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059 - Monster aus der Retorte

059 - Monster aus der Retorte

Titel: 059 - Monster aus der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Pinsent schleuderte die Tür zu, doch sie blieb nicht geschlossen. Die Killerbienen zertrümmerten sie mit ungeheurer Wucht, schlugen sie aus den Angeln.
    Joan kreischte vor Angst. Pinsent zerrte sie mit sich. Sie flohen in ein leeres Büro und Tab Pinsent griff nach dem Telefonhörer.
    »Was hast du vor?« fragte Joan zitternd. Ihre dunklen Augen schwammen in Tränen. Sie nagte an der Unterlippe und bangte entsetzlich um das Leben ihres Vaters, der sich immer noch im Konferenzraum befand.
    »Ich rufe die Männer vom Sicherheitsdienst!« stieß Tab Pinsent heiser hervor. Schweiß glänzte auf seiner Stirn. »Sie haben Waffen! Sie sollen diese Biester abknallen!«
    »Wo-woher kommen diese fliegenden Ungeheuer, Tab?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Pinsent tippte die dreistellige Nummer des Sicherheitsdienstes und wartete ungeduldig. Als sich der Leiter meldete, berichtete ihm Joans Verlobter, was in der Chefetage los war.
    »Gütiger Himmel!« entfuhr es dem Mann.
    »Machen Sie schnell!« schrie Pinsent in die Membrane. »Bringen Sie alle Männer herauf, und nehmen Sie genug Munition mit.«
    Er warf den Hörer in die Gabel und wandte sich seiner Verlobten zu. Joan konnte die Tränen nicht mehr länger zurückhalten. Sie rannen ihr über die Wangen.
    Das Mädchen sank schluchzend in Pinsents Arme. »O Tab, es ist alles so grauenvoll.«
    Er drückte sie fest an sich. »Es ist bald vorbei. Hab keine Angst, Liebling.«
    ***
    Die Angst, das Grauen, der Horror waren nirgendwo schrecklicher als im Konferenzraum. Alle starrten fassungslos auf die gewaltigen Killerbienen, die den Raum allmählich in ein Trümmerfeld verwandelten.
    Cyril Fulton holte sich einen schlanken Glassplitter und wickelte sein Taschentuch mehrmals darum herum. Jetzt besaß er einen gläsernen Dolch, und mit diesem stach er blindwütig auf die fliegenden Bestien ein.
    Das Glas sauste über einen Fühler und schnitt ihn ab. Die Mörderbiene flog hoch und stieß gegen die holzgetäfelte Decke.
    Zwei Zangen zuckten gleichzeitig auf den Verleger zu. Die eine lenkte er mit einem geistesgegenwärtigen Schlag ab, die andere traf er mit seinem Glasdolch.
    Das Glas brach, und Cyril Fulton war wieder ohne Waffe. Er kroch unter dem Tisch durch, sprang zu früh auf und stieß mit dem Rücken gegen die Unterkante. Ein heftiger Schmerz zwang ihn, laut aufzuschreien, und er ging in die Knie.
    Sofort waren drei Mörderbienen heran, und es grenzte an ein Wunder, daß es ihm gelang, ihnen unverletzt zu entkommen.
    Wieder lag er unter dem Tisch, doch dort wollte er nicht bleiben.
    Die Tür zum Flur würde er wohl kaum lebend erreichen, aber jene, die in den Waschraum führte, war näher.
    Abermals sprang der Verleger unter dem Tisch hervor.
    Schwarze Greifwerkzeuge zerfetzten sein Jackett, und ein harter Schlag traf seinen Hinterkopf.
    Er stolperte vorwärts. Um nicht zu stürzen, lief er immer schneller, erreichte die Waschraumtür und stieß sie mit der Brust auf.
    Laut war hinter ihm das Brummen und Brausen der Mörderbienen zu hören. Sie folgten ihm alle. Verflucht noch mal, wieso alle ihm?
    Seine Mitarbeiter konnten es endlich wagen, unter dem Tisch hervorzukriechen. Ungefährdet erreichten sie die Tür auf den Flur.
    Nun hing nur noch Cyril Fultons Leben am seidenen Faden. Mit zerrissener Kleidung, ausgepumpt, aus mehreren Schrammen blutend, stemmte sich der Verleger gegen die Tür.
    Er dachte an den Sicherheitsdienst.
    Vor vier Jahren hatte er bewaffnete Männer eingestellt, als die Terroranschläge auf Zeitungsgebäude modern geworden waren.
    Fulton hoffte, daß jemand den Sicherheitsdienst alarmiert hatte und daß die Männer bereits unterwegs waren.
    Aber sie mußten sich beeilen, wenn sie ihn noch retten wollten, denn die Killerbienen krachten immer wieder mit großer Wucht gegen die Tür.
    Er hörte ein Kratzen und Nagen. Diese fliegenden Ungeheuer versuchten sich durch das Holz zu fressen!
    Schweißüberströmt stemmte sich der Verleger gegen die Tür. Er spürte, wie seine Kraft nachließ. Bald würde er sich kaum noch auf den Beinen halten können.
    Er war nicht sonderlich sportlich. Muskelkraft besaß er kaum.
    Seine Stärke befand sich in seinem Kopf. Bisher war das immer mehr wert gewesen als die Kraft eines einfältigen Grizzlybären.
    Das Gehirn regiert die Menschen, nicht die Muskelkraft… Die Zeiten, wo der Stärkere das Sagen hätte, gehörten der Vergangenheit an…
    Die Bienenkörper prallten immer wieder gegen die Tür und schüttelten den Mann

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