurück. Kein Wunder, denn Frau und Kind waren allein.
    »Okay, Mr. Child. An der nächsten Kreuzung.«
    Er war unruhig geworden. Immer wieder bewegte er den Kopf, um in die Dunkelheit zu schauen. Eine Katze hatten wir nicht gesehen. Wohl Hasen, die aus dem Licht unserer Scheinwerfer geflüchtet waren, weil wir sie aufgeschreckt hatten.
    Child schaute zurück. Er sah Suko im Fond sitzen. Im Gesicht des Inspektors regte sich nichts. Nur Child lächelte etwas verlegen, als er ihn anschaute.
    An der Kreuzung bog ich nach links ab. Unter den Reifen befand sich eine schmalere Straße. Flach wie ein Brett stieß sie in die Landschaft hinein.
    Ich schaltete das Fernlicht ein. Die Sicht wurde besser, zudem befanden, sich in dieser Gegend kaum Dunstschwaden. Das bleiche Licht streifte über den grauen Belag. Zu beiden Seiten der Straße wuchsen die Büsche dicht zusammen, als wollten sie sich gegenseitig vor Wind und Kälte schützen.
    Ich lenkte den Rover der Straßenmitte entgegen. Dabei schwenkten die Scheinwerfer. Sie warfen ihr Licht auch über den Rand der Straße hinweg – und…
    Etwas hatte mich dermaßen stark irritiert, daß ich vom Gas ging.
    Auch Suko war es aufgefallen.
    »Halt mal an, John.«
    Ich trat auf die Bremse. Der Wagen kam zum Stehen, und Suko verließ ihn zuerst.
    Er blieb nicht auf der Straße, sondern übersprang den Graben an der rechten Seite, um sich in die Büsche zu schlagen. Als Child und ich ausgestiegen waren, hörten wir seine Rufe.
    »Mr. Child, John, das ist seltsam.«
    Harold Child schaute mich an, hob die Schultern und enthielt sich eines Kommentars.
    Suko stand im Gelände. Er hatte einige sperrige Zweige mit beiden Armen zu Seite gedrückt, um uns die Sicht auf einen abgestellten Ford-Kastenwagen freizugeben.
    »Das ist es gewesen!«
    Ich nickte. »Die Scheinwerfer haben sich in seinem Lack gespiegelt.« Dann wandte ich mich an Mr. Child. »Kennen Sie den Wagen?«
    »Nein«, flüsterte er, »den habe ich hier noch nie stehen sehen. Sorry, das ist…«
    »Also gehört er keinem Bekannten?« Suko hatte die Frage gestellt und seine Bleistiftleuchte hervorgeholt. Er strahlte durch die mit Tropfen bedeckten Fenster in das Innere.
    »Was zu sehen?«
    »Nein, John, leer. Nur Abfall. Leere Bierdosen, auch Schnapsflaschen, das ist alles.«
    »Vielleicht hat ihn jemand einfach nur abgestellt«, meinte Harold Child. »So neu ist die Kiste auch nicht mehr.«
    »Aber fahrtüchtig.« Ich schüttelte den Kopf. »Wenn ich alles glaube, Mr. Child, das nicht.«
    »Was gibt es sonst für einen Grund?«
    Ich lächelte knapp. »Keine Ahnung, aber wir werden ihn herausfinden, darauf können Sie sich verlassen.«
    »Ich wüßte wirklich nicht, was sich hier ereignet haben sollte.« Er hob die Schultern. »Tut mir leid.«
    Suko trat zu uns. »Ein relativ großes Fahrzeug, John. Das steht da wie in einem Versteck. Ich glaube, daß der oder die Fahrer einen Grund gehabt haben, ihn zwischen den Büschen zu platzieren. Und ich gehe weiterhin davon aus, daß die Personen bei diesem Wetter nicht weit laufen. Meiner Ansicht nach müssen sie noch in der Nähe sein.«
    »Dann hätten wir sie längst gesehen«, sagte Child.
    »Abwarten.« Suko und ich untersuchten den Boden. Es waren Spuren zu finden. Wir entdeckten, daß mehrere Personen ausgestiegen sein mußten. Ihre Schuhe hatten Abdrücke im feuchten Boden hinterlassen. Die Spuren führten zur Straße hin, wo sie sich verloren.
    Etwas nachdenklich standen wir auf der glatten, feuchten Fläche.
    Suko deutete mit der Lampe nach vorn. »Vielleicht sollten wir mal ein Stück gehen«, schlug er vor.
    »Da ist aber nichts«, sagte Child.
    »Auch kein Gully?« fragte ich.
    Er überlegte einen Moment. »Doch – ja, wenn Sie mich so fragen. Es gibt dort einen.«
    »Na bitte.«
    Harold Child lachte. »Was wollen Sie eigentlich mit einem geschlossenen Einstieg?«
    »Zunächst einmal nachschauen.«
    Suko war schon

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