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0592 - Eine Welt in Trümmern

Titel: 0592 - Eine Welt in Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Neo-Paramags möglich, so schnell an Bord des Meteorits zu kommen? Das Trümmersystem muß noch gut eine Lichtwoche von hier entfernt sein, und auf den Bildschirmen war kein Flugobjekt zu entdecken. Oder hast du den Anflug eines Objekts geortet, Tungh?"
    „Die Antwort auf deine Frage dürfte ganz einfach sein", antwortete Tulocky, während er nahe an einem Bildschirm vorbeiflog, auf dem die rote Riesensonne mit ihren unzähligen Trabanten in vielfacher Vergrößerung zu sehen war.
    Tulocky ließ sich nur für einen Augenblick von dem Anblick ablenken, dann fuhr er über die Sprechfunkanlage fort: „Die Neo-Paramags müssen so etwas wie einen PEW-Transmitter besitzen, oder, um eine treffendere Bezeichnung zu wählen, so etwas wie einen PEW-Bezugstransdeformator. Ein Gegenstück davon dürfte an Bord des Meteorits sein. Nur so ist es zu erklären, wie sie plötzlich innerhalb des PEW-Netzes auftauchen konnten."
    „Das würde bedeuten, daß die Paramags die Möglichkeit besitzen, von einem Paratransauge zum anderen ohne eine PEW-Verbindung überzuwechseln", gab Ortokur zu bedenken.
    „Es wäre möglich", meinte Tulocky. „Aber darüber, wie über so manche andere Punkte, werden wir uns noch Gewißheit verschaffen müssen."
    Die beiden Oxtorner durchflogen weiterhin unbemerkt auf ihrer unberechenbaren Bahn den Luftraum des Planetariums. Es schien fast so, als hatten die Neo-Paramags sie vergessen.
    Jedenfalls unternahmen sie nichts, um ihrer habhaft zu werden.
    Sie kümmerten sich nur um ihre kranken Artgenossen, paratransdeformierten durch das PEW-Netz des Meteorits, fuhren exakte geometrische Figuren ab und lösten dadurch den Mentalkontakt aus, der zu Schaltungen innerhalb der technischen Anlagen führte.
    Die Blitzaktion der Neo-Paramags war ein voller Erfolg gewesen. Die Maschinen stotterten nicht mehr, sondern liefen ruhig und arbeiteten präzise. Dennoch kam in die Reihen der Neo-Paramags keine Ruhe. Sie schleusten sich immer wieder in die Paratransaugen ein und nahmen die mentale Weichenstellung vor.
    Tulocky konnte sich denken, was sie damit erwirken wollten.
    Doch bevor er seine Vermutung aussprechen konnte, ging eine Erschütterung durch den Meteorit. Gleich darauf folgten die typischen Phänomene, die beim gewaltsamen Eindringen in den Hyperraum entstanden - Verzerrung der elektromagnetischen Wellen, Aufhebung und Umkehrung der Naturgesetze.
    Und dann kam der Transitionsschock der Entmaterialisierung und gleich darauf der Wiederverstofflichungsschock. Diese Effekte folgten so schnell hintereinander, daß die beiden Oxtorner sie kaum auseinanderhalten konnten - und die Hyperschocks waren so schwach, daß sie sie kaum zu spüren bekamen.
    Diesmal hatte der Meteorit eine Kurztransition vorgenommen, die höchstens über eine Lichtwoche geführt haben konnte. Doch sie war von den Neo-Paramags mit unglaublicher Präzision vorgenommen und genauestens berechnet worden.
    Die beiden oxtornischen Überlebensspezialisten konnten sich auf den Bildschirmen davon überzeugen.
    „Wir sind mitten im Trümmersystem materialisiert!" entfuhr es Ortokur überrascht. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß man mit der mentalen Weichenstellung solch exakte Transitionssprünge durchführen kann."
    „Eine Linearetappe hätte sich wohl kaum so genau berechnen lassen", sagte Tulocky zustimmend. „Ich kenne zumindest keinen Emotionauten, der das geschafft hätte."
    „Wir müssen unsere Meinung über die Paramags von Grund auf ändern", meldete sich Ortokur in Tulockys Kopfhörern. „Die kranken Paramags haben uns ein völlig falsches Bild von diesem Volk gegeben. Es muß einen viel höheren Zivilisationsstatus besitzen, als wir angenommen haben."
    Tulocky nickte. Beim erstenmal, als er das Trümmersystem gesehen hatte, war er zu der Ansicht gelangt, daß die Paramags Überlebende einer kosmischen Katastrophe waren, die ihr Dasein mit primitivsten Hilfsmitteln auf den Trümmern ihrer Heimatwelt fristeten.
    Doch die Bilder, die ihm die Bildschirme jetzt lieferten, ließen ihn seine Ansichten revidieren. Die Bewohner des Trümmersystems mußten eine Technik besitzen, die der der Terraner ebenbürtig, wenn nicht überlegen war.
    Was aus der Ferne wie ein von den Naturgesetzen willkürlich angeordneter Planetoidengürtel ausgesehen hatte, entpuppte sich nun als ein fein ausgewogenes System von sinnvoll und zweckmäßig angeordneten Himmelskörpern.
    Alle größeren Planetoiden waren durch PEW-Stränge miteinander

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