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059 - Der Preller

059 - Der Preller

Titel: 059 - Der Preller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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zurücklassend.
    Wie wir wissen, hatte der Preller gegenwärtig wenig zu tun, was mit der Notwendigkeit zusammenhing, nicht ›aufzufallen‹. Er begrüßte deshalb das Intermezzo mit Mr. Bidder aufs herzlichste. Vor allen Dingen versuchte er, weitere Auskünfte über den eleganten Mitbewohner des Hauses einzuziehen. Seine Methoden waren einfach genug. Er machte sich an Mr. Bidders einzigen Angestellten heran, einen sommersprossigen jungen Menschen von etwa achtzehn Jahren. Er war leichter zu bearbeiten, als Anthony erwartet hatte.
    Bei einer Tasse Tee in einer nahegelegenen Konditorei sprach Mr. Willie Grames voller Offenheit über seinen Arbeitgeber.
    »Würden Sie ihn für einen Wohltäter der Menschheit halten, wenn Sie ihn so auf der Straße sehen?« fragte er den gespannt zuhörenden Herrn. »Nein? Nun, er ist ein Philanthrop reinsten Wassers. Ein Wohltäter ist er, mein Chef, der Mr. Bidder.«
    »Ich habe den Namen noch nie gehört«, gab Anthony zu. Grames lachte hellauf.
    »Das kann ich mir denken«, erklärte er, nachdem er sich etwas beruhigt hatte. »Er hatte diesen Namen, ehe er ihn zum zeitweiligen Gebrauch annahm, selbst noch nie gehört. Wissen Sie, was ich glaube?« Er beugte sich vor und senkte seine Stimme, zum Flüstern: »Ich glaube, er heißt gar nicht so! Ich weiß sogar bestimmt, daß ich recht habe. Ich habe nämlich einmal einen an ihn adressierten Brief gesehen, den er auf seinem Pult vergessen hatte. Bidder lautete der Name nicht, der auf dem Umschlag stand, sondern - Leggenstein.«
    Anthony freute sich über die herzerfrischende Offenheit, mit der Mr. Grames über seinen Brotgeber sprach, wurde aber bald über die Ursache der offenen Kritik aufgeklärt.
    »Ich gebe am Samstag meine Stelle bei ihm auf«, teilte ihm der Berichterstatter mit. »Bidder, alias Leggenstein, ist nichts für mein Gewissen.«
    »Er hat Sie wohl hinausgeworfen?« nannte Anthony das Kind beim richtigen Namen.
    »Mich?« Der andere legte alle Verachtung, die er für seinen Chef empfand, in dieses eine Wort. »Der sieht gerade so aus, wie mich hinauswerfen! Nein, ich habe selbst gekündigt!«
    »Sie sagten vorhin, Mr. Bidder, oder wie er sonst heißen mag, sei ein Philanthrop. Was meinten Sie damit?« erkundigte sich der Preller.
    »Das, was ich sagte. Seit achtzehn Monaten betreibt er sein Geschäft, und die ganze Zeit über arbeitete ich für ihn. Wir haben Tausende und aber Tausende Pfund umgesetzt, ohne daß er dabei so viel verdient hätte, um seine Zigarren zu bezahlen. Und er begnügt sich damit! Er, der hinter dem Geld sonst wie ein Teufel hinter einer armen Seele her ist! Ich will Ihnen nur ein Beispiel nennen: Wir erstanden von der Regierung ein ganzes Lager bester, alter Militärhandschuhe. Unter alt meine ich nicht etwa, daß sie getragen worden waren, nein, sie stammten noch aus den Kriegsmagazinen. Die schönsten Handschuhe, die Sie sich denken können; Leder mit Pelz gefüttert und mit Pelzrand, solche, wie sie von Fliegern benutzt wurden. Wir zahlten achtzehn Pence für das Paar; wert waren sie im Verkauf mindestens fünfundzwanzig Schilling, die wir auch ohne weiteres bekommen hätten. Was aber glauben Sie, was er dafür verlangt hat? Zweieinhalb Schilling pro Paar, eine halbe Krone! Er verdiente noch nicht einmal das Geld, das er zu ihrem Verkauf für Inserate ausgegeben hatte.«
    »Wie viele Paare waren es denn?«
    »Etwa fünftausend! Das einzige, was er erreichte, war, daß er als ›billiger Mann‹ bekannt wurde. Seine Inserate bezahlt er gegen Kasse und hat deshalb bei den Zeitungen den besten Ruf. In achtzehn Monaten hat er, wie ich mir ausgerechnet habe, etwa zweitausend Pfund draufgelegt. Na, ist das nun Philanthropie oder nicht?«
    Anthony dachte eine Weile nach; dann fragte er:
    »Wie viele Bestellungen liefen denn ein?«
    »Zwanzigtausend für die fünftausend Paar Handschuhe. Ich brauchte eine ganze Woche, um den Leuten, die nicht bedacht werden konnten, ihr Geld zurückzusenden. Mein Gott, die Inserate! Sie hätten sie sehen müssen. Über die ganze Seite: ›Bidders Gelegenheitskäufe!‹ Er kauft und verkauft alles, aber die Handschuhe waren bisher sein größter Schlager. Natürlich betreiben wir unser Geschäft nicht im Büro; dorthin bekommen wir nur die Briefe. Er hat in einem Londoner Vorort ein Lager und, wie ich erfahren habe, ein zweites in Manchester.«
    Er fuhr fort, von seinem Chef zu erzählen, aber der Preller hörte nur noch oberflächlich zu.
    »Ich glaube«, berichtete

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