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0585 - Unterwelt

0585 - Unterwelt

Titel: 0585 - Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Pappmasken zu, die damit zunächst nichts anfangen wollten.
    »Warum denn das?« rief Marc.
    »Mal etwas anderes.«
    Auch Ugly Monster hatte eine Maske bekommen. Er schwenkte sie. »Setzt sie auf, weil ich Geburtstag habe und selbst ein kleiner Teufel bin. Ich fühle mich so.«
    »Aber ein häßlicher Teufel!« kreischte Monnie.
    »Sieh dich mal an. Wenn du dich vor den Spiegel stellst, zerbricht er, weil er dich nicht sehen kann.«
    Die anderen grölten.
    Marc hatte zuviel gekippt. Er wäre fast in die Flammen gefallen.
    Im letzten Augenblick entkam er den zuckenden Armen. Jemand schleuderte noch Holzstücke in die Flammen. Nach der neuen Nahrung blähten sie sich wieder auf. Holz zerspritzte und wirbelte gegen die Decke.
    »Teufelsrock!« schrie Carrigan, als sie die Maske aufgesetzt hatte und sich im Kreis drehte. Sie hatte sich noch eine blutrote Feder in ihr Haar gesteckt, passend zur Farbe der dreieckigen Maske.
    Eine war noch übrig. Sam schaute sich um. Er hielt die Maske dabei hoch. »He, wer von euch hat noch keine?«
    Niemand gab Antwort.
    »Verdammt, ich will das Ding loswerden.« Er hatte seine bereits aufgesetzt.
    »Wo ist denn Princess Perfect?« schrie Cat so laut, daß er die anderen Stimmen übertönte.
    Auf einmal wurde es still. Niemand gab ihm eine Antwort. Deshalb sprach Sam weiter nach einem kurzen, abgehackten Lachen.
    »Sie ist nicht da, weg, verschwunden.«
    »Die hat ein Bad genommen!« prustete Monnie.
    »Nein«, sagte Ugly Monster und stieß sich ab, um auf die Beine zu kommen. »P.P. ist verschwunden. Die mußte reihern.«
    Einige lachten. Carrigan und Monnie schrien zugleich nach dem Mädchen. Auch Yana beteiligte sich daran.
    Ihre lauten, schrillen Rufe hallten in die Gänge hinein, nur eine Antwort, die gab es nicht.
    »Dann köbelt sie immer noch«, meinte Marc.
    Ugly Monster winkte ab. »Laß sie mal.«
    »Das ist doch deine Braut.«
    »Was soll das heißen, Marc?« Ugly Monsters Stimme klang plötzlich aggressiv.
    »Du hast sie immer für dich beansprucht. Dann mußt du auch nach ihr suchen.«
    »Einen Mist muß ich! Heute um Mitternacht schieße ich sie ab. Ich bin sie leid – okay?«
    »Ja, schon gut.«
    »Das hat sie bestimmt bezweckt!« hetzte Yana. »Und deshalb ist sie auch verschwunden.«
    »Meinetwegen!« Ugly Monster mußte aufstoßen. »Sie soll zum Teufel gehen.«
    »Die Teufel sind wir doch!« schrie Sam. »Ich fühle mich wohl unter der Maske. Mir wird richtig heiß, wißt ihr das?« Affektiert drehte er sich im Kreis.
    Auf ihn achtete keiner mehr, denn Carrigan hatte zufällig in einen der Gänge hineingeschaut und die Gestalt gesehen, die sich auf einem der Gehsteige entlangbewegte, sich dabei an der Wand Halt gab und mit einer Hand das lange Kleid an der linken Seite hochgerafft hatte.
    »Da kommt sie ja. He, Princess Perfect? Was war los? Hast du dich ausgereihert?«
    Ein Lachorkan stürmte dem Mädchen entgegen, das sich darum nicht kümmerte und seinen Weg mit gesenktem Kopf fortsetzte. P.P. reagierte überhaupt nicht. Für sie waren die Personen noch nicht existent, aber sie spürte, daß etwas anderes in ihr erwacht war, das lange geschlummert hatte. Eine Sucht, ein Drang.
    Weder nach Alkohol noch nach Tabletten. Es war die Sucht nach dem Lebenssaft, denn Princess Perfect war durch den Biß des Katers zu einer Wiedergängerin geworden. Der Tod hatte sie als Blutsaugerin entlassen, und all das Blut befand sich fast zum Greifen vor ihr.
    Nur noch wenige Schritte, dann konnte sie zupacken.
    Es war ungewöhnlich still in der Gruppe geworden. Obwohl es keiner offen zugab und aussprach, so dachten alle irgendwo das gleiche. Mit Princess Perfect stimmte etwas nicht. Sie war anders als sonst, wie eine Fremde.
    Die Freaks veränderten sich ebenfalls. Bisher hatte sie nichts erschüttern können, doch nun spürte jeder von ihnen, daß etwas Unheimliches auf sie zukam, das für sie nicht zu begreifen war.
    Unter ihren Teufelsmasken kamen sie sich lächerlich vor. Sam machte den Anfang, als er seine Maske abnahm und ein hohl klingendes Kichern ausstieß.
    »Wie siehst du denn aus? Wie eine… wie eine …« Er wußte nicht mehr weiter und lachte wieder blöd.
    Auch Ugly Monster wollte von seiner Maske nichts mehr wissen.
    Er warf sie in die Flammen, wo sie verbrannte.
    Genau da hatte Princess Perfect den Gang verlassen und stand am Rand der freien Fläche. Sie hielt den Kopf schief und dabei etwas gesenkt. So konnte niemand ihr Gesicht erkennen.
    Das lange Kleid war

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