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0588 - Das Ding aus dem Koffer

0588 - Das Ding aus dem Koffer

Titel: 0588 - Das Ding aus dem Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unteren Einkommensschichten zumeist, aber auch finanziell besser gestellte Personen, die darauf hofften, ein Schnäppchen zu machen.
    Einen Parkplatz fanden wir natürlich nicht. Mir blieb nur die Einfahrt, deren Durchfahrt Unbefugten nicht gestattet war. Ich sah mich als befugt an, fand auf dem trotz des Sonnenlichts düsteren Hof noch einen Platz und stellte den Rover ab.
    Kaum waren wir ausgestiegen, kam auch schon ein Mann im grauen Kittel heran, winkte mit beiden Händen und bedeutete uns, dass hier kein Parkplatz wäre.
    »Wir müssen aber hier parken«, erklärte ich ihm und zeigte ihm den Ausweis.
    »Na und?«
    »Können Sie lesen?«
    »Sind Sie dienstlich hier?«
    »So ist es.«
    »Gut, dann mache ich eine Ausnahme. Fahren Sie den Wagen aber zur Seite, Sie versperren sonst den Weg.«
    »Das hätten wir sowieso getan.« Er ging, ich ließ den Rover bis dicht an eine Mauer rollen und stieg aus.
    Suko hatte auf mich gewartet, bewegte den Kopf kreisförmig und nickte in die Runde. »Sieht schon imponierend aus«, meinte er und räusperte sich. »Was sagst du dazu?«
    »Ja, das ist allerhand.«
    Er strich über sein Gesicht. »Sollen wir hineingehen? Wenn ja, wo? Vorn oder hinten?«
    »Am besten von vorn.«
    Suko blieb stehen. »Wollten wir nicht mit dem Chef von diesem Laden hier sprechen?«
    »Ja, stimmt.«
    »Siehst du. Wenn du mich nicht hättest.«
    Der Chef war nicht zu sehen. Ich holte mir den Graukittel heran und erhielt von ihm eine nachdenkliche Antwort. »Also ich will ja nichts sagen, aber Mr. Denkford ist an Tagen wie diesen immer unheimlich beschäftigt, wie Sie sich denken können.«
    »Zwei Minuten wird er für uns opfern müssen.«
    »Ja, ja, immer die Bullen.«
    »Was sagten Sie?«
    Der Graukittel grinste breit. »Nichts, ich glaube, ihr habt euch verhört.«
    »Ist auch besser so.«
    Wir fanden einen schwitzenden, aufgelösten und telefonierenden Brian Denkford in seinem Büro, wo er den Hörer mit der Rechten hielt und mit der Linken wild gestikulierte. Er sah uns, wollte ein »Raus!« schreien, als ich ihm den Ausweis vor die Nase hielt.
    Er las, beendete das Gespräch und haute wütend den Hörer auf den Apparat. »Jetzt hören Sie mir mal zu. Was ich hier versteigere, ist saubere Ware, klar? Ich habe es nicht nötig, mich mit Hehlerzeug abzugeben.« Er zielte mit der Spitze eines Kugelschreibers auf uns.
    »Außerdem arbeite ich mit der Polizei zusammen. Die Stücke sind fast alle von ihren Kollegen abgesegnet. Tun Sie mir einen Gefallen, und reden Sie später mit mir.«
    »Sorry, Mr. Denkford, aber es geht nicht um irgendwelche Hehlerware. Wir sind aus einem anderen Grund hier.«
    »Ach ja? Weshalb denn?«
    »Es geht um einen Toten. Er heißt Donald Quinn und war Ihr Mitarbeiter. Der Mann verstarb in der vergangenen Nacht. Ich war zufällig dabei und hörte, dass er kurz vor seinem Lebensende noch das Wort Koffer flüsterte.«
    Brian Denkford blickte mich an wie ein unbegabter Nichtmathematiker, dem jemand die Integralrechnung zu erklären versuchte.
    »Moment, noch einmal. Sie haben behauptet, dass mein Mitarbeiter gestorben sei?«
    »Ja, Mr. Quinn.«
    »Der war tatsächlich hier.«
    »Wie schön. Jetzt lebt er nicht mehr. In der vergangenen Nacht starb er, als er von einer Feuerleiter stürzte. Haben Sie das richtig gepackt, Mister?«
    »Mittlerweile ja. Und er sprach von einem Koffer? War das sein letztes Wort?«
    »Richtig.«
    »Was kann er damit gemeint haben?«
    »Das möchten wir gern von Ihnen wissen, Mr. Denkford. Wie sieht es bei Ihnen aus? Wie viele Koffer sind hier vorhanden? Können Sie uns darüber etwas sagen?«
    »Hunderte vielleicht.« Er lachte laut. »Was meinen Sie, was wir an Gepäckstücken versteigern…«
    »Es geht um einen bestimmten«, sagte Suko.
    Denkford fuhr herum. »Dann sagen Sie mir, um welchen es denn geht, verdammt!«
    »Das wissen wir nicht.«
    Er wollte lachen, doch dazu fehlte ihm der Humor. Statt dessen schlug er die Hände vor dem Gesicht zusammen. »Das kann doch nicht wahr sein. Sie kommen hier herein und wollen…«
    »Nur den Koffer.«
    Er schlug mit der flachen Hand auf seinen Schreibtisch. »Es gibt hier Hunderte von Koffern, begreifen Sie das doch endlich! Ich kann sie nicht alle durchwühlen.«
    Suko deutete auf einen Monitor. »Sie meinen nicht, dass es der Computer schafft? Dort sind doch alle Gegenstände gespeichert, wenn ich mich nicht irre.«
    »Ja«, er nickte heftig, »auch die Koffer. Wenn Sie mir jedoch keinen Anhaltspunkt geben,

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