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059 - Der Preller

059 - Der Preller

Titel: 059 - Der Preller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Jimmy«, wandte er sich an einen der beiden, »es wird so leicht sein, wie Grießbrei essen.«
    Der Angesprochene, ein untersetzter Rotkopf, zog verächtlich die Stirn kraus.
    »Es gibt kein leicht verdientes Geld in der Welt«, warnte er. »Aber wenn alles, was du uns von dem verrückten Fürsten erzählt hast, auf Tatsachen beruht, dann wird er eines unserer leichtesten Opfer werden.«
    »Nur auf eines müssen wir achtgeben«, erklärte Lamb und wurde ernst. »Ein Vöglein hat mir zugezwitschert, daß der Preller sich wieder einmal in London herumtreibt. Du weißt doch, der Kerl, der voriges Jahr alle Londoner Ganoven, die etwas hatten, geschröpft hat. Ich weiß, daß er wieder auf dem Kriegspfad ist. Baltimore Jones hat ihn gesehen. Das Schwein von Preller hat ja den armen Kerl auch ganz ausgemietet. Ihn ohne einen Cent in Paris zurückzulassen! So eine Gemeinheit.«
    »Glaubst du, daß er auch hinter dem Maharadscha her ist?« erkundigte sich der dritte Mann, der bisher geschwiegen hatte.
    Benny nickte energisch.
    »Gerade so einer wie der Inder wirkt auf den Preller wie Honig auf die Fliegen«, sagte er. »Ich habe den Fürsten gestern abend in einer Loge im Theater sitzen sehen. Er hatte Diamanten an Manschetten- und Hemdknöpfen, ja sogar an seiner Uhrkette. Er sah aus wie ein Christbaum. Einer der Hotelkellner sagte mir, daß er sogar an seinem Schlafanzug Diamanten trage.«
    »Hast du dir schon einen Plan gemacht, wie du an ihn herankommen willst?« fragte Jimmy. Benny Lamb dachte einen kurzen Augenblick nach. Dann sagte er:
    »Wie ich gehört habe, kam er nur deshalb nach London, um Diamanten zu kaufen. Man sollte es bei den vielen, die er schon hat, kaum für möglich halten, aber es ist so. Er hat eben diesen Klaps. Zu Hause hat er, wie mir einer der Hotelleute sagte, ein Halsband mit dreiundsiebzig Diamanten, alle gleich groß und gleich schön. Er sucht nun den vierundsiebzigsten. Ich habe es mir überlegt. Das beste wäre, wir stellten eine Kollektion Diamanten zusammen und suchten ihn auf. Ich glaube zu wissen, wo ich einen Stein, wie er ihn sucht, bekommen könnte, aber das nur so nebenbei. Ich will vor allen Dingen mal einen Blick auf seine Steine werfen, damit ich weiß, wie sie aussehen.«
    »Ich wüßte einen besseren Weg«, warf Jim ein. Benny musterte ihn achtungsvoll, denn er wußte, daß Jimmy schon oft gute Ideen gehabt hatte. »Schieb ihn mit dem alten Kümmelblättler-Trick«, riet er. »Ja, ich weiß, das klingt zu einfach, aber gerade diese Sorte Menschen wie der Maharadscha fällt auf alte Tricks am ehesten herein.«
    Benny erkundigte sich, wie denn die Sache gehandhabt werden solle. Jimmy erklärte es ihm.
    »Du ziehst dich richtig an und besuchst ihn mit so vielen Steinen, wie du zusammenbekommen kannst. Steck sie alle in einen Beutel und gib dir den Anschein, als machtest du dir keinerlei Sorgen, was die Sicherheit deiner Steine anbetrifft. Lasse sie ihm meinetwegen zur Ansicht zurück und sage ihm, du holtest sie dir am nächsten Tag mit seinem Bescheid wieder ab. Diese großen Herren haben es gern, wenn man ihrer Ehrlichkeit Vertrauen schenkt. Am nächsten Tag gehst du wieder hin und bittest ihn, dir einen seiner großen Steine zu zeigen. Wenn du ihn gesehen hast, teilst du ihm ganz einfach mit, daß du ihm als Abschlußstück für sein Halsband einen gleichen besorgen könntest, wenn er dir einen Musterstein mitgäbe.«
    »Unsinn«, lehnte Benny den Vorschlag ab. »Hältst du ihn wirklich für so dumm? Ich hatte gehofft, einen gescheiten Gedanken von dir zu hören.«
    Erst als das Lokal geschlossen wurde, war der Plan perfekt geworden.
    Am nächsten Tag fuhr Mr. Benny Lamb in einem eleganten Auto vor dem Hotel vor und ließ sich bei Seiner Hoheit, dem Maharadscha von Tikiligi, anmelden. Bei sich trug er einen Lederbeutel voll Diamanten. Er hatte sie sich von seinen Freunden aus der Unterwelt verschafft.
    Hoheit empfing den ›Juwelenhändler‹ in seinem Salon, befand sich aber immer noch im Pyjama, trotz der vorgerückten Vormittagsstunde. Er kaute energisch.
    Betel-Nuß, schloß Benny Lamb, der mit den Gebräuchen des Ostens einigermaßen vertraut war.
    Der Fürst betrachtete den Besucher anfangs mit mißtrauischen Blicken und weigerte sich, von seinen Juwelen zu sprechen.
    »Ohne Anmeldung ich Sie nicht empfangen können werde, Mr. Händler«, erklärte er. »Woher ich soll wissen, Sie nicht sein der Preller?«
    Benny mußte lachen, als er diese Vermutung hörte.
    »Es ist

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