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0586 - In den Fängen des Wolfes

0586 - In den Fängen des Wolfes

Titel: 0586 - In den Fängen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beruhigen. »Es ist nur ein Polizeihund.«
    Danke für die Beförderung. Habe ich jetzt auch Anrecht auf Pension? Fenrir fokussierte seine Telepathie natürlich jetzt nur auf Robin und Zamorra.
    »Natürlich nicht!« entfuhr es Robin prompt, »Bitte?« Thorneaux stutzte. »Sie scherzen wohl? Ich weiß doch, was ich sehe! Das ist kein Polizeihund, das ist ein Wolf!«
    Was ihn jedoch noch mehr verwirrte, war die Tatsache, daß dieser Wolf ganz brav auf den Hinter läufen saß, die Zunge aus dem Maul hängen ließ und zu grinsen schien?
    Mit schräggelegtem Kopf sah er Thorneaux treuherzig an.
    »Auch… auch Mari… auch sie hat einen Wolf gesehen«, stotterte Thorneaux zweifelnd. »Und jetzt sitzt das Biest da und… Es ist doch der Wolf, den sie gesehen hat? Sie haben ihn mitgebracht? Warum? Tun Sie doch was!« Er war jetzt wirklich völlig durcheinander.
    »Niemand braucht etwas zu tun -weil auch Fenrir niemandem etwas tut«, sagte Zamorra. »Beruhigen Sie sich. Er ist wirklich harmlos.«
    Nett, daß du das so sagst, meldete sich Fenrir. Ich werde dich bei Gelegenheit daran erinnern.
    Zamorra ging nicht darauf ein.
    »Ich möchte, daß sich Fenrir ein wenig im Haus umschaut und wittert«, sagte er statt dessen zu dem jungen Mann. »Vielleicht findet er eine verwertbare Spur, die die Polizei-Experten mangels Hundenase übersehen mußten.«
    »Nein!« sagte Thorneaux entschieden. »Ich… ich will das nicht…« Er schluckte und straffte sich. »Ich möchte nicht, daß Mari sich ängstigt. Nicht nach alledem, was passiert ist.«
    »Der Wolf fügt niemandem Schaden zu. Glauben Sie mir«, versicherte Robin - und dann zog er seine Dienstwaffe und entsicherte sie. »Ich bin ständig in seiner direkten Nähe. Sollte er Sie oder Mademoiselle Marti bedrohen, werde ich ihn auf der Stelle erschießen, okay?«
    »Obgleich er angeblich Ihr Polizeihund sein soll?«
    Robin nickte.
    Ich bin äußerst beunruhigt, teilte Fenrir mit. Zamorra, tu was! Dieser schießwütige Bulle sucht nur einen Grund, mich heimtückisch über den Haufen zu ballern! Ich sollte ihn vielleicht, vorher auffressen! Darf ich, ja?
    Robin, der das - im Gegensatz zu Thorneaux - mitbekommen hatte, räusperte sich drohend. »Kusch, Wolfi. Bei Fuß und ganz brav!«
    Was glaubst du, was passiert, wenn meine Zähne bei Fuß sind? Bei deinem Fuß, Chefinspektorchen?
    »Ich passe schon auf ihn auf«, warf Zamorra jetzt mehrdeutig ein.
    Wie beruhigend. Aber über das Erschießen unterhalten wir uns trotzdem noch, und zwar sehr eingehend, Oberbulle. Fenrir wedelte fröhlich mit dem Schweif.
    »Na schön, meinetwegen. Aber ich werde Mari vorher informieren, und so lange warten Sie hier draußen«, verlangte Thorneaux ungemütlich.
    Er verschwand wieder im Haus, nach ein paar Minuten kam er aber zurück.
    Und er hielt ein langstieliges Beil in der Hand!
    »Ich werde ebenfalls sehr aufmerksam sein«, erklärte er.
    Sagt mal, Freunde, bin ich hier in einem Horrorfilm gelandet? fragte Fenrir skeptisch. Einer von diesen Blutmatsch-Streifen? ›Der irre Mörder mit der rostigen Axt‹ oder so?
    »Ganz ruhig, Wolfi«, mahnte Robin. »Er tut dir nichts. Und jetzt such. Such!«
    Der Blick, den Fenrir ihm daraufhin zuwarf, verhieß ganz bestimmt nichts Gutes…
    ***
    Zia Thepin schloß die Augen.
    Sie überlegte, was sie tun konnte. Sie fühlte sich überrumpelt.
    Jener, dessen Seele sie einst hatte retten wollen, war nach so langer Zeit wieder aufgetaucht, aber alles hatte sich geändert. Zia hatte sich von dem Fluch befreien können, und der Junge - damals war er ein Junge gewesen! -war jetzt ihr Gegner. Ja, er hatte alles verinnerlicht, was Zia einst von ihm hatte fernhalten wollen. Er war jetzt einer der anderen !
    Er wollte Rache, er wollte Tod. Und er kannte tausend finstere Tricks.
    Er schien sogar den Schönen benutzen zu wollen, dem Zia vor einiger Zeit begegnet war, den sie dann aber wieder aus den Augen verloren hatte. Den schönen alten grauen Wolf, der sie verzaubert hatte mit all seiner Reife und Intelligenz. Und mit seiner Menschlichkeit…
    Irgendwie versuchte der Rächer, ihn auszuspielen.
    Gegen Zia?
    Oder gegen den Schönen selbst, den sie seit jener lange zurückliegenden Begegnung zu lieben glaubte?
    Zia wußte nicht, wie sie ihrem Gegner entgegentreten konnte. Ihre Mittel waren zu beschränkt.
    Erinnerungen tauchten in ihr auf. Erinnerungen an damals. An jene lange zurückliegende Zeit, als sie noch Mensch gewesen war.
    Mensch?
    Nein…
    Eine Werwölfin!
    Und

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