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059 - Der Preller

059 - Der Preller

Titel: 059 - Der Preller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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gut, daß Sie vor dem Kerl gewarnt worden sind, Hoheit«, meinte er. Plötzlich tauchte in ihm ein Gedanke auf. »Hat er versucht, Sie zu belästigen?« fragte er.
    »O nein, nein«, gab der Inder zurück. »Ich nichts haben von ihm gehören. Was aber wollen Sie von mir?«
    Ohne weitere Einleitung kam Benny auf die Sache zu sprechen, die ihn hierher geführt habe. Als er den Zweck seines Besuches erklärt hatte, legte er den Beutel auf den Tisch, den er als Köder mitgebracht hatte. Der Fürst prüfte die Steine.
    »Die nichts taugen«, sagte er nach kurzer Betrachtung. »Sie sein zu klein. Ich wollen große haben. Hier, solche!« Er klatschte in die Hände, worauf der Sekretär - der Oberpolizist - wieder erschien und auf einen Befehl seines Herrn dem Besucher die Kassette mit den Musterdiamanten zeigte. Mit einem Ausruf des Entzückens schlug Benny die Hände zusammen.
    »Darf ich ... ?« fragte er und wollte die Hand ausstrecken, um einen der Steine in die Hand zu nehmen.
    »Nein, nein«, wehrte der Fürst ab. »Bringen Sie mir solche großen Steine, wie ich brauche. Morgen, übermorgen, wann Sie wollen. Um welche Stunde werden Sie kommen mit sie?«
    »Paßt Ihnen morgen nachmittag fünf Uhr?« erkundigte sich Mr. Lamb.
    »Gut. Sein schöne Steine, nicht wahr?« Der Maharadscha schien auf seine Juwelensammlung außerordentlich stolz zu sein. »Was glauben Sie, sie gekostet haben?«
    »Nicht einer unter fünfzigtausend Pfund«, schätzte Ben n y.
    »Und Sie glauben, Sie mir können versorgen einen genauso schön und groß?«
    Benny wagte nicht zu antworten. Er nickte nur.
    Als er am selben Abend wieder mit seinen Komplizen zusammentraf, war der Plan, wie man dem Maharadscha einen seiner Steine entführen könne, fix und fertig.
    »Faukenberg wird die Steine liefern müssen, ob er will oder nicht«, erklärte Mr. Lamb. Faukenberg war einer der berüchtigsten Juwelenhehler Londons, der nur große Geschäfte mit Leuten machte, die als Fürsten in ihrem Fach - nämlich dem Juwelendiebstahl - galten. »Es muß übrigens ein Stein sein, der denen, die der Maharadscha schon hat, ähnlich ist. Er ist kein Dummkopf, dieser Inder, und ich glaubte eine Zeitlang, ich würde bei ihm überhaupt nichts erreichen. Kommt, wir wollen zu Hody und uns einen auf das Gelingen des Planes genehmigen.«
    Die drei vertagten sich in das bekannte Lokal. Auf dem Weg dorthin gab Mr. Benny Lamb die Unterredung zum besten, die er mit dem Inder geführt hatte.
    »Sogar vor dem Preller hatte man ihn gewarnt«, berichtete er lachend. »Sieht aus, als wäre der Kerl auch hinter ihm her. Ich habe mich erkundigt. Einige Freunde von mir wohnen im Great Empire Hotel, und sie teilten mir mit, daß sie dort einige verdächtige Herrschaften bemerkt hätten.«
    Hodys Bar war dicht gefüllt; sie brachen sich aber Bahn und hoben, als man ihnen die bestellten Getränke gebracht hatte, in stummem Toast auf das Gelingen ihres Planes die Gläser. Benny bezahlte eben eine zweite Runde, als der Kellner sie auf einen Brief hinwies, der auf ihrem Tisch lag.
    »Gehört der Ihnen?« fragte er.
    »Mir? Nein!« Benny war erstaunt, denn er hatte nicht gesehen, daß irgend etwas auf dem Tisch gelegen hatte, als sie ihre Plätze einnahmen. Er warf einen Blick auf die Adresse: »Mr. Benny Lamb?« fragte er unruhig. »Wer, zum Donnerwetter, kann den Brief hierhergelegt haben? Habt ihr jemand bemerkt?« wandte er sich an seine Begleiter.
    Sie schüttelten die Köpfe. Benny riß den Umschlag auf und entnahm ihm ein Blatt Papier, dessen Inhalt wie folgt lautete:
    »Sie sind hinter den Juwelen des Maharadscha her. Ich auch. Ich sehe nicht ein, warum wir nicht zusammenarbeiten und die Sore teilen sollten. Wollen Sie mich heute abend um zehn Uhr Ecke St. John's Avenue, Maida Vale treffen? Kommen Sie allein, wie auch ich es sein werde.«
    »Nanu? So eine Frechheit! Mit ihm die Sore teilen? Was haltet ihr von so einer Unverschämtheit?« Mr. Lamb übergab seinen Freunden den Brief, den sie gemeinschaftlich lasen.
    »Willst du gehen, Benny?« fragten sie fast gleichzeitig.
    »Ich glaube, ja. Ich möchte mir den Kerl einmal näher ansehen. Vielleicht rennen wir doch eines Tages mal zusammen, und dann wird es nützlich sein, zu wissen, wer er ist.«
    Punkt zehn Uhr war er am vereinbarten Treffpunkt. Mit dem zehnten Schlag einer benachbarten Kirchenuhr kam ein Mann, sorglos den Spazierstock hin und her schwenkend, auf den Wartenden zu. Er trug einen langen, bis an das Kinn zugeknöpften

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