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0587 - Gladiatoren der Hölle

0587 - Gladiatoren der Hölle

Titel: 0587 - Gladiatoren der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wenn Toorox und die anderen es unbedingt glauben wollten, sollten sie es tun - das war nicht Teris Problem. So wie die ganze Geschichte mit der Armee dieser ausgestoßenen Dämonen nicht ihr Problem war.
    Interessanter war schon die Frage, warum sie als Ausgestoßene hierher verbannt worden waren. Was kennzeichnete sie als Ausgestoßene, und warum gerade auf eine der Ash'-Welten?
    »Wir alle weichen irgendwie ab«, brummte Toorox mit seiner tiefen Baßstimme. »Wir sind in Ungnade gefallen, oder wir entsprechen nicht den Vorstellungen… Vielleicht ist dir bekannt, daß beispielsweise die Corr ein ganz spezielles Schönheitsideal haben. Jeder, der nicht in ihr Schema paßt, wird ausgesondert. Wer Glück hat -und nicht nur bei den Corr -, der bekommt die Chance, sich hier zu rehabilitieren, indem er in der Arena stirbt. Übrigens«, fügte er ganz beiläufig hinzu, »treibt sich auch ein ausgestoßener Corr in Ash'Roohm herum.«
    Die Druidin schüttelte den Kopf. »Wenn ihr durch den Tod in der Arena eure dämonische Glückseligkeit zurückerlangen könnt, warum kämpft ihr dann überhaupt so wild und mörderisch? Warum versucht jeder, trotzdem zu überleben? Ihr könntet euch einfach hinstellen, und einer läßt sich vom anderen den Kopf abbeißen oder so ähnlich. Bis irgendwann nur noch einer übrigbleibt - der hat dann allerdings Pech.«
    »Du verstehst es nicht«, bedauerte Toorox. »Das wäre zu einfach. Es kommt nicht darauf an, daß wir in der Arena sterben, sondern wie.«
    Nein, das verstand sie wirklich nicht. Sie war kein Dämon. Sie hatte eine völlig andere Auffassung vom Leben und seinem Wert, und sie war darüber auch heilfroh.
    Allerdings würde ihr das nicht weiterhelfen, wenn man sie selbst in die Arena scheuchte, um gegen einen der Dämonen anzutreten.
    »Aber was habe ich hier zu schaffen? Ich bin keine Dämonin. Wieso soll auch ich kämpfen?«
    »Das können dir vielleicht die Wächter sagen«, brummte der Vierarmige. »Ich bin da völlig überfragt. Vielleicht wirst du ja das Wesen sein, das den letzten von uns tötet. Das würde das Problem, das du vorhin angesprochen hast, sicher lösen.«
    Absurd, dachte Teri nicht zum ersten Mal. Aber sie hätte sich ja auch nie vorstellen können, daß sie einmal in einer Art Zelle saß und sich in aller Ruhe mit einem Dämon unterhielt, den sie unter anderen Umständen als Menschenfeind bekämpft hätte. Es war beinahe so, als könnten sie sich miteinander anfreunden.
    Vielleicht war es das, was diese Kreaturen zu Ausgestoßenen ihrer Art machte? Waren sie - mit gewissen Abstrichen betrachtet - zu menschlich ? Nicht dämonisch genug für die anderen, die normalen Dämonen?
    Bald darauf verließ Toorox die Zelle und ging zur Arena. Niemand hatte ihn gerufen. Zumindest hatte Teri nichts dergleichen mitbekommen. Aber der Vierarmige schien genau zu wissen, daß jetzt seine Zeit kam.
    Er stapfte davon.
    Teri folgte ihm. Niemand hinderte sie daran.
    Auch andere Ungeheuer schlossen sich ihnen an und durchschritten das Tor am Ende des Ganges, das jetzt offenstand. Hier und da gab es Reibereien und wütendes Fauchen, und jemand stieß Teri so unsanft zur Seite, daß sie gegen einen hundeähnlichen Dämon prallte, dessen rauhgeschuppte Haut ihr ein paar Schrammen einbrachte.
    Unter anderen Umständen hätten diese Schrammen sie nicht weiter gestört. Ihre druidischen Selbstheilungskräfte hätten sie binnen weniger Minuten verheilt und narbenlos verschwinden lasse. Aber auch diese Selbstheilungskräfte funktionierten hier in Ash'Roohm nicht wie gewohnt.
    Die Ungeheuer spülten sie schließlich mit sich durch das Tor.
    Sie landeten nicht direkt in der Arena, wie Teri zunächst geglaubt hatte, denn von oben hatte es so ausgesehen, als befände sich die Arena unmittelbar hinter diesem Tor. Tatsächlich lag noch ein breiter Raum dazwischen, der die Arena ringförmig einzuschließen schien.
    Es gab eine Reihe kleiner, mit engen Gittern versehener Fenster, und Teri sicherte sich einen solchen Fensterplatz. Als ein Dämon sie wegzuzerren versuchte, schlug sie nach seinem Gesicht, und er trollte sich murrend, ohne zurückzuschlagen.
    Offensichtlich brachten Kämpfe nur dann Ehre, wenn sie in der Arena stattfanden und nicht außerhalb…
    Teri hatte einen relativ günstigen Platz erwischt. Von dem vergitterten Fenster aus konnte sie nicht nur beinahe die gesamte Arena überblicken, sondern auch die Zuschauertribünen auf der anderen Seite, die sich halbkreisförmig um den

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