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0587 - Gladiatoren der Hölle

0587 - Gladiatoren der Hölle

Titel: 0587 - Gladiatoren der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verfolgte sie also nicht.
    »Nächster Versuch«, murmelte sie und schlug wieder die Richtung zur Stadtmauer ein. Diesmal versuchte sie es an einer Stelle, wo die Mauer beschädigt und eingerissen worden war.
    Vorsichtig sah sie sich um.
    Kein Corr in der Nähe… und auch kein anderer Dämon…
    War das endlich die Chance, auf die sie gewartet hatte?
    Sie kletterte über Steinbrocken hinweg durch die Lücke!
    Tief atmete sie durch. Sie war draußen! Jetzt mußte sie nur noch außerhalb der Stadt überleben. Und sie mußte zu den Regenbogenblumen gelangen, ohne von den Ungeheuern aufgehalten zu werden.
    Sie dachte an die im Boden versteckten Aufpasser, die sie bei ihrer Ankunft überfallen hatten. Vielleicht war sie, wenn sie schnell rannte, rasch genug. Oder war es vielleicht möglich, sich schon hier auf ihr Teleportations-Ziel zu konzentrieren, dann einen zeitlosen Sprung durchzuführen, genau in die Blumen hinein? Sicher würde sie von der künstlichen Müdigkeit überwältigt werden, aber vielleicht reichte es gerade noch, mit verwehenden Gedanken zurück in ihre Welt verschwinden zu können…
    Sie rechnete sich ihre Chancen aus. Es war einen Versuch wert!
    Im Schatten der Mauer bewegte sie sich um die Stadt herum bis dorthin, wo sie den Weg sehen konnte, der zum See und zu den Blumen führte. Sie sah nun auch die Blumen.
    Sie konzentrierte sich auf ihr Ziel -und löste dann mit einem eher flüchtigen Gedanken und einer schnellen Vorwärtsbewegung den zeitlosen Sprung aus.
    Sie sank so blitzartig in Schlaf, daß sie nicht mal mehr bemerkte, daß sie an Ort und Stelle zu Boden stürzte. Der Sprung hatte nicht funktioniert…
    ***
    Als sie wieder erwachte und die Augen öffnete, glaubte sie, daß sie sich in einem Alptraum befand. Sie lag wieder auf den Fellen in ihrem Quartier, und ihr gegenüber hockte Toorox!
    »Nein«, murmelte Teri. »Das ist… unmöglich.«
    »Was ist unmöglich?« fragte der Dämon.
    »Daß du lebst. Ich habe doch gesehen, wie einer der anderen dich in Stücke gerissen hat. Wie dein Arm gegen das Fenster flog…«
    Da erkannte sie, daß tatsächlich einer von Toorox' Armen fehlte. Auch sein Kopf wies eine gräßliche, wenn auch bereits wieder vernarbte Verletzung auf. Teilweise war der Schädelknochen freigelegt, und zwei seiner Augen existierten einfach nicht mehr. Auch sein Torso hatte eine ganze Menge Verwundungen hinnehmen müssen.
    »Wie du siehst, habe ich den Kampf überlebt«, sagte Toorox. »Aber ich werde lernen müssen, für den Rest meines Daseins mit nur noch drei Armen auszukommen. Schlimmer ist, daß ich nur noch die Hälfte sehe. Daher bin ich nicht sicher, daß ich den nächsten Kampf gut werde führen können.«
    »Wenn du in der Arena stirbst, ist das doch gut für dich, oder habe ich schon wieder was nicht richtig verstanden?« Sie bemühte sich, den Dämon nicht anzusehen. Nicht nur, daß er jetzt, mit seinen Verletzungen, noch weit grauenvoller aussah als zuvor - sein Anblick erinnerte sie immer wieder an den durch die Luft auf sie zufliegenden, ausgerissenen Arm…
    »Nein, du hast es wirklich immer noch nicht verstanden«, sagte Toorox. »Ich werde keinen guten Kampf führen können. Man wird mich sofort zerfetzen, ohne daß ich die Möglichkeit finde, meinem Gegner ebenfalls ernsthafte Verletzungen zuzufügen. Das bedeutet Unehre für mich.«
    Teri schüttelte den Kopf. Das war doch völlig verrückt… Aber warum sollte sie überhaupt den Versuch machen, es zu verstehen? Es gab für sie nur zwei Möglichkeiten: Entweder gelang ihr die Flucht, oder sie würde nicht lange genug leben, um mit diesem Wissen und diesem Verständnis überhaupt etwas anfangen zu können.
    Also kein Grund, sich zu bemühen.
    »Wie bin ich hierher gekommen?« fragte sie.
    Aber als sie an sich herunter sah, wußte sie, daß sie sich diese Frage hätte sparen können. Überall an ihrem Körper gab es Spuren von eingetrocknetem Schleim.
    Die Schleimwächter der Corr hatten sie draußen gefunden und hierher gebracht…
    Toorox bestätigte ihre Vermutung denn auch sofort.
    »Du solltest nicht versuchen, zu fliehen«, fügte er hinzu. »Wenigstens nicht auf diese Weise. Es wird dir nicht gelingen. Du fügst dir nur selbst unnötigen Schaden zu.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Glaubst du im Ernst, ich hätte Lust, mich hier umbringen zu lassen?« stieß sie fast wütend hervor. »Ich bin nicht wie ihr. Ich brauche mich nicht auf brutalste Weise abschlachten zu lassen, um meine Ehre

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