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0592 - Eine Welt in Trümmern

Titel: 0592 - Eine Welt in Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Es steht bestimmt nicht dafür, daß sich deshalb ein Arzt herbemüht."
    „Der Bordarzt wird einen Medo-Roboter schicken", sagte Tom Tetetor. „Und der kommt nicht wegen Ihrer Verletzung, sondern aus anderen Gründen. Eine Routineuntersuchung. Immerhin waren Sie auf dem Meteorit. Was wollten Sie dort eigentlich?"
    Galzhasta Rouk gab keine Antwort. Er setzte sich mit dem Rücken zum Wachtposten an den Arbeitstisch, so daß er ihn durch die Reflexion eines Glasbehälters im Auge behielt, ohne selbst beobachtet werden zu können.
    Er trennte mit dem Vibratormesser das Hosenbein über der Stelle auf, an der er die PEW-Metallplatte unter dem Hautlappen verborgen hatte. Die Wunde schmerzte nun höllisch, und er preßte sich ein schmerzlinderndes Injektionspflaster auf den Oberschenkel. Dennoch mußte er die Zähne zusammenbeißen, als er das Biomolplast abkratzte und den Hautlappen zurückklappte.
    Als er das PEW-Metall auf dem freiliegenden Fleisch sah, wurde ihm beinahe schlecht. Aber er verdrängte das Gefühl der Übelkeit und schickte sich an, die PEW-Platte abzuheben.
    Nein!
    Das war ein Befehl. Rouk zuckte zusammen. Er wartete daraufhin einige Sekunden und faßte dann mit den Fingerspitzen wieder die Platte an den Rändern.
    Nein! Der Gedanke war befehlend und von suggestivem Charakter. Rouks Finger zuckten wieder von dem PEW-Metall auf seinem Bein zurück.
    War der Paradox-I-Komplex in dem höchstens drei Pfund schweren Metallstück so stark, daß er ihn beeinflussen konnte?
    Aber ich muß die Wunde reinigen, dachte Rouk und fand gar nichts dabei, daß er sich auf ein Zwiegespräch mit einer Paradox-Intelligenz einließ. Ich muß etwas gegen die Virusinfektion unternehmen.
    NEIN!
    „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihren Interkom benütze und mich in das Rundrufnetz einschalte?" fragte der Wachtposten vom Eingang her. „Der Meteorit müßte bald transistieren, und ich möchte mich über die Geschehnisse auf dem laufenden halten."
    „Haben Sie vergessen, daß Sie mich bewachen müssen?"
    sagte Rouk sarkastisch.
    „Na, Sie sind doch kein Schwerverbrecher", meinte Tom Tetetor und lachte.
    „Machen Sie, was Sie wollen", sagte Rouk, der ganz froh war, wenn die Aufmerksamkeit des Wachtpostens von ihm abgelenkt wurde.
    „Danke, Sir."
    Tom Tetetor schaltete den Interkom ein und wählte die allgemeine Frequenz.
    „... Zehn Sekunden nach der Transition", drang eine monotone Stimme aus dem Lautsprecher. Und nach einer Weile: „Fünfzehn Sekunden nach der Transition."
    „Nach den Strukturerschütterungen bei der Transition zu schließen, muß der Meteorit diesmal über eine kürzere Distanz gesprungen sein", ertönte eine andere Stimme. „Wir konzentrieren die Peilgeräte auf ein Gebiet, das in einer Entfernung zwischen viertausend und sechstausend Lichtjahren liegt."
    Für einige Sekunden herrschte wieder Schweigen, dann überstürzten sich die Meldungen.
    „Die Strukturtaster schlagen an!"
    „Wir haben den Wiedereintauchpunkt des Meteorits gefunden.
    Er liegt zirka fünftausend Lichtjahre in Richtung galaktisches Zentrum..."
    „Der Meteorit ist um 5100 Lichtjahre transistiert und befindet sich nun mehr als 26.000 Lichtjahre von Asporc entfernt."
    „Linearflug in zehn Minuten!" erklang eine befehlsgewohnte Stimme. Sie mußte Perry Rhodan gehören.
    Tom Tetetors Spannung löste sich. Er richtete sich auf.
    „Diesmal war von den Strukturerschütterungen überhaupt nichts zu bemerken", meinte er anerkennend. „Die MARCO POLO hat sich rechtzeitig aus dem Bereich der Hyperschockwellen zurückgezogen. - He, was machen Sie da, Sir?"
    „Beschäftigungstherapie", sagte Galzhasta Rouk so ruhig wie er nur konnte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er lachte gekünstelt. „Keine Sorge, ich entkomme Ihnen nicht. Es gibt hier keinen zweiten Ausgang."
    Rouk atmete erleichtert auf, als der Wachtposten ihm noch einen letzten prüfenden Blick zuwarf und sich dann wieder dem Lautsprecher des Interkoms zuwandte, aus dem zwischen Routinemeldungen der Countdown für den Linearflug kam.
    Der Wachtposten hatte die Falle nicht entdeckt!
    Rouk rückte den Sessel zurecht und ließ sich erschöpft hineinfallen. Hoffentlich durchschaute auch der Medo-Robot nicht seinen Plan. Aber das war nicht zu befürchten, denn Medo-Roboter verstanden nichts von technischen Anlagen, die außerhalb des medizinischen Bereichs lagen. Und eine getarnte Hochenergieleitung fiel ganz sicher nicht in das Interessengebiet eines

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